Optimierungssoftware ermöglicht den passenden Kompromiss zwischen Ausbeute und Produktivität
Ein Artikel von Dinah Urban | 04.06.2015 - 14:18
Hohe Ausbeute allein macht kein erfolgreiches Sägewerk. Will man wirklich so viel wie möglich aus einem Stammabschnitt herausholen, bleibt die Produktivität auf der Strecke. Bei der Wanderung auf diesem schmalen Grat erfährt das Sägewerk van Roje Unterstützung durch seine neue Schnittbildoptimierung.
Im Sägewerk I. van Roje, Oberhonnefeld-Gierend/DE, werden 400.000 fm/J Fichte und Douglasie aus dem umliegenden Westerwald eingeschnitten. Die neue Schnittbildoptimierung von Jörg Elektronik, Oberstaufen/DE, liefert dafür die Daten aus der Langholzvermessung und gleicht diese in Echtzeit mit der aktiven Auftragsliste im Sägewerk ab. Das ist die Grundlage für eine möglichst gewinnbringende Verarbeitung.
Das angelieferte Rundholz sollte nicht schüchtern sein. Zwei Mal wird jeder Stamm von Jörg Elektronik-Vollkonturscannern beäugt, bevor er durch die Säge fährt. Dort weiß die Software bereits nach den ersten anderthalb vermessenen Metern, wie der gesamte Stamm aussieht. Sofort erinnert sie sich, was sie mit ihm vorhatte. Dazu passt die Vorkalkulation kurz vor dem Einschnitt das Schnittbild der Auftragslage an. Dabei wird nicht nur das betreffende Bloch berücksichtigt. Vielmehr trägt die Kalkulation dafür Sorge, dass Auftragslage und vorhandenes Rundholz bestmöglich zusammenpassen. In speziellen Fällen kann außerdem eine individuelle Neuoptimierung vorgenommen werden.
Die neu installierte Software begleitet jeden Stamm von seiner ersten Vermessung am Rundholzplatz bis zum Einschnitt. Ein digitaler Fingerabdruck wird anhand der Stammsilhouette erstellt und gespeichert. Die Vermessungsdaten gleicht die Vorkalkulation mit Aufträgen und möglichen Schnittbildern ab. Schnittbild und passender Eindrehwinkel werden abgerufen, wenn das auf dem Rundholzplatz zwischengelagerte Einzelstück seine finale Reise antritt. „Die Software findet stets einen guten Kompromiss zwischen Ausbeute und Produktivität“, lobt van Roje-Geschäftsführer Gerhard Hauschulte. „Verstelllücken bleiben auf das unvermeidliche Minimum beschränkt. Dadurch entsteht eine gelungene Mischung aus lukrativer Seitenware und hoher Liniengeschwindigkeit.“ Selbst ovale Schnittbilder kann das Programm berechnen, um den Verschnitt so gering wie möglich zu halten. Besonders angetan ist Hauschulte von der Möglichkeit, der Kalkulation zu erlauben, auch unter dem definierten Zopf hinaus einzuschneiden, sofern das Schnittbild hineinpasst. „Diese Funktion spart bares Geld. Über das ganze Jahr betrachtet, erreichen wir mit der Schnittbildoptimierung von Jörg Elektronik eine Ausbeutesteigerung von über 1,5 %“, kalkuliert er. Da das System nach Schnittklassen unterscheidet, reduziert sich zudem der Waldkantenausschuss.
I. van Roje
Gründung: 1929 Standort: Oberhonnefeld-Gierend Geschäftsführer: Ulrich van Roje, Oliver Mühmel und Gerhard Hauschulte Sortiment: Schnittholz und Hobelware, imprägniert, getrocknet und phytosanitär behandelt, Pellets
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