Wertschöpfung steigern

Mit Dienstleistungen für Waldbesitzer startete Kloboucká Lesní 1998. Heute zieht das Unternehmen jährlich etwa vier Millionen Sämlinge auf, welche auf einem 45 ha großen Areal aufgezogen werden, hat fünf Harvester sowie zehn Forwarder im Einsatz und transportiert das geerntete Holz mit 35 Lkw. Seit 2004 betreibt Kloboucká Lesní zudem ein Laubholzsägewerk im tschechischen Brumov-Bylnice nahe der slowakischen Grenze. „Wir arbeiten sehr eng mit dem Staatsforst sowie anderen Waldbesitzern zusammen“, erläutert Verkaufsmanager Radim Cernín. 800.000 fm vertreibt das Unternehmen als Forstdienstleister jährlich.

Konzept und Service überzeugten

2004 ergab sich für Inhaber und Geschäftsführer Vojtech Dornák die Gelegenheit, ein stillgelegtes Sägewerk in Brumov-Bylnice zu kaufen. Er wagte sich sozusagen auf ein neues Terrain. Dor?ák investierte damals in eine Blockbandsäge und spezialisierte sich auf den Einschnitt von Laubholz. „Vor zwei Jahren haben wir beschlossen, unsere Kapazitäten auszubauen – vor allem hinsichtlich der Ausbeute und der Produktivität –, um die Kundenanforderungen erfüllen zu können“, erklärt der Unternehmer. Er trat mit mehreren potenziellen Lieferanten in Kontakt und wurde schließlich bei EWD, Altötting/DE, fündig.
Dornák war bereits beim Umbau der bestehenden Laubholzbandsäge (sie wurde um einen Spaner erweitert) mit EWD, speziell mit dem tschechischen Vertreter Pavel Valenta, in Kontakt. „Wir haben bei EWD eine für uns passende Lösung gefunden. Die Technologie und das Konzept überzeugten uns. Außerdem hatten wir hinsichtlich der Betreuung auch im Vorfeld ein gutes Gefühl“, begründet Cernín die Entscheidung für den deutschen Ausstatter.

„Wir möchten mehr Wertschöpfung erzielen. Darum haben wir uns für den Bau des Sägewerkes mit EWD entschieden.“

Vojtech Dornák, Geschäftsführer Kloboucká Lesní

Hochwertige Sortimente im Fokus

Die Hallenbauarbeiten für das neue Sägewerk starteten im April 2015. Das erste Brett wurde bereits zum Jahreswechsel geschnitten. „Wir waren mit der Installation absolut im Zeitplan, sogar noch etwas schneller, als veranschlagt“, betont Valenta. EWD lieferte eine um 17° geneigte Blockbandsäge mit 1800er-Rollen samt Spaner und Trennkreissäge sowie ein Combimes-Besäum- und Nachschnittsystem inklusive der gesamten Mechanisierung. Derzeit schneidet Kloboucká Lesní ausschließlich hochwertiges Nadelrundholz (Fichte, Lärche und Kiefer) mit der neuen Blockbandsäge. Es ist auch geplant, Laubholz über diese Anlage zu fahren. Die Einschnittleistung der neuen Anlage liegt bei etwa 70.000 fm/J im Zweischichtbetrieb. Die Rundholzversorgung sei mit dem eigenen Forstdienstleistungsunternehmen sichergestellt. Zum Einschnitt kommen vor allem starke Hölzer hoher Qualität aus der Umgebung, denn Dornák möchte sich auf die Produktion von Fensterkanteln, Lamellen für Leimholz, Tischlerware und Bauholz konzentrieren. „Wir schneiden, was die Großen nicht machen“, verdeutlicht der Geschäftsführer. Man nimmt auch in Kauf, für das Rundholz mehr zu bezahlen, denn dies soll ein höherer Schnittholzerlös wieder wettmachen.
Die EWD-Anlagen beginnen mit einer klassischen Rundholzzuführung. Schon bei der Übergabe an den Spannwagen findet sich allerdings eine Neuheit: „Wir installierten erstmals den Messrahmen über den Fördereinrichtungen. So lässt sich die Dimension noch genauer ermitteln“, erklärt EWD-Projektleiter Thomas Lang. Die Blockbandsäge schneidet Stämme bis 5 m Länge und 1 m Durchmesser. Bei Kloboucká Lesní entschied man sich für einen reinen Vorwärtsschnitt. „Der Bediener entscheidet Schnitt für Schnitt, welche Qualitäten erzeugt werden. Dabei wäre ein Rückwärtsschnitt kontraproduktiv“, meint Cernín. Für die Beurteilung steht dem Mitarbeiter an der Blockbandsäge zusätzlich die EWD-LiveView-Schnittbildanzeige zur Verfügung: Eine Farbkamera zeigt den auf dem Blockwagen liegenden Stamm auf einem Touchbildschirm. Mit den Daten des Messrahmens optimiert die eWood-Anwender- und Optimiersoftware von EWD das Schnittbild und zeigt es in Echtzeit auf dem Kamerabild des Stammes an. Bei Bedarf entfernt der Spaner die Schwarte. Breite Bretter und Bohlen lassen sich mit einer Trennkreissäge bis zu einer Schnitttiefe von maximal 160 mm horizontal auftrennen.
Nach der Blockbandsäge gleitet das Holz aufgrund der Neigung automatisch auf die Rollenbahn ab. Diese befördert die Ware durch eine Bürstmaschine, welche das geschnittene Produkt automatisch im Durchlauf von den Spänen befreit. Dann trennen sich die Wege: Fertigware kommt zur Abstapelung, bei der ein Lause-Vakuumhebegerät, geliefert von Schirmböck, Göllersdorf, zum Einsatz kommt.
Bretter und Bohlen für den Nachschnitt gelangen über zwei Decks zum Combimes-BNK. Das universelle Besäum- und Nachschnittkreissystem von EWD verarbeitet mit sechs verstellbaren Achsen Schnittware bis 225 mm Stärke. Für faserparallelen Einschnitt gibt es einen Rücktransport. Beim Abtransport separieren servohydraulisch positionierbare Trennlamellen die Spreißel von der Gutware. Das erzeugte Schnittholz stapeln Mitarbeiter manuell auf.

Für die Zukunft gerüstet

Bereits bei der Planung dachte man bei Kloboucká Lesní weiter: So betonierte man schon das Fundament für ein Gatter. Die Maschinenaufstellung und die Hallenkonstruktion konzipierte man so, dass eine Schnittholzsortieranlage ohne großen Aufwand nachgerüstet werden kann. In die Blockbandsäge ließen sich problemlos die magnetischen Führungen FBS von EWD einbauen.
Dornák ist mit seinem Werk sehr zufrieden: „Jetzt können wir den Anteil an besäumtem Schnittholz erhöhen und die Ausbeute steigern.“

Kloboucká Lesní

Standort: Brumov-Bylnice/CZ
Gegründet: 1998 Geschäftsführer: Vojtech Dornák
Geschäftszweige: Forstwirtschaft, Sägewerk
Mitarbeiter: 235
Umsatz: 85 Mio. €/J
Einschnitt: 90.000 fm (Plan 2016) Produkte: Tischlerware, Rohware für Leimholz, Fensterkanteln, Bauholz, Hobelware, Fassadenprofile
Absatz: 80 % Europa (DE, AT, PL, IT, SK), 20 % Asien (CN, VN)