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Auch in der Türkei kommt Thermokiefer von J. u. A. Frischeis zum Einsatz © Frischeis

Wenn (Garten)Träume wahr werden

Ein Artikel von Martina Nöstler | 08.03.2016 - 08:25
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Auch in der Türkei kommt Thermokiefer von J. u. A. Frischeis zum Einsatz © Frischeis

Exoten, Thermoholz oder WPC? Oder doch lieber eine Lärche? Was sind die Vorteile? Geriffelte oder glatte Dielen? Wie muss der Untergrund aussehen? Handwerkern wie Endkunden wird bei Terrassen- und Gartenholz eine unglaubliche Vielfalt geboten. Um lange eine Freude mit seiner Investition zu haben, braucht es entsprechende Beratung. Diese bietet der Holzgroßhändler J. u. A. Frischeis nicht nur in der Zentrale in Stockerau, sondern auch in den europaweit 53 Niederlassungen.

Frischeis-Produktmanager Florian Markl spricht über die Trends, die 2016 auf Händler wie Endkunden warten. Ein vorrangiger Trend, den Markl erkennt, ist: „Die Nachfrage nach Exoten nimmt ab. Ein Grund dafür ist die Einstellung der Endkunden in Bezug auf Ökologie. Außerdem gibt es mittlerweile genügend Tropenholz-Alternativen.“

Aus eigener Produktion

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Frischeis-Produktmanager Florian Markl spricht über die Trends für Terrasse und Garten © Frischeis

Damit spricht der Produktmanager beispielsweise das Thermoholz an. „Modifizierte Hölzer gewinnen ständig an Bedeutung“, erkennt er. Thermoholz entspreche den ökologischen Standpunkten von Frischeis, da beim Herstellungsprozess keinerlei Chemie zum Einsatz kommt. Apropos Herstellung: Bei Frischeis kommt das Thermoholz aus eigener Produktion. Bei J.F. Furnir im rumänischen Brasov hat man sich vor vier Jahren auf dessen Herstellung spezialisiert. Hauptsächlich kommt europäische Esche zur Verarbeitung. Diese hat sich – vor allem im Außeneinsatz – aufgrund ihrer Feinjährigkeit besonders bewährt. Nach der thermischen Behandlung werden die Hölzer bei J.F. Furnir zu Profilholz oder Terrassendielen weiterverarbeitet.

Allen behandelten und neuartigen Hölzern oder Holzwerkstoffen zum Trotz führt die „gute alte“ Lärche die Nachfrageliste an, wenn es um dauerhafte Holzarten für die Verwendung im Außenbereich geht. Flächenmäßig hat die Lärche bei Frischeis den höchsten Anteil. Danach folgen WPC sowie Thermoholz mit einer ähnlichen Gewichtung. Der Rest entfällt auf Exotenhölzer. Wertmäßig gibt es natürlich aufgrund der unterschiedlichen Kosten Verschiebungen. „Seit vergangenem Jahr arbeiten wir mit einem Lärchenspezialisten aus Österreich zusammen. Damit ist es uns möglich, auch maßgeschneiderte Rift- und Halbriftprodukte anzubieten“, führt Markl aus.

Weiter am Vormarsch

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Täuschend echt: Die WPC-Volldiele Profi Loggia von UPM wurde dem großen Vorbild Holz naturgetreu nachempfunden © UPM

Als „Alleskönner“ bezeichnet man bei Frischeis die Wood Plastic Composites (WPC) für Terrassen. „Dieses Segment hat sich in den vergangenen Jahren enorm entwickelt und erfreut sich großer Beliebtheit“, bemerkt Markl. Die Produkte wurden von den Herstellern laufend weiterentwickelt. Aufgrund ihrer Vorteile werden WPC von den Kunden immer öfter gewünscht, was nicht verwundert: Mit seiner Mischung aus Holz und Kunststoff vereint das Material die positiven Eigenschaften aus beiden Welten. WPC-Dielen zeichnen sich vor allem durch geringen Wartungsaufwand und Formstabilität aus. Frostsprengung sei laut den Herstellern kein Thema. „Ein weiterer Pluspunkt: Eine WPC-Terrasse ist einfach und ohne Gefälle zu verlegen und bleibt über Jahre nahezu farbecht, ohne zu verblassen“, verweist Markl. Frischeis arbeitet in diesem Bereich mit zwei Herstellern zusammen: UPM und Timbertech.

Hinsichtlich Charakter, Haptik und Farbe gibt es bei WPC unzählige Varianten. Das finnische Qualitätsprodukt „UPM Profi“ gibt es als Hohlkammerdiele, deren Designs eher dem Aussehen von Stein nachempfunden sind. Ein Vorteil dieser Struktur ist, dass Kabel unsichtbar in den Kanälen verlegt werden können. Die Dielen sind mithilfe des T-Clip-Systems einfach mit der Unterkonstruktion verschraubbar. UPM bietet außerdem eine patentierte Lösung für Stufenkanten, mit der sich Terrassenstufen einfach anlegen lassen. Für geschlossene Flächen werden die Aluminiumschienen „Alu-Rail“ angeboten. Die Frischeis-Spezialisten erkennen mehr und mehr den Trend zur WPC-Volldiele, welche ebenfalls von UPM unter dem Namen „UPM Profi Loggia“ in mehreren Farben erhältlich ist. „Optisch zeigen diese Massivdielen einen stärkeren Holzcharakter, bieten aber gleichzeitig die Vorteile von WPC“, sagt Markl.

Timbertech hat sich ebenfalls auf die Herstellung von Volldielen spezialisiert. Das Unternehmen mit Sitz in den USA ist für seine laufenden Forschungen und Innovationen bekannt. Das massive Profil von Earthwood Evolutions vermittelt ein robustes Gehgefühl und bietet ein Design in warmen Holztönen mit authentischer Maserung. Die einzelnen Dekore lassen sich für eine individuelle Terrassengestaltung einfach untereinander kombinieren. Mit gleich zwei guten Seiten zeigt sich die WPC-Diele „Twin-Finish“: Die Verti-Grain-Seite sorgt für eine rutschfeste Lauffläche mit fühlbarer Maserung. Die geriffelte Rückseite bietet einen perfekten Kontrast zu Terrasseneinbauten, wie Bänken oder Blumenkästen. Die Timbertech-Dielen lassen sich laut Frischeis ohne Spezialwerkzeuge unkompliziert verlegen.

Ein exklusiv bei Frischeis erhältliches Produkt ist der Befestigungsclip JuAn. „Das System hat sich für uns überraschend positiv entwickelt“, freut sich der Produktmanager. Der Clip JuAn besteche mit einer sehr raschen Verlegung und einer makellosen Terrassenoberfläche ohne jegliche Bohrlöcher. Zudem trennt der Clip die Terrassendiele von der Unterkonstruktion und garantiert somit eine funktionierende Hinterlüftung. Die Dielen werden automatisch perfekt ausgerichtet. Frischeis empfiehlt den Befestigungsclip JuAn für formstabile Produkte wie Thermoholz oder WPC.

Keine schöne Terrasse ohne Pflege

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Der US-Hersteller Timbertech führt ebenso eine Volldiele aus WPC im Programm: Earthwood Evolutions © Timbertech

Eines haben aber laut Markl alle Produkte gemein – egal, ob Lärche, WPC oder Thermoholz: „Sie müssen alle gepflegt werden.“ Bei der Terrasse handelt es sich quasi um die exponierteste Stelle: Aufgrund der horizontalen Verlegung, noch dazu im Außenbereich, ist sie einer stärkeren Bewitterung und UV-Bestrahlung ausgesetzt als jede andere Holzkonstruktion. An eine Holzterrasse werden hohe Anforderungen gestellt. „Es gibt keine allgemeine Gültigkeit“, unterstreicht Markl.

Darum arbeitet Frischeis eng mit der Holzforschung Austria (HFA), Wien, zusammen, um den möglichst idealen Terrassenaufbau mit Holz oder Holzwerkstoffen zu finden. „Aufgrund verschiedener baulicher Gegebenheiten müssen allerdings auch mal Abstriche gemacht werden“, weiß Markl aus Erfahrung. „Darum ist ein optimales Produkt erforderlich. Für unsere Berater ist es wichtig, mit dem Handwerker oder Endkunden die tatsächliche Anforderung für den jeweiligen Bedarf he-rauszufinden – und darauf die Konstruktion oder Befestigung abzustimmen. Denn: Jede Terrasse wird individuell geplant.“

Ein Vorteil der WPC-Dielen sei der geringere Pflegeaufwand. „Meist reicht eine einfache Reinigung mit Gartenschlauch oder Hochdruckreiniger“, weiß man bei Frischeis. Zudem müssen WPC nicht geschliffen werden. Holz braucht mitunter eine intensivere Pflege. „Der Kunde muss sich des natürlichen Produkts Holz und dessen Charakter bewusst sein“, unterstreicht Markl. Frischeis setzt darum auf ehrliche Beratung, wie es Markl formuliert. „Wir wollen dem Holz kein negatives Image bescheren. Aber es reagiert nun mal auf äußere Einflüsse anders als etwa WPC.“ Darum müssen die Kunden ganzheitlich beraten werden, auch hinsichtlich Pflege und Wartung.

Gewerbe- wie Privatkunden informieren sich im Vorfeld einer Investition gerne über das Internet. Darum sind auf der Frischeis-Homepage sämtliche Produkte mit Eigenschaften sowie Verlegerichtlinien online abrufbar. Zudem bietet Frischeis an jedem seiner Standorte in Österreich die sogenannten „Terrassentage“ für Verarbeiter, Gartengestalter und Wiederverkäufer. „Dabei können Interessierte gezielt unser Sortiment begutachten“, lädt Markl ein.

J. u. A. Frischeis

Gründung: 1948
Geschäftsführer: Werner Stix
Hauptsitz: Stockerau
Länder: 16
Niederlassungen: 53
Mitarbeiter: international 2450, davon 700 in Österreich
Produkte: Platte dekorativ und konstruktiv, Sperrholz, Bearbeitungsservice, Holzbau, Terrasse, Boden, Türen, Schnittholz, Furnier
Sortiment: 83.000 Produkte, davon 20.000 ständig lagernd