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Symbolbild © pd/pixabay

Weniger Brandschäden in Sägeindustrie

Ein Artikel von Kathrin Lanz (für Timber-Online bearbeitet) | 27.10.2016 - 07:36
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In den vergangenen Jahren hatten zahlreiche Versicherungsgesellschaften bestehende Feuerversicherungen für die Betriebe der Säge- und Holzindustrie gekündigt beziehungsweise die Beitragsprämien deutlich angehoben, berichtet die Deutsche Säge- und Holzindustrie (DeSH). Eine aktuelle Umfrage des DeSH zeigt: 2016 sind die Feuerschäden deutlich zurückgegangen, die Versicherungswirtschaft öffnet sich den Sägewerken wieder. Nichtsdestotrotz gibt die Absicherung vieler Betriebe weiter Anlass zur Sorge. 17% der befragten Sägewerke weisen noch keinen Versicherungsschutz für 2017 auf. Von den versicherten Betrieben ist eigenen Angaben zufolge ein Viertel unterversichert: „Ein bedenklicher Umstand, der teilweise in Kauf genommen wird, wenn zumindest die Kreditbelastungen abgedeckt oder die persönliche Mindestsicherung gegeben ist“, erklärt Schmidt. Ein solches Modell gefährde die Zukunftsfähigkeit der Betriebe.

Deutlich erhöhte Premien

Wer aktuell eine neue Feuerpolice abschließen möchte, muss mit deutlich erhöhten Prämien oder der Forderung nach umfangreichem technischen Brandschutz rechnen. „In den großen Betrieben gehören Sprinkleranlagen zum Standard, für viele mittlere und kleine Unternehmen stehen solche Investition aber in keiner Relation zum Ertrag und der Prämienreduzierung", kritisiert Schmidt. Die Beiträge für Betriebe ohne Sprinkleranlage liegen inzwischen durchschnittlich 60% über denen der Werke mit einer solchen Anlage. Der DeSH versucht diese Situation zu optimieren. „Betriebe unterhalb einer Versicherungssumme von 5 Mio. € können ihren Versicherungsschutz in den meisten Fällen durch guten organisatorischen Brandschutz aufrechterhalten – müssen aber aktiv mehr tun“, mahnt Klaus Kottwitz, Brandschutzexperte beim DeSH. In der Praxis bedeutet dies unter anderem: betriebsangepasste Brandschutzorganisation, die Ernennung von Brandschutzbeauftragten sowie die Nachtabschaltung des Stroms. Auch die engere Zusammenarbeit mit Polizei und Feuerwehr mache sich positiv bemerkbar. 2016 gab es noch keinen ermittelten Fall von Brandstiftung, vermeldet der DeSH.

Hoffnung setzt der Verband zudem in Innovationen: „Intelligente Brandschutztechnik könnte bald schon integraler Bestandteil der Sägewerksanlagen sein. Diese wäre nicht nur kostengünstiger, sondern würde Feuergefahr erkennen, bevor es brennt.“