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2000 bis 2014: so veränderte sich die Exportmenge und die Destinationen (Nadelschnittholz) © Holzkurier

Weltweite Exporterfolge

Ein Artikel von Gerd Ebner | 18.03.2015 - 09:51

Export nur mehr zwei Drittel

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Exportmenge von 2000 bis 2014 © Holzkurier

Viel hat sich seither getan. Im Vorjahr exportierte die österreichische Sägeindustrie nur noch 4,8 Mio. m3. Das sind lediglich 64 % der 2007er-Menge. Jedes Jahr ging es seither mengenmäßig bergab.
Die Veränderungen gab es aber nicht nur mengenmäßig. Österreichs Sägewerke verkauften im Vorjahr 2,41 Mio. m3 Nadelschnittholz nach Italien. Das sind um 2 % mehr als 2013, welches den absoluten Tiefpunkt in der bis zur Jahrtausendwende zurückreichenden Statistik darstellte. Im Rekordjahr 2007 wurden 4,5 Mio. m3 zum südlichen Nachbarn geliefert. Seitdem gab es konstante Rückgänge, die nur durch Erholung im Promillebereich 2010 und 2014 gebremst wurden.

Abhängigkeit von Italien nimmt ab

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2000 bis 2014: so veränderte sich die Exportmenge und die Destinationen (Nadelschnittholz) © Holzkurier

Die Abhängigkeit der österreichischen Sägewerke von Italien sinkt also deutlich. 2000 landeten dort noch 65 % von Österreichs Nadelschnittholz-Exporten. 2007 waren es 59 %, im Vorjahr nur mehr 49 %.
Überproportional musste Österreich den Minderbedarf Italiens kompensieren. Das gelang, indem man einmal mehr in andere europäische Länder lieferte: Deutschland kaufte etwa vor vier Jahren 430.000 m3 in der Alpenrepublik. Im Vorjahr waren es schon 680.000 m3 (+58 %). Tendenziell steigt also der Export in Richtung Deutschland weiter an. Ähnlich ist es mit Tschechien: Von faktisch null Kubikmetern im Jahr 2000 steigert man sich bis 2014 auf bereits 132.000 m3.

Levanteexport verdoppelt

Noch markanter war der Exporterfolg in Richtung der Levantestaaten. Lag man in den Nullerjahren noch durchschnittlich bei 385.000 m3/J, so stieg der Export zuletzt auf rund 800.000 m3/J. „Die Levante“ ist mittlerweile die Absatzregion Nummer 2 hinter Italien. 20 % werden dorthin ausgeführt.
Alle diese Veränderungen zwangen die heimischen Produzenten zu zwei Maßnahmen:
Diversifikation der Märkte
höhere Wertschöpfung durch verstärkte Weiterverarbeitung
Beides gelang. Noch vor 15 Jahren belieferte Österreich im Wesentlichen vier Länder/Regionen: Italien (65 %), Deutschland (10 %), Japan (8 %) und die Levante (7 %). Nur 10 % des Nadelschnittholz-Exportes gelangten in andere Länder.
Sieben Jahres später war die Abhängigkeit von so wenigen Abnehmerländern schon gedämpft: Italien rutschte unter die 60 %-Marke und jeder fünfte Kubikmeter ging bereits in sonstige Destinationen (20 %).
Bis zum Vorjahr nahm die Exportmenge um 36 % ab. Statt 7,64 Mio. m3 wurden 4,87 Mio. m3 ausgeführt. Die Empfängerländer sind etwas besser verteilt. 12 % gingen in „sonstige Länder“.
Dass die Weiterverarbeitung – allen voran Brettsperrholz – in den Vorjahren massiv forciert wurde, beweist die Tatsache, dass der Export an rohen Brettern abnahm. Wurden 2007 noch 68 % der Produktionsmenge ausgeführt, so sank dieser Wert im Vorjahr auf 57 % (Nadelschnittholz-Produktion 2014: 8,5 Mio. m3; Export: 4,9 Mio. m3). Conclusio: „Bald wird also jeder zweite Kubikmeter in Österreich veredelt oder verbaut sein.“
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2000 bis 2014: so veränderte sich die Exportmenge und die Destinationen (Nadelschnittholz) © Holzkurier