Welthandel 2014 leicht gestiegen

Die großen Zuwachsraten von jährlich über 10 % am Exportmarkt von Nadelschnittholz sind Geschichte. 3,7 % betrug die Exportsteigerung der zwölf größten Exportländer in die 15 größten Importländer. 2014 wurden 113 Mio. m3 zwischen diesen Staaten gehandelt. Der österreichische Anteil lag bei 4,3 % oder 4,87 Mio. m3, der deutsche bei 5,9 % oder 6,66 Mio. m3. Die fünf größten Exportländer 2014 waren Kanada, Russland, Schweden, Finnland und Chile. Österreich lag hinter Deutschland auf Platz 7. Zu den fünf größten Importländern zählten die USA, China, Japan, Großbritannien und Ägypten.

Top 5-Mengenströme 2014

Der größte Mengenstrom floss traditionell zwischen Kanada und den USA. Kanada lieferte im vergangenen Jahr 28,5 Mio. m3 Schnittholz. Auf Platz 2 landete mit 8,34 Mio. m3 Russland mit seinen Lieferungen nach China. 7,56 Mio. m3 exportierte Kanada nach China – es ist die drittgrößte Menge. Auf dem vierten Rang liegt Russland mit der gelieferten Menge von 2,78 Mio. m3 nach Usbekistan. Die weltweit fünftgrößte Nadelschnittholzlieferung kam aus Schweden und ging nach Großbritannien (2,59 Mio. m3).

Österreichs Exporte konstant

Vergleicht man die Mengen der vergangenen zwei Jahre aus Österreich, so ist eine konstante Entwicklung zu beobachten. 2014 sanken die Ausfuhren marginal um 0,6 %. Die Lieferungen in den wichtigsten Exportmarkt der österreichischen Sägeindustrie, Italien, stiegen um 2 % auf 2,41 Mio. m3. Das ist weltweit die sechstgrößte gehandelte Menge. Der italienische Markt machte somit knapp 50 % des Gesamtexportes aus. Vor der Krise lag dieser Anteil bei rund 60 %. Damals wurde ein größeres Volumen außer Landes gebracht. Den Spitzenwert erreichte man 2007 mit 7,64 Mio. m3. Davon kaufte alleine Italien 4,48 Mio. m3. Dieser Handelsstrom wäre 2014 der viertgrößte gewesen. Damals lieferte man nach Italien so viel, wie 2014 insgesamt exportiert wurde. Die Lieferungen an den südlichen Nachbarn nahmen seit 2007 um 46 % ab. Österreichs zweitwichtigster Handelspartner, Deutschland, nahm im vergangenen Jahr 680.000 m3 Schnittholz ab (2013: +4,4 %). Einen großen Rückgang verzeichneten die Exporteure nach Japan. Dieser Markt gab um 31 % auf 242.000 m3 nach.

Steigerung um 260 % nach Italien

Nicht Österreich erhöhte 2014 seinen Export nach Italien drastisch, sondern Tschechien. Während die rot-weiß-rote Menge konstant blieb, exportierten unsere nördlichen Nachbarn schon 1 Mio. m3 Schnittholz nach Italien. Das ist die größte Menge seit Beginn der Aufzeichnungen. Ausgehend von 393.000 m3 im Jahr 2013, entspricht das einer Steigerung um 260 %. Vier von fünf aller in Italien importierten Bretter kamen aus Österreich und Tschechien.

Skandinavier dominieren die Levante

Fast jedes zweite in die Levante eingeführte Brett kam aus Schweden oder Finnland. Diese Länder lieferten 3,37 Mio. m3 (2013: +17 %) beziehungsweise 2,94 Mio. m3 (+12 %) in diese Region. Rechnet man Russland mit 2,87 Mio. m3 (+6,3 %) hinzu, kamen zwei Drittel aller Einfuhren aus Schweden, Russland oder Finnland. Rumänien und Deutschland lieferten 2014 jeweils mehr als 1 Mio. m3 in diese Region. Aus Österreich kamen 680.000 m3 (–7,2 %). Der Anteil der Exporte in die Levante sank von 18 auf 14 %. Selbst aus Südamerika kam Schnittholz. Chile lieferte 497.000 m3. Gegenüber 2013 stieg das Volumen um 22 %. Betrachtet man die Aufteilung innerhalb der Levante, erhielt Ägypten 36 % aller Lieferungen. 12 % gingen nach Saudi-Arabien und knapp 10 % nach Algerien.

Die größten Veränderungen

Mit einem Plus von rund 2,88 Mio. m3 sind die Lieferungen von Kanada in die USA absolut am stärksten gestiegen. Russische Daten aus 2013 und 2014 zeigen, dass 840.000 m3 mehr Schnittholz zwischen Russland und China gehandelt wurden. Absolut am drittstärksten stieg die Menge von Tschechien nach Italien (+630.000 m3). Die größten Rückgänge wurden in Asien verzeichnet. Der kanadische Export nach Japan schrumpfte um 571.000 m3 auf 2,24 Mio. m3 (2013: –20 %). Ebenso sanken die Lieferungen nach China (–406.000 m3, –5,1 %). Chile verzeichnet ebenfalls einen Rückgang bei den Lieferungen nach China (–358.000 m3, –17 %). Weitere große Einbußen in der Höhe von rund 330.000 m3 verzeichneten Chile bei seinen Lieferungen in die USA (–30 %) und Finnland bei den Exporten nach Japan (–30 %). Durch die Veränderungen zwischen Kanada – China beziehungsweise Russland –China stieg Russland zum größten Schnittholzlieferanten Chinas auf. Aufgrund der Abwertung des Russischen Rubel entstand ein Preisvorteil für russische Sägewerke.

Methodik der Datenaufbereitung

Die Handelsmatrix enthält die zwölf größten Nadelschnittholz-Exporteure und die 15 größten -Importeure. Zusätzlich wird die Region der Levante* extra ausgewiesen.

Die Basis bilden nationale Exportstatistiken aus 2014. Um eine Verwechslung von Nadelschnittholz mit anderen Produkten zu vermeiden, wurde die Suche nach dem Harmonized System Code (HS-Code) für Nadelschnittholz durchgeführt. Diese Handelsklasse ist laut World Customs Organization als achtstelliger Code, beginnend mit „440710“, definiert. Bei Ländern, welche diese Daten nicht zur Verfügung stellen, wurde der Nadelschnittholz-Handel laut der FAO-Datenbank ermittelt (in diesem Fall sind die Daten aus 2013).

*Die Levante ist vom Holzkurier wie folgt definiert: Ägypten, Algerien, Arabische Republik Syrien, Äthiopien, Bahrain, Irak, Islamische Republik Iran, Israel, Jemen, Jordanien, Katar, Kuwait, Libanon, Libyen, Marokko, Oman, Saudi-Arabien, Sudan, Tunesien sowie die Vereinigten Arabischen Emirate.