Weiterhin verhaltene Rundholznachfrage, große Preisunterschiede

Ein Artikel von Landwirtschaftskammer Österreich | 16.06.2015 - 09:57
Die Erholung der Wirtschaft in einigen Ländern des Euro-Raumes, die erhöhte Binnennachfrage in Deutschland, Frankreich, Spanien und Italien sowie die Belebung der Industrieproduktion in Osteuropa begünstigen die Konjunktur in der EU. Die österreichische Wirtschaft konnte davon jedoch nur in geringem Ausmaß profitieren. Experten zeichnen zur Wirtschaftsentwicklung in Österreich weiterhin ein getrübtes Bild.
Die österreichischen Sägestandorte sind sehr gut mit Nadelsägerundholz bevorratet. Daher ist die Nachfrage weiterhin verhalten. Die Holzabfuhr beziehungsweise -anlieferung zu den Werken gestaltet sich in Abhängigkeit der Versorgungslage und dem regionalen Schadholzanfall der vergangenen Monate. So verläuft diese insbesondere in Niederösterreich schleppend, aber auch in Salzburg und der Steiermark ist die Zufuhr zu den Werken kontingentiert.
Bereits problemlos läuft die Holzabfuhr aus dem Wald in Oberösterreich und in Kärnten. Die Sägerundholzpreise sind nach dem Sturm „Niklas“ zum Teil deutlich gesunken, wobei auch ein Nord-Süd-Gefälle zu beobachten ist. Dies zeigt sich besonders deutlich zwischen Nord- und Osttirol, wo ein Preisunterschied von 10 €/fm gegeben ist. Das Preisband für das Leitsortiment Fichte, B, 2b bewegt sich zwischen 85 und 97 €/fm. Insbesondere in den Gebieten mit verzögerter Holzabfuhr beschränken sich die Holzernteaktivitäten weiterhin auf die Schadholzaufarbeitung. Der Absatz von Weiß- und Schwarzkiefer ist zu ebenfalls reduzierten Preisen möglich. Die Lärche konnte ihr gutes Preisniveau halten.
Nadelindustrierundholz wird ebenfalls verhalten nachgefragt, da die Standorte der Zellstoff-, Papier- und Plattenindustrie sehr gut mit Rohstoff bevorratet sind. Aufgrund der Schadholzmengen und des Revisionsstillstandes in Gratkorn und dem Kesselausfall in Pöls ist die Absatzsituation grundsätzlich angespannt. Die Preise sind größtenteils stabil. Die Situation bei Buchenfaserholz ist im Vergleich zum Vormonat unverändert. Aufgrund der sehr guten Versorgungslage ist die Nachfrage gering, die Abnahme kontingentiert.
Der Energieholzmarkt verläuft der Jahreszeit entsprechend sehr ruhig. Die Standorte sind sehr gut versorgt. Es besteht auch ein gewisses Überangebot an Hackgut. Im aktuellen Marktumfeld ist es leicht, umfangreiche Energieholzlager aufzubauen. Die Nachfrage nach hochqualitativem, zweijährig gelagertem Brennholz ist der Jahreszeit entsprechend normal.
Alle angegebenen Preise beziehen sich auf den Zeitraum Ende Mai bzw. Anfang Juni 2015. Alle Preise sind Nettopreise zuzüglich Umsatzsteuer.