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Ralf Pollmeier, Geschäftsführer von Pollmeier Massivholz © Pollmeier

Weiterer Umbau in Creuzburg

Ein Artikel von Hannes Plackner | 26.06.2015 - 13:53
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Ralf Pollmeier, Geschäftsführer von Pollmeier Massivholz © Pollmeier

Das Buchen-Furnierschichtholzwerk von Pollmeier Massivholz nimmt weiterhin keinen Vollbetrieb auf. Beim Kochbecken, bei der Furniertrocknung und der Legestation sind Umbauarbeiten nötig, die im laufenden Betrieb geschehen werden. Die Modifikationen sollen bis zum I. Quartal 2016 abgeschlossen werden. Bis dahin läuft das Werk mit rund 20 % seiner Kapazität.

„Die Prozessführung ist noch nicht präzise genug“, erklärt Investor Ralf Pollmeier.  Der Umbau wird voraussichtlich 15 Mio. € verschlingen, womit die Investitionskosten auf mittlerweile 115 Mio. € steigen.

Als Beispiel für die nötige Präzision nennt Pollmeier exemplarisch, dass Buchenstämme sehr gleichmäßig gekocht werden müssen. Der ursprünglich geplante Dämpfvorgang habe sich nicht bewährt. Schon nach 200 Stämmen waren die Schälmesser verschlissen. Mit der Kochung schaffe man 700 Stämme mit einem Durchmesser von 25 cm aufwärts.

Parallel investiert Pollmeier in Forschung und Entwicklung. Drei Wissenschaftler beschäftigen sich für das Creuzburger Unternehmen mit der Optimierung von Herstellungsprozess und Anwendung.

60 % Bau, 40 % dekorativ

Über die bislang produzierte Menge gibt Pollmeier keine Auskunft. Der Absatz teile sich aber auf rund 60 % konstruktive und 40 % dekorative Anwendungen auf. Die Zielmärkte sind gegenwärtig der deutschsprachige Raum, Frankreich und in kleinerem Maßstab Übersee.

Vor allem bezüglich Bauanwendungen will Pollmeier die Anwenderfreundlichkeit verbessern. „Wir entwickeln robuste Produkte, die auch mal auf der Baustelle drei Monate angeregnet werden können, ohne dass was passiert“, schildert er. „Ich halte das für machbar.“ Dementsprechend fokussieren sich die F & E-Aktivitäten auf die Tränkung der Furnierschichten beziehungsweise die Beschichtung der fertigen Träger.

Buchen-FSH macht Buchen-BSH obsolet

Nachfrage verspürt Pollmeier auch seitens der Brettschichtholzindustrie. Baubuche könnte dort als Lamelle in einem Hybridbinder mit Fichte zum Einsatz kommen. Die Hersteller von lamellenbasierten Buchen-Brettschichtholz dürften gegen die Träger aus Furnierschichtholz keine Chance haben, denkt Pollmeier. Das liege nicht nur an der höheren Festigkeit (70 N/mm Biegung), sondern vor allem am geringeren Preis. Während die Ausbeute bei Buchenschnittholz deutlich unter 50 % liege, erreiche der Schälfurnier-Prozess „markant höhere Werte“, sagt der Buchenspezialist Pollmeier, ohne konkret zu werden. Kalkulatorisch bleibt das Unternehmen bei Ab-Werk-Preisen von 700 €/m3 für Baubuche-Träger.