Mit dem neuen Standort Vöcklamarkt (zu RZ Pellets, Ybbs, gehörend), der Ende des Jahres in Betrieb gehen soll, wird in diesem Jahr lediglich ein Pelletsproduktionsneubau in Österreich realisiert. Nicht wesentlich mehr Bauaktivität gibt es in Deutschland. „Die Pelletindustrie zeigt also ein marktangepasstes Verhalten, wenn man die generelle wirtschaftliche Entwicklung betrachtet. Der Markt ist zum einen gut versorgt, andererseits ist die Rohstoffversorgung auch für die Pelletierer nicht einfach“, erklärt GF Dr. Christian Rakos, proPellets Austria, und Präsident des European Pellet Councils, die abflachende Bautätigkeit. Wie gut viele Pelletproduzenten planen, zeigt die Tatsache, dass nur wenige Unternehmer Schwierigkeiten haben, die Kapazitäten ihrer Werke auszuschöpfen. Zwar wird der Pelletsbedarf heuer stärker steigen als die Produktion, jedoch bestehe keine Gefahr eines Engpasses.
Preise auf Vorjahresniveau
Der stabile Markt wird auch durch die Preise veranschaulicht, die österreichweit im September auf 171 €/t (+1,1 €/t zum August) stiegen (s. Holzkurier Heft 39, S. 23). In Deutschland verzeichnete man einen stärkeren Anstieg auf 161,4 (+3,7 €/t). Auf deutlich höherem Niveau bewegte sich der Pelletpreis in der Schweiz, der auf 202,4 €/t (+0,6 €/t) zunahm. In allen drei Ländern lässt sich seit dem Jahrestiefstwert vom Juli ein kontinuierlicher Anstieg beobachten. Während Pellets in Österreich (+0,1 %) und Deutschland (+0,6 %) im Jahresvergleich geringfügig teurer wurden, sank der Pelletpreis in der Schweiz um 8,5 %.Exporte im Steigen
Italien und Deutschland sind die wichtigsten Absatzmärkte heimischer Pellets. Gleichzeitig liefern vor allem Deutschland, Rumänien und Tschechien Pellets nach Österreich. Die Importrate hat sich dabei von 2009 (162.000 t) bis 2011 (316.000 t) fast verdoppelt. „Bei der Import- und Exportstatistik muss man beachten, dass manche heimische Hersteller in Deutschland und Tschechien produzieren und umgekehrt“, weiß Rakos. Ein nicht geringer Teil ist also reiner „Transitverkehr“. Dieser Warenstrom ergießt sich etwa von Deutschland nach Italien – Europas größtem Pelletmarkt.Nordamerika baut Pellets-Großmacht aus
Gefahr für die zentraleuropäischen Pelletproduzenten durch die neuen Super-Pelletieranlagen in den USA und Kanada sieht Rakos indes nicht gegeben. „Im Gegenteil würde ich sogar sagen, dass man die Mengen, die uns aus Nordamerika erreichen, als Beitrag zur Versorgungssicherheit werten kann.“ Durch die Transport- und Einfuhraufschläge seien Pellets aus Übersee an der Rohstoffbörse in Rotterdam preislich den zentraleuropäischen angeglichen und verleiten nicht zu verstärktem Kauf. Vor allem im US-Bundesstaat Georgia herrscht rege Bautätigkeit. Zuletzt verkündete Fram renewable Fuels, Richmond Hill/US, 91 Mio. $ in ein Pelletwerk in Hazlehurst/Ga investieren zu wollen. 500.000 t Pellets sollen aus Kiefer und Sägerestholz hergestellt werden. Fram betreibt bereits ein Pelletwerk in Baxley. Auch General Biofuels Georgia plant den Bau eines Pelletwerkes in Sandersville/Ga, für 60 Mio. $. Jährlich sollen hier 440.000 t Pellets für einen nicht näher bezeichneten europäischen Abnehmer auf Basis eines Langzeitvertrages hergestellt werden. Der gesamte Export in die EU-27 betrug 2010 allein aus den USA 736.000 t (s. Tabelle).Land | 2009 | 2010 |
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Argentinien | 10 | 9 |
Australien | 9 | 63 |
Bosnien | 54 | 44 |
Kanada | 520 | 926 |
Kroatien | 73 | 95 |
Neuseeland | – | 21 |
Norwegen | 10 | 4 |
Russland | 379 | 396 |
Serbien | 18 | 26 |
Südafrika | 42 | 25 |
Schweiz | 6 | 15 |
Ukraine | 30 | 57 |
USA | 535 | 736 |
Weißrussland | 75 | 90 |
Total EU-27 | 1.771 | 2.523 |