Wachstum 2017

Die weltweite Nadelschnittholz-Produktion wird heuer um 10 Mio. m³ auf 241 Mio. m³ zunehmen. Zum Wachstum trägt Europa nur rund 2,7 Mio. m³ auf 117 Mio. m³ bei. Nordamerika legt hingegen um 7 Mio. m³ auf 124 Mio. m³ zu. Eine ähnliche Entwicklung erwartete man Mitte Oktober auf der Internationalen Nadelschnittholz-Konferenz (ISC) auch für 2017: geringes Wachstum in Europa (+1,2 Mio. m³), stärkeres Wachstum in Nordamerika (+7 Mio. m³).

Deutschland wächst

Treibende Kraft in Europa bleibt die stärkste Nadelschnittholz-Produktionsnation: Deutschland. Die Sägeindustrie der Bundesrepublik erwartet heuer ein Wachstum von 1,1 Mio. m³ auf 21,5 Mio. m³. Und genau dieses Wachstumstempo soll es auch 2017 geben: +1 Mio. m³ auf 22,5 Mio. m³. Dazu passend, wächst der deutsche Konsum: heuer um 700.000 m³ auf 19,2 Mio. m³. 2017 werden dann bereits 20 Mio. m³ erwartet. Das wäre erneut so viel, wie Deutschland bereits 2006 benötigte. Und im Export schaffte Deutschland die Kehrtwende: Es dürfte sich ein Anstieg um 500.000 m³ auf 7 Mio. m³ ausgehen. Weitere +300.000 m³ an Ausfuhren sollen es 2017 sein. Man ist sehr erfreut, dass sich Deutschland mit einer Produktdiversifizierung neue Exportmärkte erschloss. Am Verpackungssektor erwartet man neue Herausforderungen – strengere Trocknungsvorschriften werden vorhergesagt.

Um 1 Mio. fm weniger

Der deutschen Sägeindustrie stehen heuer 27,0 Mio. fm (–2 %) zur Verfügung. Im kommenden Jahr sollen es nur noch 26,5 Mio. fm sein. Damit verringerte sich die Ernte an Nadel-Sägerundholz binnen zweier Jahre um 1 Mio. fm. Ebenfalls negativ für die deutschen Säger ist der Preisverfall der deutschen Sägenebenprodukte. Bei Sägespänen verlor man seit dem IV. Quartal 2014 gleich um 25 % an Wert. Die deutsche Delegation sieht am Schnittholzmarkt keine Möglichkeit, die Rückgänge zu kompensieren. „Die unzureichenden Erlöse führen zu einer zu geringen Investitionsquote“, wurde in Paris bemängelt.

Gering wachsendes Österreich

Österreich (+2 % auf 8,8 Mio. m³ 2016) reiht sich zu anderen Produktionsländern mit geringem Wachstum ein: Finnland (+2 % auf 10,8 Mio. m³ 2016) und Schweden (–1 % 17,9 Mio. m³; +1 % 2017 auf 18 Mio. m³). Österreich ist eine Exportnation. Der Binnenkonsum wird heuer bei 5,3 Mio. m³ verharren, ebenso 2017. Die österreichische Delegation verwies in Paris darauf, dass die Rundholzernte heuer auf 8,8 Mio. fm Sägerundholz zurückgehen werde (–300.000 fm). Für 2017 sei man aber optimistisch, dass die Ernte in den österreichischen Wäldern wieder auf 9,2 Mio. fm zulegen könnte. Der Preis des Rohmaterials stieg heuer um 5 % – für 2017 wird aber eine Preiskonstanz erwartet. Mehr Bedarf können die Hersteller 2017 in Frankreich erwarten. Die Gastgeber der ISC sehen Frankreich heuer noch in einer Übergangsphase zu mehr Bedarf: von 6,25 Mio. m³ auf 6,4 Mio. m³ dann 2017. „Langsam zahlt sich die holzbaufreundliche Politik aus“, sagte die Delegation voraus.

Russland steigert Produktion stark

Russland gibt an, seine Nadelschnittholz-Produktion von 2009 (17,2 Mio. m³) bis 2017 nahezu verdoppeln zu wollen: auf 33,5 Mio. m³. Die Delegation freute sich, dass die Industrie derzeit eine Modernisierungsphase durchlaufe.