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Drei Mühlböck-Bandtrockner arbeiten für ADC in Brand-Erbisdorf © Mühlböck

Vortrocknung von Hackgut

Ein Artikel von Günther Jauk (für Timber-Online bearbeitet) | 18.02.2016 - 08:36
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Hackguttrockner für optimale Vortrocknung des Brennmaterials © Mühlböck

ADC, Brand-Erbisdorf/DE, betreibt seit 2012 ein Kraftwerk, welches ursprünglich für den Betrieb mit Altholz ausgelegt war und später auf Hackgut umgestellt wurde. Mittels Kraft-Wärme-Kopplung verfügt die Anlage über 8,5 MWel Leistung. Der gesamte für den Betrieb des Kraftwerks notwendige Brennstoff wird dabei zugekauft. „Für die Wirtschaftlichkeit des Kraftwerks ist daher der effiziente Brennmaterialeinsatz – 65 bis 70 % der Kosten sind Brennstoffkosten – zwingend erforderlich“, erklärt Jörg Pfaller, ADC-Geschäftsführer. Durch die Vortrocknung der Hackschnitzel auf einen Wassergehalt von 20% kann das Unternehmen den Materialeinsatz um 15 bis 20 % verringern. Dies entscheidet über die Wirtschaftlichkeit des Kraftwerks. Mittlerweile sind für die Brennmaterialaufbereitung drei Mühlböck-Einheiten in Brand-Erbisdorf in Betrieb.

Energieeffiziente Trocknung

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Drei Mühlböck-Bandtrockner arbeiten für ADC in Brand-Erbisdorf © Mühlböck

Neben der hohen Anlagenverfügbarkeit im Kraftwerksbetrieb ist der effiziente Energieeinsatz bei der Trocknung das Qualitätskriterium der Anlage. In einem kontinuierlichen Trocknungsbetrieb wird das Hackgut mit Schütthöhen von bis zu 45 cm gefördert und gleichzeitig getrocknet. „Nur so sind eine effiziente Ausnutzung und Sättigung der Trocknungsluft gewährleistet“, formuliert Vertriebsleiter Richard Mühlböck einen der Vorteile des Mühlböck-Hackguttrockners.
„Gerade bei Hackgut sind unterschiedliche Materialeigenschaften und -qualitäten an der Tagesordnung. Eine robuste Anlagentechnik durch die hohe Materialbeanspruchung ist dabei besonders wichtig“, erklärt Mühlböck weiter.

Modulares Anlagenkonzept

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Der Mühlböck-Bandtrockner mit Wärmerückgewinnung komplettiert das Anlagenspektrum des Trocknungsspezialisten © Mühlböck

Durch den Einsatz mehrerer Trocknungswannen, die übereinander verbaut werden, kann einerseits der Platzbedarf auf ein Minimum reduziert werden, andererseits ist eine flexible Anpassung an den Trocknungsbedarf des Kunden gegeben. Eine jederzeitige einfache Erweiterbarkeit der Kapazitäten besteht ebenfalls durch diesen modularen Aufbau.
„Der Anlagenaufbau ermöglicht für jede einzelne Trocknungsebene den Einsatz einer eigenen, individuellen Wärmequelle, wie Warmluft oder Dampf und Warmwasser mittels Wärmetauscher. So können verschiedene Wärmequellen in einem Trockner genutzt werden“, erfährt man von Mühlböck.
Der kaskadenförmige Aufbau der Anlage sorgt im Zusammenspiel mit der robusten Aufdosiereinheit und Fördereinbauten sowie einem Feuchtesensor für eine homogenen Endfeuchte. Überwacht wird der Prozess von diversen Sensoren, die permanent trocknungsrelevante Daten über die Regelung abgeben.

Vielfältiger Nutzen

Aus den Erfahrungen der Anlagen in Brand-Erbisdorf ergeben sich durch Vortrocknung des Brennmaterials vielfältige Nutzen für die Betreiber von Kraftwerksanlagen, ist man sich bei ADC und Mühlböck einig.
    Verringerung des Brennstoffbedarfs durch Erhöhung des Heizwertes bei getrocknetem MaterialEffizienter Betrieb der Kesselanlage aufgrund des homogenen HackgutesReduktion notwendiger KraftwerksrevisionenVerringerter Ascheanteil und damit reduzierte EntsorgungskostenErhöhung der Lagerfähigkeit von Hackgut
Die genannten Vorteile und die Tatsache, dass die Trockner in Brand-Erbisdorf mit thermischer Energie versorgt werden, die vorher nicht genutzt wurde, sorgen für erhöhte Einsparungen im Gesamtbetrieb.

Gute Ergänzung

„Mit dem neu entwickelten Mühlböck-Hackguttrockner bieten wir nun die logische Ergänzung zu unserem bestehenden Sortiment an Trocknungsanlagen für Schnittholz und Sägenebenprodukte“, erklärt Mühlböck. „Die gesammelten Trocknungserfahrungen und das Wissen aus über 12.000 Trocknungsanlagen sind in die Entwicklung dieser Produkte eingeflossen. Zusätzlich können sich die Kunden auch hier auf den gewohnten Mühlböck Service und Support verlassen“, so der Vertriebsleiter abschließend.