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Komm.-Rat Hans-Michael Offner, Obmann proHolz Austria © Offner

Vorteile bei CO2-Bilanz stärker nutzen und thematisieren

Ein Artikel von Gerd Ebner | 18.02.2015 - 08:43
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Komm.-Rat Hans-Michael Offner, Obmann proHolz Austria © Offner

Seit Oktober 2013 ist Hans Michael Offner Obmann von proHolz Austria. Die Sicherung der Mittelaufbringung in Zeiten rückläufiger Produktionszahlen musste er sich zuletzt auf die Fahnen schreiben. Das gelang im Vorjahr mit der Fortschreibung der 30 Cent/fm-Regelung für weitere fünf Jahre.

Timber-Online: Die Basis für die weitere Werbefinanzierung ist nun gelegt. Wie geht es weiter?
Offner: Wir wollen diese noch breiter aufstellen. Jene Betriebe, die bisher noch nicht bezahlt haben, sollen zum Mitmachen animiert werden. Ein erfreuliches Zeichen ist der freiwillige Beitrag der Holzindustrie Schweighofer. Das Unternehmen wird 50 Cent/m3 für die Mengen bezahlen, die sie in Österreich absetzen. Das Beispiel sollte Schule machen. Ich werde mich weiterhin dafür einsetzen, dass auch bei den Schnittholzimporten und Rundholzexporten Werbebeiträge eingenommen werden können. Bei Letzteren könnten etwa die Rundholzhändler 50 Cent/fm kassieren und an uns abliefern.

Was werden die Highlights 2015 aus Sicht von proHolz Austria sein?
Ich freue mich sehr, dass wir nach zehn Jahren wieder einen Holzbaupreis in der Bundeshauptstadt haben werden. Wienwood wird mit der Wiener Städtischen Versicherung einen prominenten Generalsponsor haben. Die Stadt Wien und die Stadtbaudirektion sind ebenso mit an Bord.

Welche überregionalen Schwerpunkte wollen Sie setzen?
Wir brauchen mehr technisches Hintergrundwissen. Die Forschung und die Bildungsstätten sollen uns technische Antworten für das Holzmarketing geben. So könnten wir besser Bauordnungen mitgestalten und neue Gesetze initiieren. Das wären Instrumente, die wir im Lobbying für unseren nachhaltigen Baustoff dringend benötigen.

Wie wird sich das in Kampagnen niederschlagen?
Mein Unternehmen ist auch im anglikanischen Wirtschaftsraum erfolgreich. Da werden wir bei jedem Bauvorhaben mit dessen CO2-Bilanz konfrontiert. Kohlendioxid wird also weltweit ein immer größeres Thema. Eine Schwerpunktkampagne wird daher die CO2-Bilanz thematisieren.
Wir müssen unsere Politiker stärker in die Pflicht nehmen. Es reicht nicht, einen Holzbaupreis zu sponsern. Wir müssen auch in Holz bauen. In Wien gelang das zum Teil. Viele Schulen und Kindergärten entstanden. Bei der Schaffung von Wohnraum für die 300.000 Personen, die in den kommenden Jahren nach Wien ziehen werden, können wir aber nur marginal mithelfen, weil wir in den Bauordnungen zu viele Nachteile für Holzbau haben. Jedes Haus in Wien könnte schon jetzt um zwei Holzgeschosse aufgestockt werden, ohne die Statik zu verändern.

proHolz Austria wird heuer 25 Jahre. Wo setzt man nun die Schwerpunkte?
Wir kehren zu unserem Hauptfokus zurück: präzises, technisches Marketing. Holz wurde in den 25 Jahren von einem ländlichen Thema zu einer Selbstverständlichkeit – auch in der Stadt. Jetzt wollen wir immer dabei sein: beim Schulbau, bei Aufstockungen und natürlich insbesondere beim mehrgeschossigen Wohnbau.