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Rundholzpreisbild Januar 2016 © Holzkurier

Vorsichtiger Jahresstart allenthalben

Ein Artikel von Gerd Ebner | 27.01.2016 - 16:41
Zwei Themen dominierten zum Jahreswechsel bei den Preisverhandlungen am mitteleuropäischen Rundholzmarkt:
    der mögliche Käferholzanfall 2016die Entwicklung am Nadelschnittholz-Markt

Marktbalance

Wie sich diese beiden Themen in den kommenden Wochen entwickeln, steht noch in den Sternen. In Österreich und Bayern einigten sich Käufer und Verkäufer von Nadelsägerundholz jedenfalls in den allermeisten Fällen auf eine Fortschreibung der Dezember-Preise beziehungsweise wird im I. Quartal 2016 der Preis des IV. Quartals 2015 übernommen. Rundholzangebot und -nachfrage sind austariert.

Normales Rundholzangebot

Bei einer guten Bevorratung erfolgte im Januar in Österreich ein normaler Mengenfluss. Da und dort hört man, dass speziell der Großprivatwald eher zurückhaltend ist. Das Verhalten impliziert ein vorsichtigeres Agieren, damit man im Fall der Fälle (= Käferholzanfall) noch Möglichkeiten zum Reagieren hat. Das phytosanitäre Bewusstsein aller ist jedenfalls geschärft – so viele vorgelegte Käferbäume wie 2016 wird es kaum jemals gegeben haben.

Holzimport aus Slowenien

Im Süden Österreichs hat sich seit Mitte 2015 ein etwas höheres Rundholz-Preisniveau als im Norden und Westen etabliert. Dazu passt, dass es derzeit Stimmen gibt, die im Süden eine leichte Unterversorgung sehen – wenn nicht der Import aus Slowenien gegeben wäre. Das Holz aus Slowenien soll noch relativ gut sein. Trocknungsrisse sind selten, Verfärbung nur im Splintbereich.
Aus Slowenien kommt derzeit Holz nach Südösterreich. Die Vorhersagen der slowenischen Behörden lassen für heuer kein Versiegen des Schadholzstroms erwarten. Es geht um mehrere Millionen Festmeter Käferholz, die prophezeit werden. Allerdings werden die Bringungslagen immer schwieriger, die Aufarbeitung also immer unattraktiver.
Das Preisniveau macht der Holzkurier in Österreich mit 86 bis 91 €/fm fest. Also nur der Maximalpreis liegt minimal unter dem Dezemberpreis. Vor einem Jahr notierte der Fi-/Ta-Sägerundholz-Preis noch zwischen 95,5 und 100 €/fm.

Versorgung scheint gesichert

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Rundholzpreisbild Januar 2016 © Holzkurier

In Bayern ist das Rundholzaufkommen ebenfalls normal, doch der Respekt vor einer Borkenkäferkalamität schärft auch hier die Sinne. Das Preisniveau nähert sich über die Monate immer mehr dem österreichischen: 84 bis 88,4 €/fm. In beiden Ländern geht man davon aus, dass die Versorgung bis zur Jahresmitte gesichert ist.
Knapp 5 €/fm ist der Preisunterschied zwischen Bayern und Baden-Württemberg. Der 2b-/3a-Preis liegt im badischen Teil bei 90 €/fm. Die Holzkurier-Preisspanne für Januar für Fi/Ta, B L2b, reicht von 89 bis 92 €/fm.
In Tschechien nimmt der Staatsforst im 1. Halbjahr Einschlagsmengen heraus, um Mengenreserven für einen allfälligen Käferholzanfall zu haben. Während sich beim Sägerundholz-Anfall die Situation offenbar etwas entspannt hat, gibt es noch sehr große Faserholzmengen, die zu den Verarbeitern drängen.