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Ansgar Börsig auf dem Reach-Stacker mit 46?t Nutzlast © Hannes Plackner

Von Fridingen in die Welt

Ein Artikel von Hannes Plackner | 12.08.2015 - 11:10
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Ansgar Börsig auf dem Reach-Stacker mit 46?t Nutzlast © Hannes Plackner

Der Oberlauf der Donau, das Sägewerk von Ansgar Börsig und sein neuestes Standbein, ein Bahnverladeterminal, haben alle mitei-nander zu tun. Am noch jungen Strom hat sich einst ein Sägewerk niedergelassen. Später nutzte auch die Bahn die sanfte Topografie für eine Strecke von Tuttlingen nach Ulm. Heute füllt Börsig diese natürliche Kombination wieder mit neuem Leben. Der Sägewerksunternehmer hat den Bahnverladeterminal 2010 wieder in Betrieb genommen. Betrieben wird er vom Unternehmen Bölog (Börsig Logistik). Darüber werden vom Donautal aus Halb- und Ganzzüge ebenso verladen wie Rund- und Schnittholzholzmengen aus dem Ausland empfangen.

Komplette Logistikdienstleistung

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Frachtpapiere am ersten Waggon (unten links) zeigen: Der geht zu einem Buchenverarbeiter © Hannes Plackner

Der Warenumschlag ist das Um und Auf bei der Bahnlogistik. Das ist durchaus wörtlich zu verstehen. Denn sobald das Um- oder Aufladen abgeschlossen ist, bahnt sich die Ladung ihren Weg zur Destination umweltfreundlich auf den Schienen. Für die Beladung hat Börsig einen 8000 m2 großen Manipulations- und Lagerplatz geschaffen. Dazu kommen 220 m lange befahrbare Rillenschienen und ein 660 m-Abstellgleis. Der Aufwand dafür war enorm. Die Genehmigung nahm zehn Jahre in Anspruch. Allein der Einbau der Weiche kostete 120.000 €. Ein Reach-Stacker (Hyster 46-35 IH) mit 46 t Nutzlast hievt auch schwerste Container vom Zug auf den Lkw und umgekehrt. Selbst Langzüge sind keine Probleme. Das für die Beladung nötige Mietpersonal stellt Bölog.
Damit ist der Container Terminal Fridingen ein voll ausgestatteter Logistikhub im Donautal. Das Geschäft hat sich auch schon eingependelt. Angestrebt wird der Umschlag von Container- und Schotterwaggons ins In- und Ausland. Halb- und Ganzzüge können mit allen möglichen Produkten nach Genua oder an die Nord-/Ostseehäfen befördert werden.

Holzhub Fridingen

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Buchen- und Nadelindustrie-Rundholz sind bereit zur Abfahrt © Hannes Plackner

Als Sägewerksunternehmer nutzt Börsig den Terminal natürlich auch für Holzprodukte aus dem eigenen Werk. Er sendet beispielsweise eingeteilte Abschnitte in schwächeren Dimensionen an Holzindustrien weiter. Starke Sortimente bis 65 cm Zopf werden im eigenen Sägewerk eingeschnitten und etwa zu Verpackung verarbeitet.
Gerade in Zeiten knappen Rundholzes können Ganzzugimporte auch Möglichkeiten sein, neue Quellen anzuschließen. Die Außenhandelsstatistiken beweisen, dass Holz immer weitere Wege zurücklegt. Mit dem Terminal ist das Donautal jedenfalls an die Welt angeschlossen.