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Ralf Pollmeier, Geschäftsführer von Pollmeier Massivholz © Pollmeier

Vollbetrieb in Creuzburg ab März 2017

Ein Artikel von Lorenz Pfungen | 06.10.2016 - 06:00
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Ralf Pollmeier, Geschäftsführer von Pollmeier Massivholz © Pollmeier

Herr Pollmeier, sind die Umbauarbeiten im Baubuchen-Werk in Creuzburg abgeschlossen? Wann rechnen Sie mit dem Vollbetrieb der Anlage?
Der Umbau der Dämpfgruben zur Warmwasserbehandlung (Kochgruben) ist abgeschlossen. Die Arbeiten an der Legelinie sowie am Furniertrockner laufen noch und sind schwieriger, als gedacht. Wir führen die Umbauarbeiten mit der notwendigen Gründlichkeit durch und gehen davon aus, die Arbeiten bis März 2017 abzuschließen. Danach kann die Anlage in Vollbetrieb gehen.

Welche Menge planen Sie, 2016 zu produzieren?
Produktionsmengen veröffentlichen wir grundsätzlich nicht.

Welche Mengen können im Vollbetrieb produziert werden?
Im Vollbetrieb können wir in drei Schichten 150.000 bis 180.000 m³ Furnierschichtholz produzieren.

Werden die Kosten von 115 Mio. € in Summe eingehalten?
Die Gesamtkosten werden deutlich höher.

Wo liegen derzeit die funktionellen und geografischen Zielmärkte beziehungsweise wie ist die Aufteilung zwischen konstruktivem und dekorativem Einsatz?
Die Zielmärkte liegen vorwiegend in Westeuropa. An der Aufteilung in 70 % konstruktivem und 30 % dekorativem Einsatz hat sich nichts geändert.

Die Lieferzeiten von BSP und BSH liegen derzeit bei mehreren Wochen. Wie schnell können Sie Baubuche liefern?
Aktuell liegen die Lieferzeiten für Baubuche bei vier bis sechs Wochen.

Gibt es bei Baubuche Standarddimensionen, die speziell vom Markt nachgefragt werden?
Bei Baubuche gibt es inzwischen, wie beim BSH, Querschnitte, die schwerpunktmäßig nachgefragt werden. Es ist jedoch zu früh, um von Standarddimensionen zu sprechen.

Vergangenes Jahr sprachen Sie die Entwicklung beschichteter Träger und getränkter Furniere an. Wie weit sind diese Entwicklungen beziehungsweise sind diese Produkte bereits erhältlich und welche Vorteile ergeben sich dadurch?
Unser Ziel ist es mittelfristig, fertig abgebundene und lackierte Träger anzubieten. Wir werden in Lackier- und Abbundanlagen investieren. Die erste Abbundanlage läuft momentan im Probebetrieb. Diese Investitionen sind derzeit in der Planungsphase und es laufen umfangreiche Versuche. Einen Zeithorizont haben wir uns dafür bewusst nicht gesetzt. Parallel arbeiten wir an der Entwicklung von chemisch modifiziertem Furnierschichtholz aus getränkten Furnieren. Diese Entwicklung dauert jedoch deutlich länger, als erwartet.

Sie wollen Baubuche vor allem über Architekten vertreiben. Worin liegen die größten Herausforderungen?
Architekten sind eine viel umworbene Berufsgruppe, um deren Aufmerksamkeit sich eine Vielzahl an Produktherstellern bemüht – vom Ziegelstein bis zur Türklinke. Um bei dieser Zielgruppe Gehör zu finden, bedarf es eines sehr guten Marketings.

Hat sich am Preis von 700 €/m3 für Baubuche etwas geändert?
Nein, die Preise sind unverändert.

Wie gestaltet sich die Rohstoffversorgung mengenmäßig und preislich?
Die Rohstoffversorgung ist sehr gut. Die Preissituation bei der Buche ist allgemein bekannt und im Holzkurier nachzulesen.