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"Egal, ob beim Schnittholz oder bei den Trocknungsanlagen selbst, Qualität hat bei uns immer oberste Priorität." Robert Larsson, Valutec-Geschäftsführer © Valutec

Virkestorkning

Ein Artikel von Günther Jauk | 21.12.2016 - 10:02
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"Egal, ob beim Schnittholz oder bei den Trocknungsanlagen selbst, Qualität hat bei uns immer oberste Priorität."Robert Larsson, Valutec-Geschäftsführer © Valutec

Drei Dinge sind es, auf die es laut Valutec-Geschäftsführer Robert Larsson beim Bau einer Holztrocknungsanlage ankommt: die Trocknungsqualität, die Kapazität und den Energieverbrauch. Deshalb entwickelten die Schweden ein Steuerungssystem, welches diese drei Parameter gleichzeitig optimiert. Der wichtigste Faktor ist für Valutec dabei die Produktqualität. „Wir können dem Trend der reinen Energieoptimierung nicht viel abgewinnen. Es bringt nichts, wenn ich um 2 €/m3 billiger trockne und mir mein Produkt dafür um 4 €/m3 weniger einbringt“, erklärt Larsson die Unternehmensphilosophie. Natürlich steht es den Kunden frei, wie viel Gewicht sie den einzelnen Faktoren im Trocknungsprozess beimessen.
Diesen Qualitätsanspruch setzt das Unternehmen auch beim Bau seiner Trockner kompromisslos um. „Wenn wir heute eine Anlage verkaufen, dann müssen wir auch in zehn Jahren noch stolz auf unsere Arbeit sein“, erzählt der Geschäftsführer. Die Schweden wissen, dass sie hinsichtlich der Investitionskosten nicht die billigsten Hersteller sind. „Berücksichtigt man allerdings sämtliche Kosten über die gesamte Lebensdauer, sind wir der beste Anbieter“, erklärt Larsson überzeugt.

5 % in Forschung und Entwicklung

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Bei Hasslacher Norica Timber laufen seit September zwei OTC-Kanäle von Valutec © Valutec

Jedes Jahr investiert man mindestens 5 % seines Umsatzes in hausinterne Forschungs- und Entwicklungsarbeit. „Wir möchten die Dinge, die wir jetzt schon gut machen, noch weiter verbessern“, informiert Larsson. Zusätzlich realisieren die Schweden regelmäßig Projekte mit externen Forschungseinrichtungen, Universitäten und führenden Sägewerken. Eine der bemerkenswertesten Entwicklungen der vergangenen Jahre ist das Simulationsprogramm Valusim.
Mit dessen Hilfe wird der optimale Trocknungsprozess simuliert, wobei es keine Rolle spielt, ob es um Energieoptimierung, Qualität oder Kapazität geht. Zusätzlich kann man mit dieser Software den zeitlich effektivsten Trocknungsprozess für neue Dimensionen erstellen und so kostspielige Probeläufe vermeiden.

Flexibilität durch Querzirkulation

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Die stolze Egger-Mannschaft vor dem ersten TC-Kanal Mitteleuropas in Brilon: Anfang Dezember ist das erste Paket durch den Trockner gelaufen © Valutec

Das derzeitige Flaggschiff von Valutec nennt sich TC-Kanal. TC ist die schwedische Abkürzung für Querzirkulation, welche die Funktionsweise des Trockners treffend beschreibt. Dabei werden die Holzchargen der Länge nach durch Zonen bewegt, in denen die Luft quer zur Längsrichtung des Kanals zirkuliert. „Dadurch wird eine separate Regelung des Klimas in verschiedenen Zonen im Rahmen eines Musters ermöglicht. Es kommt dem Idealmuster einer Trockenkammer sehr nahe“, erklärte Larsson.
Das System ermöglicht die Mischung unterschiedlicher Dimensionen bei minimaler Endfeuchteverteilung. Ausgelegt ist der TC für die Trocknung von Haupt- und Seitenware bei einer Jahreskapazität von bis zu 170.000 m3 und einer Endfeuchte von 12 bis 18 % bei 0,5 bis 1,6 % Standardabweichung. „Genau diese Kombination aus Kapazität, Flexibilität und dem wichtigsten Trocknungskriterium, der Qualität, macht dieses Modell so erfolgreich“, so der Geschäftsführer.
Nach mehreren Installationen in Skandinavien nimmt Valutec jetzt den ersten TC-Kanal Mitteleuropas bei Egger in Brilon in Betrieb. Egger wird den neuen Kanal mit einer Jahreskapazität von 80.000 m3 für die Trocknung von Seitenware verwenden.

Wachsende Märkte

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Ziegler-Produktionsleiter Kai Matthies: "Wir nutzen Valusim, da es für uns wichtig ist zu wissen, welche genauen Trocknungszeiten jedes Produkt hat. Zudem konnten wir mithilfe der Valutec-Simulationssoftware eine Qualitätssteigerung erreichen." © Valutec

Neben dem TC-Kanal in Brilon hat Valutec in den vergangenen Jahren bereits mehrere OTC-Kanäle in Mitteleuropa installiert. Als Referenzen nennt Larsson zwei Anlagen bei Holzindustrie Ziegler in Plößberg mit insgesamt 140.000 m3/J und die im September in Betrieb gegangenen Kanäle bei Hasslacher Norica Timber.
Hasslacher verwendet die neuen Anlagen für die Trocknung von BSH-Lamellen. Das OTC-Modell entwickelten die Schweden für große Durchsatzmengen. Sie sind aus Edelstahl gefertigt und neben der Wärmerückgewinnung auch mit Druckrahmen für eine minimale Verformung der obersten Holzschicht ausgerüstet.
In den kommenden Jahren erwartet Larsson deutliche Marktzuwächse in Europa und weiteren Teilen der Welt: „Immer mehr Unternehmen wissen die Vorteile der kontinuierlichen Schnittholztrocknung zu schätzen. Und da sind wir natürlich die erste Anlaufstelle.“ Neben Mitteleuropa ortet der Geschäftsführer insbesondere in Nordamerika großes Potenzial.