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Dr. Jochen Köckler, Vorstandsmitglied der Deutschen Messe © Deutsche Messe

Vielseitig vernetzt

Ein Artikel von Dinah Urban | 26.02.2015 - 10:07
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Dr. Jochen Köckler, Vorstandsmitglied der Deutschen Messe © Deutsche Messe

80 Journalisten aus 24 Ländern stimmte Dr. Jochen Köckler, Vorstandsmitglied der Deutschen Messe, beim Ligna Preview auf dem Messegelände in Hannover auf eine vielversprechende Messe ein: „Es steht hervorragend um die Ligna 2015.“ Mit über 1500 Ausstellern auf etwa 120.000 m² Nettoausstellungsfläche rechnet die Deutsche Messe. Diese stammen hauptsächlich aus Deutschland, gefolgt von Italien, dessen Ausstelleranzahl gegenüber 2013 erfreulicherweise gestiegen sei. Österreich erringt Platz 3 in der Auflistung. China, Schweden und Taiwan werden ebenfalls vorn dabei sein. Ein Drittel der Besucher wird voraussichtlich aus dem Ausland anreisen.
Drei Aspekte bestimmen die Weltleitmesse in Sachen Holzindustrie:

• Vernetzte Fertigung
• Überraschende Vielseitigkeit
• Wood Industry Summit

Die Ligna bietet eigenen Angaben nach so viel Fläche für Maschinenpräsentationen, wie die fünf nächstgrößten Messen zusammen. Der Anspruch als Weltleitmesse ist unbestritten. Sie soll „Startpunkt für weiteres Wachstum“ sein, erwartet sich Wolfgang Pöschl, Vorstandsvorsitzender des Verbands Deutscher Maschinen- und Ablagenbau (VDMA). Er informierte die Anwesenden als Vertreter einer großen Ausstellergruppe und Vorstandsvorsitzender des Werkzeugherstellers Leitz über Daten und Fakten aus dem Holzbearbeitungsmaschinen-Bau: 2014 generierten europäische Hersteller etwa die Hälfte des weltweiten Umsatzes. China und die Türkei spielten wertmäßig zwar eher kleine Rollen, waren bei der Stückzahl jedoch stärker als manches Euroland.
Seit etwa fünf Jahren stagnieren die Produktionszahlen in Deutschland. Mit dieser Ligna soll damit Schluss sein, meint Pöschl. Sie biete Gelegenheit, die Vernetzung in der Produktion in vielerlei Hinsicht weiter voranzutreiben, um den Megatrends, wie der „Losgröße 1“, begegnen zu können. Für 2015 gehe man mit etwa 2,6 Mrd. € von einem Umsatzplus um 3 % aus.

Wenn Maschinen intelligent werden

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80 Journalisten aus 24 trafen sich auf der Ligna-Preview in Hannover © Dinah Urban

Wie die Zukunft aussehen kann und was heute schon möglich ist, stellten zwei Vortragende vor. Dr. Jürgen Jasperneite, Leiter des Fraunhofer-Anwendungszentrums für industrielle Automation, berichtete von Bearbeitungslinien, denen per „Plug and Play“-Prinzip, wie man es von USB-Sticks her kennt, Maschinen hinzugefügt werden können, die sich außerdem selbst optimieren. John Deere Forestry-Marketingleiter Janne Märkälä gab einen Einblick in die Möglichkeiten der Holzerntesteuerung und -überwachung per Satellit und Smartphone. Der Weltkonzern wird heuer zum ersten Mal auf der Ligna präsentieren. Anlass dazu gab die Premiere der „Wood Industry Summit“, eine Dialog- und Präsentationsplattform für Anbieter technischer Lösungen für die Holzernte und -logistik.

Ligna-Mottos werden aufgegriffen

Auf der begleitenden Ausstellung zur Presseveranstaltung griff so mancher der 26 anwesenden Aussteller eines der Ligna-Mottos auf. Die vernetzte Fertigung beispielsweise sei ja für viele gelebte Praxis. Auf der Ligna stellen viele Unternehmen jedoch zumeist andere Kompetenzen in den Vordergrund.
Andere legen den Fokus auf die Vielseitigkeit des Unternehmens oder die Einsetzbarkeit ihrer Produkte. So wird Avola auf der Ligna Kreissägeblätter präsentieren, die mittels kreisförmiger Aussparungen eine zu starke Erhitzung vermeiden und damit auch für den Zuschnitt von Polystyrol geeignet sind. Damit soll die Arbeit auf der Baustelle, wo Avola-Equipment zum Einsatz kommt, erheblich erleichtert werden. Zerkleinerungsexperte Vecoplan möchte seine breite Aufstellung hervorheben, sei es in Bezug auf das Ausgangsmaterial (Holz in Stamm- oder Spandimension bis hin zu Papier), das Serviceangebot oder die Ermöglichung von integrierten Systemlösungen. Letztere Kompetenz plant auch CNC-Maschinenanbieter Maka stärker zu betonen.