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20.000 fm/J Rundholz verarbeitet das das Säge- und Hobelwerk Lauß © Günther Jauk

Vielfalt als Stärke

Ein Artikel von Günther Jauk | 09.09.2015 - 13:50
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Seit 2009 zersägt ein neues Gatter die Stämme im Sägewerk Lauß © Günther Jauk

Eine Leistungssteigerung von 3000 fm/J auf 20.000 fm/J in einer Dekade mit schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ist bemerkenswert. 2007 hatte die alte Sägelinie beim Säge- und Hobelwerk Lauß, Peilstein, die Leistungsgrenze erreicht. Man entschied sich für eine neue Anlage mit Gatter, Nachschnittsäge, automatischer Besäumanlage und 3D-Rundholzvermessung. Nach der Inbetriebnahme 2009 wuchs der Einschnitt bis 2014 kontinuierlich auf 20.000 fm an. „Im Prinzip sind wir mit unseren Kunden mitgewachsen“, erläutert Josef Lauß. Das Unternehmen hat es geschafft, sich einen breiten Kundenstamm aufzubauen und an sich zu binden. Zu den Abnehmern zählen Tischler, Zimmerer, Leimholzhersteller, Baufirmen, Palettenhersteller sowie industrielle Abnehmer. Neben den Hauptholzarten Fichte, Tanne, Lärche und Kiefer verarbeitet Lauß auch Laubhölzer. „Wir bieten rund 15 Holzarten an, wobei die Auftragsmenge keine Rolle spielt. Egal, ob Großauftrag oder Tischlerzuschnitt, wichtig ist die Kostendeckung, welche bei Kleinmengen oft besser ist als bei einem Lkw-Zug“, erzählt Lauß. Nach Kundenwunsch gefertigte Tanneninnenschalungen, Lärchenfassaden sowie Böden gehören zu den Stärken des Betriebs.

Langfristige Kundenbeziehungen

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20.000 fm/J Rundholz verarbeitet das das Säge- und Hobelwerk Lauß © Günther Jauk

Neben dem breiten Produktangebot spielen die Produktqualität sowie langfristige Kundenbeziehungen für Lauß eine entscheidende Rolle. „Immer dann, wenn der Kunde und nicht unser Produkt wieder zurückkommt, haben wir etwas richtig gemacht“, ist Lauß überzeugt und führt weiter aus: „Verkaufsargument ist bei uns nicht ausschließlich der Preis. Wichtig sind die ständig hohe Produktqualität sowie ehrliche, solide Kundenbeziehungen.“ Das Unternehmen hat es geschafft, sich nicht ausschließlich am Marktpreis zu orientieren, sondern bei diversen Produkten seine eigenen Kostenvorstellungen wieder einzubringen.

Bauholzsäger Initiative

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Drei Generationen der Sägerfamilie Lauß © Günther Jauk

Seit wenigen Monaten ist Lauß Mitglied bei MH Massivholz Austria, einer Herstellerge- meinschaft von KMU-Sägewerken. Ziel der Gemeinschaft ist die Aufwertung von hochwertig produziertem Bauholz. Durch die geschützte Marke MH gelingt eine bessere Produktplatzierung für Produkte hoher Qualität ohne Keilzinkung und Verleimung. Besonders gefallen Lauß die gemeinsamen Aktivitäten bei Messen und die Bewältigung der Herausforderungen bei Normung und Forschungsarbeiten, welche für alle Bauholzsäger Österreichs von den MH-Mitgliedsbetrieben engagiert betrieben werden. Auch freut er sich über das Engagement der Vereinigung und der Mitglieder für die gesamte Branche: „Durch MH Massivholz können auch kleinere Betriebe einen Beitrag in Richtung Forschung und Produktentwicklung für Bauholzsäger mit Zukunft leisten.“ In Zukunft sieht Lauß noch große Veränderungen auf die Branche zukommen. Er geht davon aus, dass sich der klassische Hausbau verringern und der Systembau zunehmen werde. Lauß beurteilt die Situation jedoch nicht negativ, sondern als Herausforderung: „Es bringt nichts, an alten Dingen festzuhalten. Man muss lernfähig bleiben und sich aus der Komfortzone herausbewegen.“ Um auch zukünftige Herausforderungen meistern zu können, hofft der Unternehmer auf steigende Margen. Derzeit bastelt Lauß an einer Weiterveredelung seiner Produkte, wie es sie in dieser Form noch nicht gibt. Im Entstehen ist ein zur Gänze biologisches Bauprodukt. Konkreter wollte er im Moment aber noch nicht werden.