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Die gesamte Holzdachkonstruktion dieser schottischen Whiskydestillerie steht auf einer Stahlrahmen-Unterkonstruktion mit Betonbodenplatte © Wiehag

Versteckt brennt sich‘s gut

Ein Artikel von Kathrin Lanz | 08.04.2016 - 11:01
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Die gesamte Holzdachkonstruktion dieser schottischen Whiskydestillerie steht auf einer Stahlrahmen-Unterkonstruktion mit Betonbodenplatte © Wiehag

Architektonisch anspruchsvolle Projekte umzusetzen, ist für jeden vorfertigenden Holzbaubetrieb ein doppelschneidiges Schwert. Zum einen ist es sehr spannend, bei großen Bauvorhaben dabei zu sein, und eine Ehre, diese umsetzen zu dürfen. Zudem machen sich extravagante Bauleistungen besonders gut in der Referenzliste. Zum anderen stellen jene Konstruktionen und das Bauvolumen oft überdurchschnittlich hohe Umsetzungsanforderungen an die Vorfertigungsleistungen.

In Umsetzung von Großprojekten geübt

Diese auch bewältigen zu können, hat Wiehag aus Altheim bei Großprojekten bereits mehrmals unter Beweis gestellt – zuletzt vor ziemlich genau einem Jahr bei der Holzdachkonstruktion der Crossrail Station in Canary Wharf in London. Nun beteiligt sich das Unternehmen abermals an einer außergewöhnlich anmutenden Konstruktion. In der schottischen Whisky-Region Speyside wird derzeit eine neue Destillerie mit einem spektakulären, 200 m langen Holzdach errichtet. Wiehag baut die dazugehörige Holzdachkonstruktion. Die Montagearbeiten der fünf nebeneinander liegenden Kuppeln auf dem Gelände der Macallan-Destillerie beginnen Mitte April.

100 Lkw-Ladungen nach Schottland

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2700 meist drei- oder viereckige Elemente ergeben eine Dachfläche von 12.300?m2 © Wiehag

„Für den Transport der 2700 meist dreieckigen und viereckigen Dachelemente für die 12.300 m2 große Dachfläche werden etwa 100 Lkw-Ladungen benötigt. Würde man die Transporte aneinanderreihen, ergäbe dies eine Länge von 1,6 km“, erklärt Projektleiter Patrick Hamann und versucht so, das Ausmaß der Baustelle zu verdeutlichen. Für die Holztragkonstruktion sind 1800 einfach gekrümmte, auf der Oberseite segmentierte, abgegratete Träger mit zweiseitig beplanten Dünnschicht-Furnierholzplatten (Kerto) notwendig. In den vier gleich hohen Kuppeln siedelt sich die Fabrikation an, in der fünften, höheren Kuppel soll ein Ausstellungsbereich mit Flachdach und Besucherzentrum entstehen. Das Holzdach wird aus Kastenelementen gefertigt. Ein Rahmen setzt sich aus Konstruktionsvollholz zusammen, unterseitig gibt es eine 15 mm starke Untersicht aus Furnierschichtholz, oberseitig eine Decklage aus OSB. Binnen neun Monaten ist mit der Fertigstellung zu rechnen.