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Absatzindikator September 2016 © Holzkurier

Versorgung sicher

Ein Artikel von Gerd Ebner | 05.10.2016 - 07:52
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Absatzindikator September 2016 © Holzkurier

Musste in den vergangenen drei Jahren im September immer eine rückläufige Geschäftsentwicklung festgestellt werden, so ist es heuer umgekehrt: Der Absatzindikator legte nochmals zu. Mit 104,9 wurde im September der höchste Wert seit Februar 2015 erreicht.

Starker Bau sorgt für Nachfrage

Getragen wird der Aufschwung von einer starken Bauentwicklung in Mitteleuropa. Hauptwaren-Schnittholzsortimente und deren Weiterverarbeitungsprodukte sind gefragt wie schon länger nicht mehr. Bei der Hauptware sind die Preisanstiege seit dem Frühjahr doch markant: 10 €/m3 sind es bei der BSH-Lamelle, um die 15 €/m3 bei der KVH-Rohware.
Weniger gut sieht die Entwicklung bei den minderen Qualitäten und der Anfallware aus. Der Einschnitt ist hoch – für die Seitenware fehlen vielfach die Verwertungsmöglichkeiten. Mit einer nach wie vor verhaltenen Levante mangelt es an Absatz-möglichkeiten für die geringerwertigen Qualitäten.

Rundholzpreise gleichen sich an

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Rundholz-Preisbild bis September 2016 © Holzkurier

Kommt der Käfer oder kommt er nicht? Diese Frage prägte heuer den Rundholzmarkt. Bis Ende September sind zwei kleinere Käferholz-Wellen in Mitteleuropa eingetreten. Diese führten kurzfristig zu lokalem Überangebot. In Summe sind nahezu alle Fi/Ta-Verarbeiter zumindest moderat gut versorgt. Die Preise sind in Süddeutschland wie in Österreich konstant. Die Ausreißer nach oben oder unten fallen immer mehr weg, die Preise gleichen sich an.
Im September kam es nochmals zu einem größeren Schadholzimport nach Südösterreich – und in der Folge zu einer vereinzelten Zufuhrkontingentierung. Trotz alledem unterscheiden sich die Preise im Süden kaum vom gesamtösterreichischen Septemberpreis (90 bis 94 €/fm). Im Norden stieg der Preis zuletzt minimal (+1 €/fm), im Süden gab dieser im selben Zeitraum nach.

Freie Sicht bis Januar

Die Versorgung wird im gesamten IV. Quartal in Österreich von Sägerseite als gesichert angesehen. „Erstmals seit Langem können wir versorgungsmäßig ein ganzes Quartal überblicken.“ Zum Importangebot kommt derzeit ein starkes inländisches Holzaufkommen. Private Forstbetriebe dürften nun ihre Planmengen noch ernten.
Gefragt sind derzeit eher stärkere Rundholzsortimente. Daraus geschnittene Produkte werden vom Markt verlangt.
In Baden-Württemberg sind Rundholzmenge und -preis sehr stabil. Das Käferholzaufkommen ist gering und fließt in die üblichen Absatzkanäle ein. „Es wird kräftig Frischholz gemacht“, betonen die Waldbesitzer, was die dortigen Rundholz-Abnehmer bestätigen. Da und dort hört man vom Verkäuferwunsch nach einem dreistelligen Preis im Januar. Davon ist man mit einer Septemberpreisspanne von 89,5 bis 92 €/fm aber noch fast 10 €/fm bei Fi/Ta-Sägerundholz in Baden-Württemberg entfernt.