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Der Entwurf des Pavillons beruht auf der Analyse der Konstruktionsmorphologie des Sanddollars, einer Unterart der Seeigel. © ICD/ITKE Universität Stuttgart

Vernähter Buchenholzpavillon in Leichtbauweise

Ein Artikel von Kathrin Lanz (für Timber-Online bearbeitet) | 17.05.2016 - 08:27
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Der Entwurf des Pavillons beruht auf der Analyse der Konstruktionsmorphologie des Sanddollars, einer Unterart der Seeigel. © ICD/ITKE Universität Stuttgart

Der im April fertig gestellte Forschungspavillon des Instituts für Computerbasiertes Entwerfen (ICD) und des Instituts für Tragkonstruktionen und Konstruktives Entwerfen (ITKE) der Universität Stuttgart setzt erstmals industrielle Nähtechniken für Holzkonstruktionen im Maßstab der Architektur ein. Dieser zeigt damit auf, wie textile und robotische Fertigungsmethoden kombiniert und im Leichtbau von Segmentschalen angewendet werden können.
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Laminierte Sperrholzstreifen wurden elastisch gebogen und an ihrenEnden verbunden. Danach fixierte der Roboter diese in ihrer Position und führte sie durch eine synchronisierte Industrienähmaschine. © ICD/ITKE Universität Stuttgart

Ausgangspunkt der Entwicklung war einerseits die bionische Untersuchung von segmentierten Schalentragwerken in der Natur, und andererseits die Anwendung von neuartigen robotergesteuerten Fertigungsmethoden zum Vernähen von dünnen Furnierplatten aus Buchenholz. Der Pavillon setzt die Reihe von Versuchsbauten an der Universität Stuttgart fort, die neue Möglichkeiten computerbasierter Entwurfs-, Simulations- und Herstellungstechniken in der Architektur demonstrieren.
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Als Ausgangswerkstoff dienten dünne Furnierstreifen, die zu ebenen, individuell gefertigten und 3-5 mm dicken Sperrholzplatten laminiert wurden. © ICD/ITKE

Das Projekt wurde von wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie Studierenden in einem interdisziplinären Team aus Architekten, Ingenieuren, Biologen und Paläontologen entwickelt und realisiert.