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Der naturbelassene Wald mit dem wesentlichen Kennzeichen des Totholzes hat den Entwurf des Besucherzentrums maßgeblich inspiriert. © Sturm+Wartzek

Urwaldflair im Totholzstapel

Ein Artikel von Kathrin Lanz | 19.03.2015 - 08:17
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Der naturbelassene Wald mit dem wesentlichen Kennzeichen des Totholzes hat den Entwurf des Besucherzentrums maßgeblich inspiriert. © Sturm+Wartzek

160 Teilnehmer, insgesamt 212.000 € Preisgelder und eine auf 20,5 Mio. € gedeckelte Bausumme – das sind die Eckdaten rund um den Realisierungswettbewerb für das neue Besucherzentrum im Nationalpark Nordschwarzwald. Für sich entschieden hat den Wettbewerb letztendlich eine interdisziplinäre Arbeitsgemeinschaft unter Leitung der Architekten Sturm+Wartzek aus Dipperz/DE. Scheinbar willkürlich wirken die Gebäudeteile aufeinander gestapelt. Passend zum Thema Urwald, dessen wesentliches Kennzeichen das Totholz ist, entsteht am Standort Ruhestein – eine 900m hoch gelegene Passhöhe unweit von Baden-Baden – ein Gebäudekomplex, der sich in das Gefüge des Waldbestands eingliedert.

Versierte Holzbau-Architekten am Werk

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© Sturm+Wartzek

Die nun beauftragten Architekten gewannen mit ihrem Büro bereits den Hessischen Holzbaupreis. Zum Ruhestein-Wettbewerb waren sie mit den Tragwerksplanern Schlaich, Bergmann und Partner aus Stuttgart, den Energieplanern EWT Ingenieure aus Grebenhain sowie dem Büro f-landschaftsarchitekten aus Bonn angetreten. Die Tragkonstruktion des Gebäudes wird aus Brettsperrholzwänden sowie im Bereich der Fensterbänder aus Brettschichtholzbalken, die zwischen den Auflagerpunkten große Distanzen überspannen müssen, gefertigt. Mit einer Außenverkleidung aus Holzschindeln führt der Entwurf die Totholz-Analogie auch bei der Oberflächenstruktur des Neubaus fort. Die Flachdächer sollen mit Holzhackschnitzeln und Holzbohlen belegt werden und mit der Zeit vermoosen. Im Gegensatz hierzu sollen die Innenoberflächen der Riegel aus glatt gehobeltem und geschliffenem Holz bestehen.