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Bestens für den Außeneinsatz geeignet: Riegler Holz stattete das Einfamilienhaus mit Fassade, Terrasse und Sichtschutz in Douglasie aus © Stora Enso

Unterschätzte Holzart

Ein Artikel von Martina Nöstler | 01.03.2016 - 08:22
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Bestens für den Außeneinsatz geeignet: Riegler Holz stattete das Einfamilienhaus mit Fassade, Terrasse und Sichtschutz in Douglasie aus © Stora Enso

Birgit Riegler war eigentlich eine Quereinsteigerin, als sie das Sägewerk von ihrem Vater, Josef Riegler, 2002 übernahm. Sie ist ausgebildete Touristikfachfrau. „Ich wollte nicht, dass wir den Familienbetrieb schließen. Es war eine Herzensangelegenheit, das Sägewerk weiterzuführen“, erzählt sie. Riegler Holz war beziehungsweise ist ein klassisches Gattersägewerk. Die große Besonderheit: Es ist das einzige, dass sich auf den Einschnitt von Douglasie spezialisiert hat.

Besser als Lärche

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Birgit Riegler bekam 2009 den oberösterreichischen Waldpreis - im Bild mit Walter Wolf, LR Josef Stockinger, Sohn Felix und Vater Josef (v. li.) © Riegler Holz

„Die umliegenden Forstbetriebe haben uns immer wieder Douglasie mitgeliefert. So sind wir zu dieser aus unserer Sicht unterschätzten Holzart gekommen“, erinnert sich Birgit Riegler zurück. Seit einigen Jahren gelangt fast nur mehr diese Holzart zum Einschnitt. „Sie war absatzseitig in Österreich lange Zeit kaum bekannt. Darum müssen wir auch hinsichtlich ihres Einsatzes zeit- und kostenintensive Aufklärungsarbeit leisten“, erzählt die Unternehmerin.

Gegenüber der Lärche hat die Douglasie mehrere Vorteile: Sie ist formstabiler, sie schiefert kaum, hat einen qualitativ hochwertigen Splint und weniger Harz. Bezüglich ihrer Haltbarkeit beziehungsweise ihres Einsatzes im Außenbereich steht sie der Lärche um nichts nach. Auch preislich sei die Douglasie eine attraktive Alternative.

Rund 5000 fm verarbeitet man im oberösterreichischen Bad Kreuzen jährlich neben diversen sägerauen klassischen Sortimenten überwiegend zu Fassaden, Profil- und Terrassenholz, Sichtschutzelementen oder Hobelware. „Wir sind klein, aber fein“, meint die Sägerin, die sich selbst um den Ein- und Verkauf kümmert. „Mit den großen Massenproduzenten können und wollen wir nicht mithalten.“ Ihre Klientel sind Holzbauer, Leimholz- und Massivholzplatten-Hersteller sowie Private in Österreich, Deutschland und der Schweiz. Sie arbeitet auch vermehrt mit Gartengestaltern zusammen. Jüngstes Mitglied in der Produktfamilie sind Hochbeete, die als Bausätze das Sägewerk verlassen.

Birgit Riegler kauft das Rundholz in Ober- und Niederösterreich sowie im Burgenland. Vereinzelt bezieht sie die Douglasie in Tschechien. Ein Gatter erledigt den Rundholzeinschnitt. Zur Verarbeitung kommen Stämme bis 6 m Länge und mit einem Durchmesser bis etwa 60 cm. Das Sägewerk führt die Trocknung ebenso selbst durch wie die Hobelung. Für Letzteres steht seit fünf Jahren eine Leadermac-Anlage zur Verfügung. Wesentliche Schnittholzdimensionen und Hobelware hält man bei Riegler Holz auf Lager. Den Großteil produziert man allerdings auftragsbezogen.

Holzart der Zukunft

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Gehobelte Douglasien-Schnittware vom Sägewerk Riegler, zur Abfrachtung bereit © Riegler Holz

Birgit Riegler sieht die Douglasie als Zukunftsholzart: „Man bekommt immer weniger heimische Lärche. Die Nachfrage nach Exotenholz ist ebenfalls zurückgegangen.“ Sie wünscht sich, dass auch die Holz verarbeitende und die Forstindustrie, die Zimmereien, Architekten und proHolz Austria die heimische Douglasie forcieren und mehr Aufklärungsarbeit hinsichtlich ihrer vielfältigen Verwendung im Außenbereich betreiben.

Riegler Holz

Gegründet: 1885
Standort: Bad Kreuzen Geschäftsführerin: Birgit Riegler
Mitarbeiter: 4
Einschnitt: rund 5.000 fm/J
Holzarten: 95 % Douglasie, 5 % Fichte
Sortiment: Rohwaren für Leimholz, Gartenholz, Fassaden, Hobelware, Sichtschutz, Bausätze für Hochbeete