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Flagge Österreich © Holzkurier

Umsatz der Holzverarbeitung gestiegen

Ein Artikel von Lorenz Pfungen (für Timber-Online bearbeitet) | 24.03.2016 - 14:19
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Der Umsatz der österreichischen Holzverarbeiter stieg 2015 um 5,5 % auf 8,1 Mrd. €, geht aus einem Branchenbericht der Bank Austria hervor. Demnach stiegen die Exporte von Schnittholz im vergangenen Jahr nominell um 5,1 % und jene von Holzbauprodukten um 4,4 %.

Die Produktionskapazitäten waren 2015 jedoch nicht ausgelastet, was zu einem Abbau von Arbeitsplätzen führte. Der Rückgang betrug 700 Stellen von 28.000 Arbeitsplätzen. In der größten Sparte, der Herstellung von Bauelementen mit 13.000 Beschäftigten, waren es 600 Stellen. In der Sägesparte mit 8800 Personen waren es 1,3 %. Holzplattenerzeuger und Hersteller sonstiger Holzwaren hielten die Anzahl an Arbeitsplätzen.

„2016 kann die Holzverarbeitung höhere Nachfragezuwächse erwarten. Die steigende Nachfrage nach Holzprodukten wird von den Wohnbauinvestitionen im Inland aber auch vom Wachstum der Wohnungsneubauleistung in wichtigen europäischen Absatzmärkten angetrieben. Deutschland, das Ziel von mehr als 30 % der heimischen Holzwarenexporte, ist dabei der Hauptmotor“, erklärt Bank Austria-Ökonom Günter Wolf.

Der Exportüberschuss mit Holzwaren betrug im vergangenen Jahr 1,5 Mrd. €. Die Investitionsausgaben sanken von durchschnittlich 400 Mio. € in den Jahren 2004 bis 2008 auf unter 200 Mio. € in den vergangenen fünf Jahren. Zudem seien nur 40 % der Unternehmen im Sinne der EU-Innovationsbefragung innovativ. Der durchschnittliche Wert der EU15 liegt bei 49 %. Dies gefährdet die Konkurrenzfähigkeit der österreichischen Holzverarbeitung.

Langfristig erwartet man Zuwächse von Holz als Energieträger und als Baumaterial, jedoch mit einem geringeren Tempo. Aufgrund des hohen Holznutzungsniveaus sei eine effiziente Ausweitung der Biomasse zur Energiegewinnung eher schwierig. Im Bauwesen stieg der Holzbauanteil bezogen auf die Gebäudezahl von 25 % 1998 auf 43 %. Im Wohnungsbau beträgt der Anteil 48 %.

Der durchschnittliche Verbrauch liegt in Österreich bei 0,8 m3 Sägeprodukte und Holzplatten pro Einwohner. Dieser Wert liegt nahe an den größten Verbrauchern Finnland und Schweden. Der EU-Schnitt liegt bei 0,3 m3 pro Einwohner.

Für Länder wie Großbritannien, Italien oder Spanien wird nicht erwartet, dass sie an das heimische Niveau aufschließen werden. Keine nennenswerten Holzvorräte, keine Holzbautradition sowie keine konkurrenzfähige Holzindustrie nennt man als Gründe. In Osteuropa erwartet man hingegen stärkere Verbrauchszuwächse. Vor allem in Ländern mit großen Holzvorräten wie Rumänien oder Russland. Da in diesen Staaten Produktionskapazitäten aufgebaut werden, ist langfristig mit einem Rückgang der österreichischen Exportanteile zu rechnen.