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Die 21?m lange Kammer wurde von Eberl Trocknungsanlagen in einem Stück geliefert © Fesl

Trocknen und heizen

Ein Artikel von Günther Jauk | 16.11.2016 - 13:37
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Geschäftsführer Markus Fesl ist mit seiner Investition zufrieden © Günther Jauk

Viel hat sich in den vergangenen Jahrhunderten bei Fesl getan. Aus der einstigen Tempelmühle – sie wurde bereits 1537 erstmals urkundlich erwähnt – entwickelten sich ein Säge- und später auch ein Hobelwerk. Unverändert blieb über die Epochen nur der Osterbach als Energiequelle. Damals wurde der Mühlstein mittels Wasserkraft bewegt, heute wandelt man die kinetische Energie des Wassers in Strom um. Mithilfe des 60 kW-Laufkraftwerks und einer 44 kW-Photovoltaik-Anlage kann das Unternehmen den Großteil seines Strombedarfes decken. Hauptabnehmer sind das Hobelwerk, die drei Elektrostapler sowie die beiden Trockenkammern.
Bereits vor 13 Jahren entschied sich Fesl, neben der natürlichen Trocknung erstmals auch eine Vakuum-Trockenkammer einzusetzen. „Nur so konnten wir auch weiterhin die Qualitätsanforderungen unserer Kunden erfüllen“, erklärt Geschäftsführer Markus Fesl. Die Mühlviertler haben sich auf gehobelte Fassaden- und Terrassenelemente, vornehmlich aus Lärche, Thermoholz und Weißtanne, spezialisiert. 2003 machte sich Fesl die Kaufentscheidung nicht einfach. Nach dem Ausloten aller relevanten Parameter entschied sich das Unternehmen damals für einen V-Premium-Vakuumtrockner von Eberl Trocknungsanlagen, Bodenkirchen/DE.

Wärmepumpe spart Energie

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Die Abwärme des neuen V-Premium-Energiespartrockners wird in der dahinter liegenden Halle verwertet © Fesl

Holz Fesl ist in den vergangenen Jahren ständig gewachsen. Neben eigens produzierter Hobelware vertreiben die Mühlviertler eine ganze Palette an Holzprodukten. „Früher waren wir im letzten Eck Österreichs und heute sind wir im Herzen Europas“, erklärt Fesl. Neben der günstigen geografischen Lage nennt er Qualität, Dimensionsvielfalt und kurze Lieferzeiten als Erfolgsfaktoren seines Unternehmens.
2015 begannen sich die Mühlviertler Gedanken über eine Erweiterung ihrer Trocknungskapazität zu machen. Dieses Mal ging es aber nur noch um die Dimension. „Dass wir wieder eine Eberl-Kammer kaufen, war klar“, berichtet Fesl. Im Detail entschied sich das Unternehmen für einen V-Premium-Energiespartrockner mit 21 m Nutzlänge. Eberl hat diese Kammer speziell für Holzhändler, Bau- und Laubholzsäger ohne passende Wärmequelle entwickelt. Nach kurzer Aufwärmphase mit Elektroheiz-Spiralen übernimmt dabei ein Wärmepumpensystem die Wärmeversorgung der Trocknung. Die Feuchtigkeit aus dem Holz wird an den kalten Flächen des Wärmepumpenkreislaufs auskondensiert und die Wärme zu 100 % zurückgewonnen. „Durch die hohe Effizienz des Systems wird sogar mehr Wärme gewonnen, als zum Beheizen des Trockners nötig ist. Es muss also Überschusswärme nach außen gebracht werden, obwohl der Trockner nur wenig Strom benötigt“, erklärt Geschäftsführer Georg Eberl.

Abwärme heizt Lagerhalle

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Die 21?m lange Kammer wurde von Eberl Trocknungsanlagen in einem Stück geliefert © Fesl

Zusätzlich nutzt Fesl auch die restliche Abwärme seiner Kammern. Seine erste Vakuum-Anlage installierte das Unternehmen in der Rohwaren-Lagerhalle. Die Abwärme der zweiten – sie befindet sich an der Außenseite der Halle – wird ebenfalls in dieses Gebäude geleitet. „So können wir unsere Rohware ohne zusätzlichen Energieaufwand konditionieren“, erläutert Fesl. Unterm Strich bezeichnet der Geschäftsführer die Wärmepumpen-Lösung für seinen Betrieb als „qualitativ und ökonomisch beste Lösung“. „Wir versorgen die Kammern größtenteils mit Eigenstrom und mussten kein zusätzliches Heizwerk errichten“, so Fesl abschließend.