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Bis zu 16 m langem Bauholz kann Enzinger im Eberl-Vakuumtrockner das Wasser entziehen © Günther Jauk

Trocknen ohne heizen

Ein Artikel von Günther Jauk | 09.03.2016 - 14:55
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Bis zu 16 m langem Bauholz kann Enzinger im Eberl-Vakuumtrockner das Wasser entziehen © Günther Jauk

Frisches und luftgetrocknetes Bauholz verlor in den vergangenen Jahren zunehmend an Bedeutung. Um Kundenwünsche zeitnah und in geforderter Qualität zu erfüllen, gehören technische Trocknungsanlagen heute zum Stand der Technik. Hat sich ein Sägewerk für einen Anlagenkauf entschieden, beginnt die Produkt- und Herstellerwahl. Erheblich sind hier die Fragen nach technischen und wirtschaftlichen Voraussetzungen des Unternehmens. Vor rund zwei Jahren begann das Säge- und Hobelwerk Enzinger, Hof/Salzburg, sich genau diese Fragen zu stellen.
Der seit 1850 bestehende Familienbetrieb bedient seine Kunden mit Bauholz, Hobelware und Verpackungsmaterial. Mithilfe einer Gattersäge verarbeitet das Unternehmen rund 5000 fm/J Lärchen- und Fichtenstämme. Zu den Hauptkunden zählen Zimmereibetriebe und Landwirte aus der Umgebung. Speziell bei den Holzbauern bemerkte Seniorchef Johann Enzinger in den vergangenen Jahren deutlich gestiegene Produktanforderungen: „Zimmerer dürfen laut EU-Vorgaben nur noch trockenes Holz verbauen.“
Hält ein Sägewerk deshalb große Schnittholzmengen zur Lufttrocknung auf Lager, bedeutet dies Kapitalbindung und Flächenbedarf. Da bei Enzinger raummäßig kaum noch Erweiterungsmöglichkeiten bestehen, war die kompakte Bauweise der Trocknungsanlage ein wichtiges Entscheidungskriterium. Die für seinen Betrieb optimale Lösung fand Enzinger 2014 auf der Holzmesse in Klagenfurt: einen V-Premium Energiespartrockner von Eberl Trocknungsanlagen, Bodenkirchen/DE.

Wärmepumpe spart Energie

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Christian und Johann Enzinger vor ihrem Eberl-V-Premium Energiespartrockner © Günther Jauk

Speziell für Holzhändler, Bau- und Laubholzsäger ohne passende Wärmequelle entwickelte Eberl den V-Premium Vakuum-Energiespartrockner. Nach kurzer Aufwärmphase mit Elektroheiz-Spiralen übernimmt dabei ein Wärmepumpensystem die Energieversorgung der Trocknung. Die Feuchtigkeit aus dem Holz wird an den kalten Flächen des Wärmepumpenkreislaufs auskondensiert und die Wärme zu 100 % zurückgewonnen. „Mit diesem höchst energieeffizienten System haben wir Wege aufgezeigt, wie sparsam man Holz trocknen kann“, erzählt Geschäftsführer Georg Eberl.
Zudem erspart sich Enzinger den Bau einer Biomasse-Heizanlage. „Das war für uns nicht nur finanziell, sondern auch platztechnisch ein wichtiges Kriterium“, erzählt Juniorchef Christian Enzinger. Bereits für den platzsparenden Vakuumtrockner musste das Unternehmen Erdreich abtragen und eine Steinmauer errichten.
Trotz der kompakten Bauweise trocknet die Kammer bis zu 16 m lange Bauhölzer. Das entspricht der maximal möglichen Einschnittlänge des Unternehmens. „Jetzt können wir dem Kunden unser gesamtes Sortiment in weniger als einer Woche trocken bereitstellen“, informiert Enzinger zufrieden.

Professionelle Zusammenarbeit

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Trotz der kompakten Bauweise der Trocknungsanlage musste das Unternehmen Erdreich entfernen und eine Steinmauer errichten © Günther Jauk

Installiert hat Eberl die Anlage im Dezember 2015. Enzinger ist mit der Arbeit der Bayern zufrieden: „Alles läuft ohne Probleme. Eberl erledigte die Aufstellung und Inbetriebnahme fristgerecht und professionell. Der Vakuumtrockner macht unseren Betrieb wesentlich flexibler und schlagfertiger.“