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Kennzeichen von keilgezinktem KVH sind die hohe Verarbeitungsqualität und das Überwachungszeichen © Überwachungsgemeinschaft KVH

Trocken und ohne Chemie

Ein Artikel von Hannes Plackner (für Timber-Online bearbeitet) | 09.07.2015 - 17:42
Holzfeuchten über 18 % sind für moderne Holzbauten ungeeignet. Deshalb wird KVH (registrierte Marke) technisch auf eine Holzfeuchte von 15 ±3 % getrocknet. Bei der Herstellung der Keilzinkenverbindung wird die Feuchtigkeit jedes Balkens kontrolliert. Eine weitere Besonderheit ist die Einschnittart. Je nach Oberflächenklasse werden die Kanthölzer herzfrei oder -getrennt eingeschnitten. Herzgetrennter Einschnitt längs der Markröhre minimiert die Rissbildung.
Beim herzfreien Einschnitt wird die rissanfällige Herzbohle herausgetrennt. Mit diesem Einschnittverfahren ist KVH formstabil und neigt nur wenig zum Verdrehen.
Diese Qualität ist Voraussetzung für eine Mitgliedschaft in der Überwachungsgemeinschaft KVH, Wuppertal. Der Zusammenschluss erarbeitet Qualitätsvorgaben, die über die Normen deutlich hinausgehen.

Duo/Trio für große Querschnitte

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Kennzeichen von keilgezinktem KVH sind die hohe Verarbeitungsqualität und das Überwachungszeichen © Überwachungsgemeinschaft KVH

Da der technischen Trocknung von KVH Grenzen gesetzt sind, steht für große Querschnitte Balkenschichtholz zur Verfügung. Das wird unter den registrierten Markennamen „Duobalken“ und „Triobalken“ gehandelt. Balkenschichtholz besteht aus technisch getrockneten, festigkeitssortierten, keilgezinkten Lamellen. Duobalken bestehen aus zwei, Triobalken aus drei flächig verklebten Lamellen. Der Gesamtquerschnitt wird anschließend gehobelt. Die Flächenverklebung führt mit der Holzfeuchte von nur 15 % zu einer gegenüber KVH nochmals minimierten Riss- und Drehneigung.

Verzicht auf chemischen Holzschutz

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KVH-Logo © Überwachungsgemeinschaft KVH

Technisch getrocknetes Holz ist eine Voraussetzung für den Verzicht auf chemischen Holzschutz. Bleibt die Feuchte dank baulichen Holzschutzes auch nach Einbau ständig unter 20 %, ist ein Befall mit Holz zerstörenden Pilzen nicht zu befürchten. Der mehrtägige Trocknungsprozess bei 60 bis 80° C führt dazu, dass die in Mittel- und Nordeuropa üblichen Trockenholzschädlinge nicht mehr angelockt werden. Eine Ausnahme stellen die vor allem im Mittelmeerraum vorkommenden Termiten dar. Zu deren Abwehr werden die Produkte mit geeigneten Holzschutzmitteln behandelt.

Streng überwachte Qualität

Konstruktionsvollholz KVH und Balkenschichtholz unterliegen strenger Qualitätsüberwachung. Keilgezinktes KVH erfüllt die Anforderungen gemäß EN 15497:2014, nicht keilgezinktes KVH die der EN 14081-1:2011. Produkte nach beiden Normen werden CE-gekennzeichnet. Für keilgezinktes KVH dürfen nur europäisch genormte Klebstoffe verwendet werden.
Alle Produkte unterliegen in der Herstellung regelmäßiger Eigen- und Fremdüberwachung nach Norm. Hinzu kommt eine kontinuierliche Kontrolle der über die Standards hinausgehenden Anforderungen durch anerkannte Materialprüfanstalten. Das gewährleistet eine gleichbleibend hohe Produktqualität. Nur in der Überwachungsgemeinschaft KVH organisierte Hersteller, die diese Qualität nachweisen, dürfen ihre Ware mit dem international geschützten „KVH“-Markenzeichen kennzeichnen. Gleiches gilt für Balkenschichtholz, („Duobalken“ und „Triobalken“), das in Europa über die harmonisierte Produktnorm EN 14080:2013 geregelt ist.

Genormte Qualität mit Extraanforderungen

Konstruktionsvollholz KVH und Balkenschichtholz (Duobalken, Triobalken) gehören zur Gruppe der technisch getrockneten Vollholzprodukte, deren Vorzüge im modernen Holzbau Stand der Technik sind. KVH ist keilgezinktes Vollholz nach EN 15497:2014, an das zusätzliche Anforderungen gestellt werden. Duobalken und Triobalken, auch Balkenschichtholz genannt, sind aus zwei beziehungsweise drei Lamellen verklebte Schichtholzprodukte nach EN 14080:2013. KVH und Balkenschichtholz sind maßhaltig, formstabil und zeigen nur geringe Rissneigung. Auf chemischen Holzschutz kann unter Berücksichtigung der nationalen Vorschriften und Beachtung der Regeln des baulichen Holzschutzes verzichtet werden.