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Jetzt geht"s rund: Zwei Schnittholzpakete werden zum Abtropfen nach vorne gedreht © REU Hubel

Tauchen in Ozeanien

Ein Artikel von Dagmar Holley (für Timber-Online bearbeitet) | 04.01.2017 - 09:43
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Jetzt geht"s rund: Zwei Schnittholzpakete werden zum Abtropfen nach vorne gedreht © REU Hubel

„Rechtzeitig oberflächenbehandeltes Holz ist auch nach monatelanger Lagerung, Verarbeitung oder der Reise nach Übersee ohne Befall“, nennt REU-Gründer und Geschäftsführer Matthias Hubel einen der Vorteile einer Holzschutzbehandlung.
„Die Schutzbehandlung sollte unmittelbar nach dem Einschnitt des Holzes erfolgen, da an bereits befallenem Holz keine ausreichende Schutzwirkung mehr erreicht werden kann. Das effektivste Verfahren dafür ist das automatisierte Tauchen des Holzes“, erklärt der REU-Geschäftsführer weiter.

Seit über 20 Jahren konstruiert der gelernte Maschinenbauer Imprägnieranlagen und hat damit schon mehrere Millionen Kubikmeter Holz vor Schimmelbefall, Verblauung und Insekten geschützt. Vom Nördlinger Ries in Bayern aus liefert REU Hubel – REU steht für Rieser Entsorgungs- und Umwelttechnik – Tauchanlagen zum Oberflächenschutz in die ganze Welt – bis nach Australien und Neuseeland.

Automatisierte Tauchsysteme

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Am Ende des Prozesses wird das Holz automatisch übergeben... © REU Hubel

Zum Schutz vor Bläuepilzen reicht eine kurze, aber vollständige Benetzung. Für eine Imprägnierung hingegen muss das Schnittholz mitunter mehrmals für längere Dauer eingetaucht werden. Jedes zugelassene Holzschutzmittel hat Vorschriften für die Anwendung.
Bläuschutz- und Imprägnieranlagen sind zum Teil baugleich. Je nach den Anforderungen im Ablauf und der zu behandelnden Holzmenge unterscheiden sich Steuerung und Maschinenbau.

Der Kern jeder Anlage ist ein mit Holzschutzmittel gefülltes Becken. Darin werden die Schnittholzpakete, gelattet oder ungelattet und umreift, hydraulisch schräg in Längsrichtung bis zu 600 mm weit ein- und ausgefahren. Eine Schrägstellung bewirkt, dass die Luft beim Eintauchen nach oben gedrückt wird. So können sich keine Lufteinschlüsse im Paket bilden. Beim schrägen Ausfahren entsteht ein Sog und die Flüssigkeit läuft schnell und direkt ins Becken ab.
Alternativ gibt es die Möglichkeit der Rotation im Holzschutzmittel. Dies ist besonders bei stark gefärbten Flüssigkeiten von Vorteil.

Weltweit gefragt

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... und steht auf dem Kettenförderer zur Entnahme bereit © REU Hubel

Bereits mehrere REU-Tauchanlagen wurden nach Australien geliefert. So verfügen etwa die beiden Stora Enso-Werke in Brisbane und Perth über Großanlagen von REU. Dort können vier Schnittholzpakete gleichzeitig im Rotationsverfahren behandelt werden – die Pakete werden in der Flüssigkeit um 45° und 90° gedreht. Die Rotation von bis zu 80° nach dem Tauchen dient dem schnelleren Abtropfen. Mit diesen Anlagen wird das Holz vor Termitenbefall geschützt.

Im Dezember verließ eine Durchlaufanlage Bayern in Richtung Neuseeland. Diese ist mit mehreren Kettenförderern ausgestattet. Immer zwei Pakete werden damit automatisch zugeführt. Das Besondere der Anlage: Unterschiedliche Paketgrößen können in einem Fertigungsfluss behandelt werden. Breit, schmal, kurz, lang, hoch oder niedrig – jedes Paket wird automatisch der Anlage zugeführt. Das Holz wird schräg eingetaucht und fährt ebenfalls in geneigter Position wieder nach oben. Zum besseren Abtropfen wird es nach vorne geschwenkt und nach der programmierten Abtropfzeit wieder in die Grundposition bewegt. Weitere Kettenförderer transportieren die Stapel nun zur Entnahme. Die nächsten beiden Pakete fahren gleichzeitig automatisch in die freiwerdende Maschine.

Für kleinere Unternehmen bietet man ebenfalls passende Lösungen. „Im persönlichen Beratungsgespräch kann ich schnell erkennen, was der Kunde braucht, und Sonderwünsche berücksichtigen“, sagt Hubel.
Die REU-Anlagen sind so unterschiedlich wie die Betriebe, in denen sie ihre Aufgaben erfüllen.
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REU-Durchlaufanlage für Neuseeland, hier noch im Fertigungswerk in Bayern © REU Hubel