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Sägewerksbesitzer Christian Desch (li.) mit EWD-Vertriebsmitarbeiter Frank Rasimowitz vor dem Combi TE © EWD

Stets konstante Leistung

Ein Artikel von Martina Nöstler | 24.10.2016 - 15:13
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Sägewerksbesitzer Christian Desch (li.) mit EWD-Vertriebsmitarbeiter Frank Rasimowitz vor dem Combi TE © EWD

Am 6. September 2013 brannte das Sägewerk von Christian Desch aus dem oberösterreichischen Pram vollständig nieder. Dabei hatte man noch Glück im Unglück: Das unmittelbar an die Sägehalle angeschlossene Elternhaus blieb durch den tatkräftigen Einsatz der Feuerwehr verschont, ebenso der Rundholzplatz und ein Großteil der Sortierung. Das Feuer verursachte dennoch einen Schaden in Millionenhöhe. Die Ursache konnten die Sachverständigen nicht restlos klären. Desch hat sich auf die Herstellung von Bauholz sowie sämtliche Schnittholzdimensionen von Bausortimenten spezialisiert. Seine Devise: „Alles liefern, was die Großen nicht können, und das vor allem schnell und wenn notwendig in Stückzahl 1.“ Unmittelbar nach der Katastrophe haderte der Sägewerksbesitzer, ob er den Betrieb wieder aufbauen sollte. „Aufgrund unserer guten Positionierung in der Umgebung sowie unseres Kundenstammes habe ich mich für den Neustart entschlossen“, berichtet Desch. Nach der Planungsphase begann man im Mai 2014 mit den Bauarbeiten. Seit dem Jahreswechsel 2014/15 laufen in Pram wieder die Maschinen. „Die Kunden sind uns in dieser Zeit treu geblieben“, betont Desch und bedankt sich auch bei seinen Sägerkollegen, die ihm damals zur Seite standen.
„Das Gatter mit der Breitenverstellung ist top, vor allem bei kurzfristigen Aufträgen. Der neue Besäumer ist sehr bedienerfreundlich und sorgt für mehr Komfort.“

Christian Desch

Die Gattertechnik begeistert

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Zuführung vor dem Combi TE: Der Bediener dreht bei Bedarf die Ware und schleust - aufgrund des Gatters ? die Schwarten aus © EWD

Das Sägewerk Desch arbeitet aufgrund der Ausrichtung auf Bauholz seit jeher mit dem Gatter. Kurz vor dem Brand investierte man noch in eine variable Breitenverstellung von EWD. Von dieser war Desch so begeistert, dass er sich wieder für diese Technik entschied (s. Link 1 unten). EWD installierte das Gatter des Typs HDSN 600 mit der Vario SV 4. „Unsere Gatter bestechen mit ihrer ausgereiften und langlebigen Konstruktion. Bei der Entwicklung wurde auf eine gute Wartungszugänglichkeit geachtet“, erklärt Frank Rasimowitz, der für den Vertrieb bei EWD zuständig ist. Bei der Breitenverstellung Vario SV 4 lassen sich die äußeren und die inneren Sägenpakete elektrisch verstellen. Der Bediener kann die Schnittbilder speichern und zu einem späteren Zeitpunkt wieder aufrufen. Ein Stoppen des Gatters ist bei der Verstellung nicht notwendig. Da Deschs Aufträge meist wenige Kubikmeter – oder oft gar nur wenige Stücke – umfassen, ist die Breitenverstellung von EWD wie geschaffen für ihn. „Die Vario SV 4 erleichtert die Arbeit enorm. Zudem ersparen wir uns sehr viel Zeit, da das aufwändige Wechseln des Gattereinhangs entfällt.“
Passend zum neuen Gatter installierte EWD den Spannwagen USF. Der ferngesteuerte Schnellspannwagen verfügt über unabhängige, elektromotorische Antriebe. Die flache Bauart des USF sorge für Stabilität, eine gute Zugänglichkeit und eine tiefe Schwerpunktlage.

Neuer Besäumer arbeitet selbstständig

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EWD realisierte bei Desch erstmals eine eigene Vollkonturmessung samt Optimierung mit dem neuen eWood-System © EWD

Desch schneidet die Stämme in Rundlauf. Fertige Ware wird ausgeschleust beziehungsweise gelangt zur Sortierung. Für die Besäumung sowie teilweise auch für den Nachschnitt steht dem Sägewerk jetzt der neue Combi TE (Trim & Edge) von EWD zur Verfügung. Diese absolute Neuentwicklung aus Altötting kam in Pram erstmals zum Einsatz. Bei der Besichtigung verweist EWD-Projektleiter Marc Abel auf einige Neuheiten: „Nach dem klassischen Ablauf bei der Zuführung mit Vereinzelung, Manipulation und Ausschleusemöglichkeit erfolgt die Vollkonturmessung von oben im Querdurchlauf. Dabei handelt es sich um eine EWD-eigene Anlage“, verdeutlicht Abel. Der Förderer vor der Messung ist kaskadenartig, also entkoppelt wie bei den schnellen Besäumern. Das eWood-System optimiert nach Länge und Breite das jeweilige Brett hinsichtlich Menge und Wert.
Es folgen drei Combiwagen mit heb- und senkbaren Kappsägen sowie schwenkbaren Kettenbahnen. Diese Combiwagen fahren auf die Positionen, die von der Messung für die Kappschnitte ermittelt wurden. Der Vorteil: Es ist keine Holzflucht (Nullsäge) erforderlich. Zudem ist es egal, ob man Zopf oder Stock vorausschneidet. „Die Förderer richten das Brett immer so ein, dass das Endprodukt beidseitig einen rechtwinkeligen Schnitt aufweist“, betont Abel. Zudem kann eWood zwei Produkte in ein Holz hineinoptimieren: Es erfolgt zuerst der Kappschnitt für das erste Stück. Dann fährt das verbleibende Holz etwas zurück, wird erneut ausgerichtet und gekappt.
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Nach der Kappung erfolgt der Einzug in Richtung DK 90 mittels Ketten (unten) und Druckrollen (oben) © EWD

Laut EWD unterscheidet sich der Combi TE in drei Punkten von den bisherigen Besäumanlagen:
    Volloptimierung: Alle Entscheidungen werden vom PC getroffen und automatisch umgesetzt.Hoher Grad an integrierten Funktionen: Bediener wird extrem entlastet (je nach Anwendungsfall ist kein Bediener nötig). Die Ware ist nach dem Combi TE stapelfertig.Kontinuierliche Dauerleistung: entkoppelte, sich überlagernde Prozesse mit geringem Grad an Bedienereingriffen.
Der Combi TE bei Desch verarbeitet Holzlängen bis 6,5 m und Stärken bis 160 mm. Die Leistung ist auf etwa 18 bis 20 Stück pro Minute ausgelegt. Bei der Besäumeinrichtung selbst entschied sich Desch für eine DK 90. Mit dieser ist ein dreistielig variabler Einschnitt möglich. „Mit dem Combi TE konnten wir als Weltmarktführer einen neuen Meilenstein in der Besäumtechnologie setzen. Die Maschine ist voll flexibel. Mit der herausragend hohen Ausbeute, die sich mit dem Combi TE erzielen lässt, werden sich den Sägewerksbetreibern neue Dimensionen eröffnen“, so Rasimowitz.

Sägewerk Desch

Standort: Pram
Inhaber: Christian Desch
Mitarbeiter: 7
Einschnitt: rund 8.000 fm/J
Holzarten: Fichte, Kiefer, Lärche
Sortimente: Bauholz, sämtliche Schnittholzdimensionen, Verpackungsware, Hobelware
Absatz: regional an Zimmereibetriebe, Dachdeckereien und Fertighausunternehmen