1281181215.jpg

Flagge Österreich © Holzkurier

Starkes Exportjahr

Ein Artikel von Gerd Ebner | 15.02.2017 - 09:26
1281181215.jpg

Flagge Österreich © Holzkurier

Österreich dürfte im Vorjahr die höchste Nadelschnittholz-Menge seit 2011 exportiert haben: 5,3 Mio. m3. Das ist ein Zuwachs von 6 % im Vergleich zu 2015. Die Hochrechnung basiert auf den Novemberzahlen von Statistik Austria.

Italien bei 45 % Exportanteil

Die Zuwächse verteilen sich recht unterschiedlich. So legte der Hauptmarkt, Italien, nur um 1 % auf 2,4 Mio. m3 zu. Damit stagniert das Nadelschnittholz-Exportvolumen in Richtung Süden seit vier Jahren bei 2,4 Mio. m3. „Nur noch“ 45 % des Ausfuhrvolumens werden in Italien abgesetzt.
Fast um ein Viertel mehr (+23 %) konnte Österreich 2015 in Deutschland absetzen: 910.000 m3. Von 2009 (435.000 m3) bis 2015 betrug die Exportzunahme 210 %. Damit wurde Deutschland im Vorjahr für Österreich wichtiger als alle Levante-Staaten zusammen.
Nadelschnittholz-Exporte Österreich 2007 bis 2016
Land200820092010201120122013201420152016*
Italien4.1063.3893.5133.3632.7332.3602.4072.3882.400
Deutschland521435578576538651680741910
Levante660691670577734768731750820
Japan285178292283281351242325310
Tschechien9287108137107137132157140
Schweiz113106116120114114106103100
Übrige Länder1.296776736535530523575576640
Total7.0735.6626.0135.5925.0364.9034.8735.0405.320
„Deutschlands Lamellenholz-Abnahme betrug 2016 das Dreifache dessen, was bis 2010 normal war.“ Holzkurier

Levanteabnahme plus 10%

Trotzdem ist der Levanteexport für Österreich eine Ausfuhrerfolgsgeschichte für sich. In der vereinfachten Annahme, dass alle slowenischen und kroatischen Exporte nach Nordafrika und in die Golfregion verschifft werden, summierten sich die Levantemengen 2015 auf 820.000 m3. Das wäre eine Steigerung um 10 % gegenüber 2015 – und das in einem Jahr, in dem
    Algerien neue Zollbestimmungen einführte,die Öleinnahmen weiter sanken,Ägypten von Devisenmangel geplagt war undin vielen Ländern politische Instabilität herrschte (etwa im einstigen Hauptmarkt Libyen).
Der Levanteraum festigte 2016 seine Position als mit Abstand wichtigster Überseemarkt Österreichs. Japan – als nächstbedeutender – ist um den Faktor 2,5 kleiner. Australien, China, Indien oder die USA performen immer noch unter ferner liefen.
Die weiteren Exportdestinationen blieben konstant. Selbst der Rückgang nach Japan (–4 %) erfolgt auf sehr hohem Niveau. Tschechien und die Schweiz performten im Vorjahr ähnlich.

Plus 30% in zehn Jahren

Gänzlich anders als beim Nadelschnittholz-Export gestalteten sich die Ausfuhren von Lamellenholz – also Brettschichtholz und Brettsperrholz. Diese nahmen von 2007 bis 2016 um 30 % zu. Im Vorjahr waren 1,17 Mio. m3 erreicht. Das sind um 9 % mehr als noch 2015. Da es nur eine österreichische Zollnummer für BSH und BSP gibt, lässt sich nicht genau quantifizieren, was das Wachstum beim Lamellenexport auslöste. Tendenziell nahmen alle Märkte – bis auf Japan – zwischen 2008 und 2016 zu.
Lamellenholz-Exporte Österreich 2007 bis 2016
Land200820092010201120122013201420152016*
Italien500506525518607620596540560
Deutschland64606892144164162152195
Japan182186236259239233144124135
Schweiz131628374859687790
Frankreich181921304650567780
Spanien343435353536394145
Übrige422841535372815965
Total8538489531.0241.1711.2351.1461.0701.170

Durchhänger überwunden

Selbst in Richtung Italien war der Export im vergangenen Jahrzehnt steigend. 2016 wurden am Apennin 560.000 m3 (+4 %) Lamellenholz verkauft. Damit ist der Durchhänger von 2015 (540.000 m3) wieder überwunden – wenngleich das Rekordjahr 2013 (620.000 m3) noch weit entfernt ist. Das Nachfragetief scheint aber zumindest durchschritten zu sein.
Gar um 28 % auf fast 200.000 m3 nahmen die österreichischen Ausfuhren nach Deutschland zu. Ging man bis 2010 von einer normalen Exportmenge von 70.000 m3 aus (einfach deshalb, weil diese Zahl damals über Jahre konstant war), war es im Vorjahr bereits das Dreifache.
Die Exporte nach Japan legten mit 135.000 m3 um 9 % zu. 90.000 m3 konnte die österreichische Holzindustrie in der Schweiz absetzen (+9 %). Die weiteren Länder der Top 10-Ausfuhrstatistik waren 2016 ebenfalls zumindest nicht rückläufig.