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Fraßbild des Buchdruckers © Archiv

Starker Borkenkäferbefall

Ein Artikel von Lorenz Pfungen | 01.09.2015 - 14:00
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Einen starken Anstieg an Borkenkäferbefall in Österreich bestätigte der Entomologe Hannes Krehan vom Institut für Waldschutz des Bundesforschungszentrums für Wald (BFW) gegenüber dem Holzkurier. Genaue Zahlen sind noch nicht bekannt, da das Schadausmaß erst in den nächsten Wochen deutlich wird. Im Vergleich zum Vorjahr muss von einem enormen Anstieg gesprochen werden.

Betroffen sind vor allem die östlichen Bundesländer – allen voran Niederösterreich, Teile Oberösterreichs, das Burgenland und die Steiermark. Kärnten hat ebenfalls einen hohen Käferbefall zu beklagen. Hauptgrund dafür ist die starke Trockenheit. Dadurch produziert ein Baum weniger Harz und der Schutz vor Insekten nimmt ab. Im Waldviertel sind die Kalamitäten besonders hoch. Aufgrund des Eisbruchs des vergangenen Winters sind die Bäume vorgeschädigt. Dort wird mit starken Schäden gerechnet.

In Salzburg, Tirol und Vorarlberg ist die Situation besser, weil es ein Frühjahr mit mehr Feuchtigkeit gab.

Die Käferfangzahlen der Pheromonfallen deuten darauf hin, dass sich die erste Generation der Käfer gut entwickeln konnte. Eine zweite Generation wurde noch nicht gesichert bestimmt. Der Experte hält dies allerdings für möglich, wenn die Trockenheit weiter anhält. Ob es sich bei den Schädlingen primär um den Kupferstecher oder den Buchdrucker handelt, kann ebenfalls noch nicht gesichert gesagt werden. Dem Schadbild zufolge handelt es sich eher um den Kupferstecher. Dieser verursacht Schäden im Wipfelbereich.

Für Krehan ist eine schnelle Aufarbeitung der betroffenen Bäume wichtig, um eine weitere Ausbreitung zu vermeiden. Bäume im Umkreis befallener Exemplare empfiehlt er, ebenfalls zu schlägern, um einem weiteren Befall vorzubeugen. 2016 erwartet der Experte erneut ein Jahr mit hohem Käferbefall.