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Roland Schröder von WJS mit Sägewerksinhaber Michael Decker vor der Paketzuführung der neuen Anlage © Martina Nöstler

Stapeln leicht gemacht

Ein Artikel von Martina Nöstler | 31.01.2017 - 08:03
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Roland Schröder von WJS mit Sägewerksinhaber Michael Decker vor der Paketzuführung der neuen Anlage © Martina Nöstler

„Klingt zwar einfach, ist es aber nicht.“ Was in Nadelholzsägewerken mit einer Geschwindigkeit von mehr als zehn Lagen pro Minute funktioniert, schaut in Laubholzbetrieben ganz anders aus. Das Sägewerk Decker im hessischen Volkmarsen schneidet rund 20.000 fm/J Buche, überwiegend für die Möbel- und Treppenindustrie. Die frisch geschnittenen Buchenbretter beziehungsweise die Ware aus den Dämpfkammern wurden bisher mit einer sehr einfachen Stapelanlage zu sauberen Paketen aufgeschichtet. Der bedeutende Knackpunkt: Die notwendigen Stapellatten legte ein Mitarbeiter händisch auf. „Die Leistung ist damit stark von der Tagesverfassung der jeweiligen Person abhängig, die für die Anlage zuständig ist. Außerdem landen die Latten auch schon mal schief auf dem Stapel. Das ist nicht schön“, berichtet Geschäftsführer Michael Decker. Aus diesen Gründen suchte der Säger seit Längerem eine Lösung.

Erneut Zuschlag erhalten

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Die Vakuumgreifer nehmen lagenweise die Buchenbretter und legen sie auf einen Hubtisch - die Greifer halten die schwere Ware mühelos fest © Martina Nöstler

Fündig wurde Decker bei WJS aus Neuwied-Engers/DE. Das Unternehmen hat seit sieben Jahren die Vertretung des französischen Vakuumspezialisten Joulin, Étampes, im deutschsprachigen Raum inne. Bereits im Vorjahr realisierte WJS gemeinsam mit Joulin eine Stapelanlage für besäumte Bretter (s. Link 1 unten). Aufgrund der guten Zusammenarbeit sowie der reibungslosen Technik entschied sich Decker erneut für eine Anlage aus Frankreich. Für die Planung und die Projektabwicklung war Vertriebspartner WJS zuständig. „Die Besonderheit war für uns die automatische Lattenlegung. Das Lattenmagazin legt je nach Vorgabe bis zu 13 Latten automatisch “, erläutert Roland Schröder, zuständig für den Verkauf bei WJS. Das Joulin-Vakuumgerät muss auch unbesäumte Ware rasch und sicher transportieren. „Entsprechend dem Waldkantenverlauf tauchen in einer Lage große Lücken auf, welche aber für die Joulin-Greifer keine Probleme darstellen“, verweist Schröder beim Besuch bei Decker auf den sauberen Ablauf.
Die neue Stapelanlage muss mit Brettern von 2,3 bis 4,7 m Länge, 100 bis 750 mm Breite sowie 20 bis 100 mm Stärke zurechtkommen. Dementsprechend beträgt das maximale Lagengewicht 450 kg. Als Zielleistung definierte man zwei Lagen pro Minute.
 
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Das Lattenmagazin fährt von links über den Stapel und platziert je nach Vorgabe die Latten automatisch © Martina Nöstler

Aufgabeseitig gibt es einen Puffer für drei Pakete. Damit können die Staplerfahrer die Anlage relativ leicht mitbestücken. Ein Mitarbeiter kümmert sich um die Befüllung des Lattenmagazins und überwacht die gesamte Anlage. Die Vakuumgreifer positionieren die Holzlage auf einem Hubtisch, während die Greifer des Lattenmagazins bereits die nächste Lage aufnehmen. Ist das Paket fertig, fährt es automatisch aus der Anlage auf einen Puffer, wo es der Staplerfahrer wieder abholt. „Joulin baut die Vakuumgreifer einfach, aber sehr stabil. Damit sind sie wartungsarm“, verweist Schröder auf einen wesentlichen Vorteil. Die französischen Techniker können aber bei Änderungswünschen jederzeit online auf die Anlage zugreifen.

„Unser Mitarbeiter ist jetzt wesentlich entlastet. Außerdem sind wir mit der neuen Stapelanlage deutlich schneller“, sagt Decker und freut sich. Der Ablauf bei der Stapelung ist WJS gemeinsam mit Joulin tadellos gelungen.

Decker Holz

Standort: Volkmarsen/DE
Geschäftsführer: Michael Decker
Mitarbeiter: 27
Einschnitt: 20.000 fm/J, ausschließlich Buche
Produkte: besäumtes und unbesäumtes Schnittholz sowie Leimholzplatten für die Möbel- und Treppenerzeugung
Absatz: 30 % in Deutschland, 70 % im Export