14310777106633.jpg

Erzeugerpreisindex von Stammholz seit 1968 © Hannes Plackner

Spitzenpreise für Stammholz

Ein Artikel von Hannes Plackner, Lorenz Pfungen (bearbeitet für Timber-Online) | 08.05.2015 - 13:05
14310777106633.jpg

Erzeugerpreisindex von Stammholz seit 1968 © Hannes Plackner

Der Preis der gängigsten Rundholzsortimente ist in den vergangenen Jahren gestiegen. Gemessen an den Preisen von 2010 hat sich Kiefer in Deutschland um 29,3% verteuert, Fichte um 24,4%. Eiche ist im Vergleichszeitraum um 22,7% gestiegen. Selbst die Buche weist eine Preissteigerung von 15,2% auf. Dagegen stieg der Verbraucherpreisindex (VPI) um 6,2%.

Das zeigen die Daten des statistischen Bundesamtes Destatis für die Indikatoren "Erzeugerpreisindex der Produkte des Holzeinschlags". Diese werden monatlich veröffentlicht. Als Basis dienen die Abschlüsse der deutschen Staatsforste. Aufgrund des Staatsforstanteils von 30% sind diese Daten als repräsentativ anzusehen. Die Zahlen reichen zurück bis 1968.

Betrachtet man die Preisentwicklung über die Jahrzehnte, erzielte die deutsche Forstwirtschaft in den vergangenen Monaten Spitzenpreise bei den wichtigsten Holzsortimenten. Zuletzt erzielte die Eiche im März einen Rekordpreis. Die Buche ist die große Ausnahme – ihr Spitzenwert liegt schon 15 Jahre zurück.

Der Erzeugerpreisindex zeigt die Preisentwicklung in absoluten Zahlen. Für eine langjährige Analyse muss die Inflation berücksichtigt werden. Eine Gegenüberstellung von VPI und Stammholzpreisindizes zeigt dabei Perioden mit einheitlicher Entwicklung.
14310777759746.jpg

Erzeugerpreisindex von Stammholz der letzten 6 Jahre © Hannes Plackner

Die Rundholzpreise stiegen von Mitte der 1970er-Jahre bis Anfang der 1980er-Jahre schneller als der VPI. Abgesehen von saisonalen Schwankungen waren die Preise in den 1980er-Jahren konstant. Mit einem Wertverlust von 10% ist die Fichte zwischen 1984 und 1985 die Ausnahme. In den 90er-Jahren fiel der Preis für Eiche, Kiefer und Fichte um 30% und blieb bis Mitte der 2000er-Jahre konstant. Auslöser waren die Orkane Vivian und Wiebke, die Schadholz von rund 100 Mio. fm verursachten. Im selben Zeitraum stieg der VPI um 40%.

Die Buche erholte sich schnell von Wiebke und hatte im Jänner 2001 ein Allzeithoch. Ab 2003 verbilligte sie sich jährlich für fünf Jahre um rund 10%.

Ab Mitte der 2000er-Jahre zeigten alle Holzarten eine Preisentwicklung in dieselbe Richtung. Rundholz verteuerte sich schneller als der VPI, mit Ausnahme der Jahre 2008 und 2009. Die größten Preissteigerungen seit dieser Zeit verzeichneten Fichte (+52%) und Kiefer (49%).

Alle Hauptholzarten erreichten in den vergangenen zwölf Monaten ihren Rekordpreis - Ausnahme ist die Buche. Der Erzeugerpreisindex lag für Fichte im April bei 124,4%, für Kiefer im Januar bei 132,8% und für Eiche im Februar bei 122,7%.