Scharf trocknen, dann ruhen
In der ersten Phase der Intervalltrocknung wird für wenige Minuten das Klima in der Kammer verschärft. Danach wird, um die feuchte Luft aus der Kammer zu bekommen, gelüftet. Darauf folgen eine kurze Konditionierphase von wenigen Minuten und abschließend eine längere Ruhephase von etwa einer halben Stunde. In dieser Zeit werden sämtliche Stromverbraucher, wie etwa Umluft- und Abluftventilatoren, Heizventile und Abluftklappen, ausgeschaltet. Die Verdampfung des Wassers auf der Schnittholzoberfläche geht in der Ruhephase weiter.
„Die dafür benötigte Wärme kommt aus dem Holz selbst anstatt aus der Umluft“, erklärt Hofer. Es entsteht ein Temperaturgradient im Schnittholz, wobei Hölzer im Kern wärmer sind als an der Oberfläche. Dieser Temperaturgradient begünstigt gemeinsam mit der Feuchtigkeitsdifferenz den Dampfdruck, welcher die Wasserdiffusion an die Oberfläche antreibt.„Verglichen mit herkömmlichen Systemen, rückt die Verdunstungszone bei uns näher an die Holzoberfläche, wodurch die Randholzbereiche während des gesamten Trocknungszyklus hinweg feuchter bleiben“, informiert Hofer. Dies führt laut Alent nicht nur zu geringeren Bindungsenergien des Wassers in der Verdunstungszone, sondern auch zu weniger Trocknungsrissen.
Weniger Risse und Verwerfungen
Vom Kunden zum Anbieter
Berührungslose Feuchtemessung
In der Feuchtemessung beschreiten die Schweden ebenfalls eher unübliche Wege. Das gesamte Messsystem besteht aus insgesamt vier PT-100 Temperatursensoren, die paarweise berührungslos vor und hinter den Holzstapeln angebracht werden. Diese Psychrometer erfassen die Feuchte an der Lufteintritt- und Luftaustrittseite des Schnittholzstapels. Über das Kammerklima kann die durchschnittliche Holzfeuchte errechnet werden. „Das System ist hinreichend genau und es müssen keine Holzfeuchteproben in das Schnittholz geschlagen werden. Außerdem fallen Verschleißteile, wie Kabel, weg und es verkürzt das Beschicken und Entleeren der Kammer“, erläutert Hofer die Vorteile.Immer vor Ort
Die Alent-Software „AlentDryTec“ verfügt über eine Programmbibliothek und erstellt automatisch Trocknungsprogramme. „Der Trockentechniker muss nur noch wenige Parameter eingeben und die Software berechnet dann daraus den passenden Trocknungszyklus“, erklärt Hofer. Außerdem hat er per Mausklick jederzeit auch extern Zugriff auf das System. „Immer wieder macht uns Hofer so auf kleinere Unregelmäßigkeiten und Verbesserungsmöglichkeiten aufmerksam“, ist Wacker mit dem Service zufrieden.Bei den Trocknungszeiten hat sich für Pfeifer bis jetzt noch nichts geändert. „ Um rascher zu trocknen, fehlt uns zurzeit ein Wärmemanagement“, erklärt Wacker. Hierfür bietet Alent ein Energiemanagementsystem, welches mehrere Kammern synchronisiert und so die Strom- und Wärmespitzen minimiert. Um das zu erreichen, plant man die Umrüstung sechs weiterer Kammern. Dann können wir nicht nur hochwertiger und günstiger, sondern auch noch schneller trocknen“, fasst Wacker zusammen.