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Spanisches Vorzeigeprojekt
Haarpflegemittel-Hersteller setzt auf Nachhaltigkeit
Ein Artikel von Günther Jauk (für Timber-Online bearbeitet) | 30.04.2015 - 08:12
L´Oreal, Paris/FR, ist gerade dabei, alle seine Werke auf CO2-neutrale Energieversorgung umzustellen. Begonnen wurde damit vergangenes Jahr in Burgos/ES. In diesem Werk, welches hauptsächlich Haarpflegemittel produziert, wurden Erdgas und Strom durch Biomasse und Sonnenenergie ersetzt. Das Herzstück bildet ein 4,8 MW- Thermoölkessel des niederösterreichischen Herstellers Polytechnik, Weissenbach.
„90 % der in Hackschnitzeln enthaltenen Energie könne man mit der neuen Anlage verwerten“, erklärt Projektmanager Guillermo Morillo. Hauptenergieerzeuger der Anlage ist eine mit Hackschnitzel betriebene, hydraulische Vorschubrostfeuerung mit einem 4,8 MW Thermoölkessel und ORC-Modul von Polytechnik. Ein Sattdampfgenerator produziert mit 12 bar Betriebsdruck 2,6 t/h Dampf. Ein Stromgenerator aus dem Hause Turboden mit der Typenbezeichnung ORC 6 CHP mit 400 Volt Output holt aus dem Thermoöl 600 kWel und 260 kWth Leistung.
Keine Energieverschwendung
Die Energieproduktion beginnt im Thermoölkessel. Dort zirkuliert das 850° C heiße Rauchgas im Zuge der Verbrennung durch den Hauptwärmetauscher und erhitzt dadurch das Öl auf maximal 320° C. Danach gelangt das Rauchgas in Economizer, in welchen das zurückströmende Thermoöl vorgeheizt wird. Im nächsten Schritt wird das Rauchgas in einem Zyklonfilter entstaubt und in einem weiteren Wärmetauscher zur Vorwärmung der für die Verbrennung notwenigen Luft herangezogen. Erst dann kommt es, bevor es in die Atmosphäre entlassen wird, zur Endreinigung in einen Elektrofilter. Im ORC 6 CHP überträgt das 320° C heiße Thermoöl seine Wärme auf ein organisches Silikon, bis dieses verdampft. Das gasförmige, unter Druck stehende Silikon betreibt den Generator und wird danach abgekühlt und durch den Kontakt mit einem Wasserkreislauf rekondensiert. Das auf 90° C aufgeheizte Wasser wird in zwei 50.000 l-Tanks gesammelt. Zusätzlich gibt es einen 50.000 l großen Tank für kaltes Wasser.
Heiz- und Prozessenergie
Benötigt wird das Heißwasser bei L´Oreal für das Heizen seiner Gebäude und diverse Produktionsprozesse. Der Dampf wird für unterschiedliche Reinigungsprozesse in der Produktion eingesetzt. Durchschnittlich verbraucht das Unternehmen in der Stunde 1,7 t Dampf bei 5 bar Druck. Die möglichen 12 bar sind zur Deckung von Spitzenleistungen nötig. Das Kaltwasser (7-8° C) wird zur Raum- und Prozesskühlung eingesetzt. Das Kraftwerk benötigt pro Tag 40 bis 60 t Hackschnitzel. Um die Versorgung jederzeit gewährleisten zu können, ist die Anlage mit vier 8 t-Silos ausgestattet. Einer davon verfügt über einen Schubbodenaustrag, wodurch der Polytechnik-Kessel direkt mit Rohstoff versorgt werden kann. Um die elektrische und thermische Versorgung des L´Oreal-Standorts zu jeder Zeit gewährleisten zu können, ist das Kraftwerk rund um die Uhr mit einem technischen Manager und zwei Bedienern besetzt.
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