Sicherheitsglas schützt nicht nur vor Einbruch

Ein Artikel von Dinah Urban (für Timber-Online bearbeitet) | 10.03.2016 - 10:13
Moderne Sicherheitsgläser schützen vor Verletzungen – insbesondere im Haushalt. „Alte Gläser können heftige Verletzungen verursachen, da sie großformatig brechen und damit scharfe Kanten ausbilden. Der Einbau von Sicherheitsglas bietet davor Schutz“, erklärt Jochen Grönegräs, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Flachglas (BF) in Troisdorf/DE.
Sicherheitsglas gibt es in vielen Ausführungen. Zwei Produkte bilden die Grundlage für mehr Sicherheit im Haus: Einscheibensicherheitsglas (ESG) und Verbundsicherheitsglas (VSG) sind Spezialisten im Bereich der Unfallverhütung. ESG ist dank seiner thermischen Vorspannung extrem stabil. Erreicht wird dies bei der Produktion durch rasches Abkühlen der auf mehr als 600° C erhitzten Glasscheibe. Wird es dennoch zerstört, löst sich die Spannung und das Glas zerbröselt in Sekundenbruchteilen in kleine Krümel, an denen man sich nicht verletzen kann. Das macht es zum idealen Material für alle Anwendungen, bei denen Glas mit Beschlägen kombiniert wird, zum Beispiel bei Glastüren oder Duschabtrennungen.
VSG besteht hingegen aus mindestens zwei Scheiben. Diese sind mit einer hochelastischen und sehr widerstandsfähigen Folie durch den Einsatz von Druck und Hitze miteinander verbunden. Die Nutzen von VSG sind die Splitterbindung, die vor Verletzungen schützt, und die sogenannte Resttragfähigkeit: Wird es zerstört, haften die Glassplitter auf der Folie und die Glasscheibe bleibt als Einheit in ihrer Position. Aufgrund dieser Eigenschaften ist VSG bei Überkopfverglasungen und zur Absturzsicherung gesetzlich vorgeschrieben. Insbesondere Balkontüren, bodentiefe Fenster und Lichtausschnitte von Innentüren sind Anwendungen, die mit VSG ausgeführt werden sollten. Darüber hinaus wird VSG als einbruchhemmende Verglasung eingesetzt.