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In der Sternsiebmaschine wird Grobgut ausgeschieden - ein vorgeschalteter Magnetgutabscheider filtert Eisenteile heraus © Knoblinger

Sicher von A nach B

Ein Artikel von Günther Jauk (für Timber-Online bearbeitet) | 23.02.2017 - 08:22
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Das per Lkw angelieferte, feuchte Material wird auf einer der beiden Annahmestellen aufgegeben © Knoblinger

Am 4. November 2016 war es so weit: Nach neun Monaten Bauzeit nahm Axpo Tegra in Domat/Ems seine Hackschnitzel-Trocknungsanlage offiziell in Betrieb. Mit einer Trockenleistung von 330 m3/h und dem damit einhergehenden Wärmebedarf kann das Unternehmen die installierte Kapazität des Heizkraftwerks jetzt wieder voll ausfahren. Jährlich benötigt die Anlage rund 220.000 t Energieholz.
Einen Teil der getrockneten Schnitzel verfeuert Axpo vor Ort und erhöht durch den hochwertigen Brennstoff den Anlagen-Wirkungsgrad. Die übrigen Hackschnitzel verkauft das Unternehmen an Heiz- und Kraftwerksbetreiber.

Robuster Materialtransport

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In der Sternsiebmaschine wird Grobgut ausgeschieden - ein vorgeschalteter Magnetgutabscheider filtert Eisenteile heraus © Knoblinger

In puncto Anlagenförderung setzte Axpo auf den Anlagenbauer Knoblinger. Die Oberösterreicher kümmerten sich um die Materialannahme, die Silobefüllung, die Nass- und auch die Trockenförderanlage. Die per Lkw angelieferten, feuchten Hackschnitzel werden zu einer der beiden Annahmestellen transportiert und auf einem Vibroboden abgeladen. Der Rost besteht aus vier leistungsstarken Vibromotoren und dient gleichzeitig als Absturzsicherung. Mithilfe der darunterliegenden Schneckenaustragung werden die Hackschnitzel auf ein Muldenförderband aufgegeben und zur Siebstation weitertransportiert. Eine Lkw-Entladung dauert rund 20 Minuten. Die Sternsiebmaschine – ihr ist ein Überbandmagnetabscheider vorgeschaltet – reinigt die Biomasse von Grobgut. Im Anschluss wird das Material über eine Trogschnecke, ein Gurtbecherwerk und ein Schalenförderband in den 7850 m3 fassenden Rohmaterialsilo gefördert. Die beiden Annahmestationen sind unabhängig voneinander und können parallel betrieben werden.
Das Material wird mit einer Schneckenaustragmaschine aus dem Silo entnommen und über ein Schalenförderband in einen Dosiervorbehälter transportiert. Über eine Doppelaustragschnecke wird das Fördergut dosiert aus dem Behälter abgezogen. Die Austragschnecke kann das Material in Richtung Bandtrockner eins, zwei oder in beide Richtungen fördern. Im Anschluss werden die feuchten Hackschnitzel von den Schalenförderbändern an den Trocknervorbehälter übergeben, von wo aus sie dosiert auf die beiden Bandtrockner aufgegeben werden.
Die getrockneten Hackschnitzel werden je Bandtrockner über einen Elevator angehoben und können danach wahlweise in eine Lagerhalle oder direkt zu einem der beiden Kraftwerkschubböden gefördert werden. Der Transport erfolgt wiederum über Schalenförderbänder. An der Abgabestelle erledigt ein Verladebalg die Beschickung. Während des laufenden Betriebes taktet sich der Balg kontinuierlich nach oben. Die getrockneten Hackschnitzel fallen aus geringer Höhe nach unten auf den anwachsenden Materialberg. Die Staubentwicklung am Abwurfpunkt wird dadurch größtmöglich reduziert.

Gutes Anlagenkonzept ausschlaggebend

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Das trockene Material wird über einen Verladebalg mit geringer Staubentwicklung abgegeben © Knoblinger

Die Anlagen laufen gemäß Spezifikation und müssen situativ den hohen Brennstoffanforderungen angepasst werden. Ausschlaggebend für den Kaufentscheid waren laut Axpo das abgegebene gute Konzept, die Lieferzeit und der Preis.