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© Rubner Holzbau

Seltene Kombination auf 2200 Meter

Ein Artikel von Michael Reitberger (für Timber-Online bearbeitet) | 21.03.2016 - 00:15
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Am Hochgurgl, direkt an der Grenze zwischen Italien und Österreich entstand vergangenen November auf über 2200 m der "Top Mountain Crosspoint" – ein 6000 m2 großes, multifunktionales Gebäude, in dem sich neben einem Restaurant, einer Skiliftstation und einer Panoramaterrasse auch das höchstgelegene Motorradmuseum Europas befindet.
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Gemeinsam mit dem Architekten Michael Brötz und Rubner Holzbau haben die Betreiber der Liftgesellschaft Hochgurgl ein vielseitig nutzbares Gebäude von beachtenswerter alpiner Architektur entwickelt. Der „Top Mountain Crosspoint“ besticht mit einer geschwungen-organischen Linienführung – inspiriert von Skispuren und Schneewechten.
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"Wir wollten die traditionelle Formgebung alpiner Häuser mit zeitlos moderner Architektur verschmelzen lassen,“ erklärt Brötz. „So weist der Gebäudeteil 'Restaurant' in seiner Frontalansicht ein Satteldach auf, welches dann über die Seilbahnhalle mit einem Schwung in Richtung des westlich orientierten Gebäudeteils ausläuft. Im Inneren schaffen Holz- und Stahloberflächen in Kombination mit Stein eine gemütlich warme Atmosphäre. Leichte 'Industrial-Design'-Einflüsse bilden die Verbindung zum Technikthema des Museums und der Seilbahnanlage“. Die Gebäudefassade wurde fast durchgängig in Holz ausgeführt. Das sprichwörtliche „Alles unter einem Dach“ findet somit in der Erlebnisvielfalt des modernen Gebäudes einen ganz neuen Ansatz.

„Bedingt durch die Geometrie des Daches mussten über 1000 verschiedene Brettschichtholz-Bauteile in Längen bis 26 m konstruiert, produziert und just in time nach Hochgurgl angeliefert werden", informiert Projektleiter Martin Martin von Holzbau Rubner. Etwa 30 Sattelzüge lieferten die 1200 m3 Holzbauteile an – kein leichtes Unterfangen, denn die Zufahrt zur hochalpinen Baustelle ist sehr steil und nur über enge Serpentinen mit Spezialtransporten zu erreichen. Dank eines sehr hohen Vorfertigungsgrades war es möglich, die vorgegebene, extrem kurze Gesamtbauzeit von nur sieben Monaten einzuhalten.
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Die Baukosten beliefen sich auf ca. 20 Mio. €. Damit ist der „Top Mountain Crosspoint“ mit Abstand das ambitionierteste Infrastruktur-Projekt der letzten Jahre im Ötztal. Mit Beginn der Wintersaison 2015/2016 öffneten die Kirchenkarbahn und das Restaurant ihre Pforten für Skisportler. Das „Top Mountain Motorcycle Museum“ können Freunde der Zweirad-Nostalgie ab 15. April 2016 besuchen. Die neue Mautstation der Timmelsjoch Hochalpenstraße ist seit Juli 2015 in Betrieb, aber erst nach der Wintersperre ab Anfang Juni befahrbar.