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Holzbau-Schwerpunkt an der HTL Imst: Gut ausgebildete Fachkräfte werden künftig in vielen Bereichen der Holzwirtschaft benötigt © proHolz Tirol

Schwerpunkt Holzbau an der HTL Imst ab Herbst 2017

Ein Artikel von Dagmar Holley (für Timber-Online bearbeitet) | 03.01.2017 - 10:52
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Holzbau-Schwerpunkt an der HTL Imst: Gut ausgebildete Fachkräfte werden künftig in vielen Bereichen der Holzwirtschaft benötigt © proHolz Tirol

33.000 Menschen in Tirol beziehen ihr Einkommen aus der Forst- und Holzwirtschaft, die eine komplette und zugleich umfangreiche Wertschöpfungskette darstellt. Um diesen Wirtschaftszweig noch besser positionieren und nutzen zu können, wird im Herbst 2017 an der HTL Imst ein Schwerpunkt Holzbau eingerichtet.

Grundsätzlich gibt es in Tirol für alle forst- und holzwirtschaftlichen Belange bereits sehr umfassende Ausbildungsmöglichkeiten – von der forstfachlichen Ausbildung in Rotholz über die Fachberufsschule für Holztechnik in Absam, die bereits jetzt stattfindende holzfachliche Ausbildung an den HTL in Innsbruck und Imst bis zum Holzbaulehrstuhl an der Universität Innsbruck.

Der Holzbau hat sich in den vergangenen Jahren regional, national und international etabliert. Einen besonders hohen Anteil hat er in Westösterreich, wo inzwischen rund 30% des umbauten Volumens im Hochbau mit Holz errichtet werden.
„Das bedeutet, dass zum einen immer mehr holzerfahrene Ingenieure in der Produktion, also auch bei den international tätigen Betrieben der Holzindustrie und den heimischen Holzbaubetrieben und zum anderen in Planungs- und Architekturbüros sowie in den Behörden benötigt werden“, so proHolz Tirol-Vorstand Karl Schafferer.
Eine umfassende Studie des Instituts für Bildungsforschung der Wirtschaft bestätigt diesen kontinuierlich wachsenden Bedarf. Die an den beiden Tiroler HTL bereits existierende holzfachliche Ausbildung im Rahmen des Hochbauunterrichts stellt für die politischen Verantwortlichen eine ideale Basis für eine Intensivierung dieser Ausbildung dar.
„Auf Grundlage des erwähnten Bedarfes hat der Landesschulrat mit der für die technisch-gewerblichen Schulen zuständigen Abteilung entschieden, an der HTL Imst einen Schwerpunkt Holzbau zu installieren. Die Entscheidung zugunsten von Imst wurde getroffen, weil die dortige HTL bereits über die notwendige Ausstattung verfügt, sich die inhaltliche Verknüpfung von Innenarchitektur und Holzbau an der HTL Imst angeboten hat und diese Entscheidung auch eine Stärkung der Region bedeutet“, freut sich die amtsführende Präsidentin des Landesschulrats, Dr. Beate Palfrader.

Ebenso erfreut ist das Kollegium an der HTL Imst. „Wir gehen diesen Ausbildungsschwerpunkt mit großem Engagement an. Der Holzbau fügt sich ideal in unser Ausbildungsangebot mit energieeffizientem Bauen und Innenarchitektur ein“, so Direktor Dr. Stefan Walch.
Die immer umfangreicher werdenden Planungsarbeiten und technischen Anforderungen stellen für die Betriebe in der Praxis immer größere Herausforderungen dar. Diesen kann nur mit qualifizierten Mitarbeitern in den verschiedensten Bearbeitungsbereichen entsprochen werden.
proHolz-Vorstand Karl Schafferer und Simon Kathrein als Landesinnungsmeister Holzbau sind davon überzeugt, dass die „neuen Holz-HTL-Ingenieure“ wesentliche Beiträge zum Wirtschaftszweig Forst/Holz leisten werden.
„Die modern ausgestatteten heimischen Holzbaubetriebe sind durch die Entwicklung im Bauwesen stark gefordert“, so proHolz Tirol-Geschäftsführer Rüdiger Lex. Ob bei Tragwerken für Brücken, weit spannenden Hallen oder immer größeren Holzwohnbauten und vielen anderen Bauaufgaben – der Ingenieurholzbau stellt für gut ausgebildete Fachkräfte in Gegenwart und Zukunft ein besonders interessantes Betätigungsfeld dar.
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proHolz-Vorstandsvorsitzender Karl Schafferer, Landesrätin Dr. Beate Palfrader, Direktor Dr. Stefan Walch und proHolz-Geschäftsführer Rüdiger Lex (v. li.) nach Bekanntgabe des Holzbau-Schwerpunktes an der HTL Imst © Christian Forcher