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Wenig Platz: Der neue Kanaltrockner bei Ziegler wurde zwischen einem bestehenden Valutec-Kanal (li.) und dem Sortierwerk errichtet © Günther Jauk

Schwedische Qualität

Ein Artikel von Günther Jauk | 23.04.2015 - 17:51
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Wenig Platz: Der neue Kanaltrockner bei Ziegler wurde zwischen einem bestehenden Valutec-Kanal (li.) und dem Sortierwerk errichtet © Günther Jauk

In den vergangenen Jahren hatte Ziegler Holzindustrie zunehmend das Problem, seine frische Seitenware lukrativ verwerten zu können. Da bei einem Jahreseinschnitt von 1,5 Mio. fm eine beachtliche Menge an Seitenware anfällt, entschied sich Ziegler für einen Kanaltrockner mit 50.000m3 Jahreskapazität. Genauer gesagt, für einen OTC-Kanal von Valutec. Optimized two-stage continuous (OTC) steht übersetzt für Zweistufen-Dauerbetrieb. Bei diesem von Valutec patentierten System wird das Holz beim Transport durch den Kanal in zwei separaten Zonen getrocknet, wobei die Luft in Zone eins in Vorschubrichtung strömt, während sie in Zone zwei entgegen der Vorschubrichtung ausgerichtet ist. Hauptgründe für einen Kanaltrockner waren der geringe Platzbedarf und die gleichmäßige Belastung der Heizanlage. „Jetzt haben wir die letzten verfügbaren Quadratmeter unseres Areal verbaut“, informiert Kai Matthies, einer der Produktionsleiter bei Ziegler.

Der Trockner wurde in einen etwa 6 m breiten Spalt zwischen einem bestehenden Valutec-Kanaltrockner und einem Sortierwerk installiert. Der bestehende Valutec-Kanal war der Grund, warum man sich wieder für ein Produkt der Schweden entschied. 2007 errichtet und ursprünglich zur Trocknung geringwertiger Schnittholzqualitäten vorgesehen, entzieht die Anlage heute hochwertiger Hauptware das Wasser. „Die guten Erfahrungen und das hohe Qualitätsbewusstsein von Valutec haben uns die Entscheidung leicht gemacht“, erklärt Matthies.

Die Qualität muss stimmen

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Der neue Valutec-OTC-Kanal trocknet bei Ziegler Holzindustrie 50.000m³/J Schnittholz © Günther Jauk

Drei Faktoren sind es laut Valutec, die beim Bau einer Holztrocknungsanlage nicht außer Acht gelassen werden dürfen: die Trocknungsqualität, die Kapazität und der Energieverbrauch. Deshalb entwickelten die Schweden ein Steuerungssystem, welches diese drei Parameter gleichzeitig optimiert. „In den vergangenen Jahren legten viele Hersteller den Schwerpunkt immer mehr auf die Energieeinsparung“, erzählt Eric Johansson, Marketingleiter von Valutec, und führt weiter aus: „Wichtigstes Merkmal muss jedoch die Trocknungsqualität bleiben. Es bringt nichts, wenn ich um 2 €/m3 billiger trockne und mir mein Produkt dafür um 4 €/m3 weniger einbringt.“ Deshalb macht Valutec auch seine Kapazitätsangaben stets mit dem Anspruch hoher Qualität. So ist der neue Kanal bei Ziegler zwar auf 50.000m3/J ausgelegt, Matthies rechnet jedoch mit einer wesentlich höheren Jahreskapazität.

Genaue Trocknungszeit bestimmbar

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Zufriedene Partner: Eric Johansson, Marketingleiter bei Valutec, und Kai Matthies, Produktionsleiter bei Ziegler (v. li.) © Valutec

Zusätzlich integrierten die Schweden in das Programm die eigens entwickelte Simulationstechnologie Valusim. Mit ihrer Hilfe wird der optimale Trocknungsprozess simuliert, wobei es keine Rolle spielt, ob es um Energieoptimierung, Qualität oder Kapazität geht. Zusätzlich kann man mit Valusim den zeitlich effektivsten Trocknungsprozess für neue Dimensionen erstellen und so kostspielige Probeläufe vermeiden. „Durch Valusim wissen wir die Trocknungszeit jedes unserer Produkte. So können wir erstmals die Trocknung nach Zeit planen und unseren Produktionsprozess exakt analysieren“, ist Matthies zufrieden. Sogar so zufrieden, dass Ziegler das Valutec-Simulationsprogramm auch für die Planung der Trocknungsabläufe seiner herkömmlichen Trockenkammern einsetzt.