Schnittholzmarkt vor Gleichgewicht

Ein Artikel von DI Gerd Ebner | 22.06.2009 - 10:58
In Österreich und anderen wichtigen europäischen Erzeugerländern wurde die Schnittholzproduktion in den ersten vier Monaten deutlich gesenkt. Die österreichische Sägeindustrie konnte sowohl Schnitt- als auch Rundholzlager reduzieren. Der Schnittholzmarkt kommt mengenmäßig und preislich zunehmend ins Gleichgewicht, wobei jedoch der Bedarf weiterhin deutlich hinter den Mengen der Vorjahre zurückbleibt.Die Nachfrage nach Nadelsägerundholz ist in Abhängigkeit der aktuellen, betriebsspezifischen Versorgung unterschiedlich und reicht von verhalten/abwartend bis leicht steigend.
Das bei den Gewitterstürmen der vergangenen Wochen vor allem im Süden Österreichs angefallene Kalamitätsholz trifft auf einen grundsätzlich wieder aufnahmefähigen Markt. Allgemein fließt vertragskonform bereitgestelltes Rundholz zügig ab, die Preise haben sich auf niedrigem Niveau gefestigt.
Konkreter, den wirtschaftlichen Notwendigkeiten der Forstwirtschaft entsprechenden Nachfrage nach Frischholz sollte entsprochen werden, auch um die Importe weiter zu reduzieren. Bei Verkäufen sollte weiterhin höchstes Augenmerk auf Zahlungssicherheit und usancenkonforme Übernahme am Sägewerk gelegt werden.
Der deutlich reduzierte Bedarf der Papier- und Plattenindustrie an Nadelindustrieholz und das geringere Angebot führen zu einem ausgeglichenen Markt. Der noch immer unterdurchschnittliche Anfall an Sägerestholz und der anhaltende Bedarf an Energieholz stabilisieren den Rundholzmarkt zusätzlich. Das erzeugte Rundholz fließt zu gleichbleibenden Preisen rasch ab.
Durch den Aufbau der Lager für die kommende Heizsaison und den laufenden Bedarf der Großabnehmer sind alle Energieholzsortimente weiterhin stark nachgefragt. Teilweise fließt auch noch Faserholz aller Holzarten in diesen Bereich ab.
Frisch vom Borkenkäfer befallene Bäume und Sturmholz sollten vordringlich aufgearbeitet werden. Vor allem in den Windwurfgebieten der vergangenen beiden Jahre ist höchstes Augenmerk auf frischen Stehendbefall zu legen. Befallenes Holz ist eiligst aufzuarbeiten und umgehend aus dem Wald abzutransportieren.
Alle angegebenen Preise beziehen sich auf den Zeitraum Anfang Juni 2009. Alle Preise sind Nettopreise, welchen die gesetzlich vorgeschriebene Umsatzsteuer von 10 % bzw. 12% zuzurechnen ist.