Schneller stapeln

Wer jährlich etwa 20.000 fm Buche und Esche verarbeitet, hat einiges zu stapeln. Bis Oktober 2015 erfolgte dieser Schritt nach der Besäumung bei Decker Holz, Volkmarsen/DE, noch manuell. Geschäftsführer Michael Decker war lang auf der Suche nach einer automatisierten Lösung, die sich in den umliegenden Anlagenpark einpasst. Robust und zuverlässig sollte sie angesichts der schweren Laubhölzer sein. Gleichzeitig war es ihm wichtig, möglichst präzise Daten zu den einzelnen Paketen ermitteln und abspeichern zu können. Aufgrund guter Erfahrungen mit einer gebrauchten Lagenentstapelung von Joulin, Étampes/FR, wandte er sich an den Vakuumspezialisten. Gemeinsam mit dessen Vertriebspartner, WJS, Neuwied/DE, erstellte man ein stimmiges Konzept, das seit Inbetriebnahme die Mitarbeiter entlastet und die Paketerstellung aus den teils 4,7 m langen Hölzern schneller, zuverlässiger und nachvollziehbarer macht.

Sechs Takte pro Minute

Die Mechanisierung bei Decker Holz bringt die besäumten Bretter per Längs- und Querförderer zum Arbeitsplatz des Bedieners. Dieser entscheidet anhand der Auftragslisten, welche Maße welcher der neun Sortierboxen – also Kommissionspaketen – zugeordnet werden. Die Schnittstelle zur Vakuumstapelanlage bildet ein Rollengang, der die einzelnen Hölzer aus dem ursprünglichen Querförderer an den Vermessungsanschlag fährt. Mittels einer Zentriereinrichtung ermittelt das System die Brettbreite. Der Vakuumheber trägt die Hölzer daraufhin an ihren Bestimmungsort und legt sie zentimetergenau ab. Das geschieht bis zu sechs Mal pro Minute. Bei Bedarf sind an dem drehbaren Transportkopf auch kleinere Vakuumsauger angebracht, mit denen sich lagenweise Stapelhölzer dazwischen platzieren lassen.

Handfeste Technik liefert feine Daten

Die Steuerung der Stapelanlage schnitt Joulin maßgenau auf die Anforderungen von Decker zu. Anhand der Wünsche wurde die Grundversion erstellt und seit der Installation mehrfach angepasst. „Im laufenden Betrieb wird Verbesserungspotenzial erst nach und nach deutlich. Das ist normal bei einer solchen Anlage“, findet Decker. „Wir fühlen uns von WJS und Joulin dabei bestens betreut. Noch immer schalten sich ab und zu Mitarbeiter aus Frankreich per Fernwartung auf unser System, um weitere Feinheiten anzupassen.“ Es werden beispielsweise ergänzende Zwischenschritte hinzugefügt oder Touchscreensymbole ergonomischer angeordnet, um die Bedienung weiter zu verbessern. Die Daten, anhand derer die Hölzer einer Box zugeordnet werden, gehen nach getaner Stapelung nicht verloren. In einer fertigen Aufmaßdatei im CSV-Format sorgen sie für eine transparente Geschäftsabwicklung. Vom Büro aus lässt sich außerdem der Produktionsfortschritt prüfen.

Wenn der Schlosser lobt …

Decker ist mit seiner Neuanschaffung rundum zufrieden. „Unser Schlosser, der im Betrieb für Reparaturen zuständig ist, hat bereits die bestehende Entstapelung von Joulin für ihre Zuverlässigkeit gelobt. Bei unserer jüngsten Investition ist es nicht anders. Der Service von WJS stimmt ebenso.“ Die Vakuumstapelanlage wird zudem für nicht besäumte Ware genutzt. Um sich manuelles Handling zu ersparen, legen die Mitarbeiter einfach das Schnittholz auf die Besäumerlinie, ohne dass selbige eingeschaltet wird – eine Linie, zwei Nutzungsmöglichkeiten.
Man sei bereits am nächsten gemeinsamen Projekt dran, verrät Decker. WJS erwies sich als professioneller Partner, der sich auf die Anlagenplanung aus einem breiten Portfolio renommierter Hersteller spezialisiert hat.

Decker Holz

• Gründung: 1919 (als Brauerei und Küferei)
• Standort: Volkmarsen/DE
• Geschäftsführer: Michael Decker
• Mitarbeiter: 27
• Einschnitt: 20.000 fm/J
• Sortiment: unbesäumtes und besäumtes Schnittholz sowie Leimholzplatten für Möbel-, Treppen-, Spielzeug- und Musikinstrumentenherstellung