Ein Artikel von Lorenz Pfungen | 24.02.2016 - 11:30
Seit August 2015 produziert man bei Handlos in Tragwein mit der neuenAnlage Konstruktionsvollholz. Entscheidend für die Wahl von Ausrüster Ledinek war dessen Fähigkeit, eine komplette Anlage schlüsselfertig übergeben zu können.Dadurch gab es keine Schnittstellen zwischen verschiedenen Unternehmen.
Der Startschuss für die neue KVH-Anlage fiel Mitte April 2015. Bis August waren die Aufbauarbeiten bereits abgeschlossen und der Probebetrieb startete.
„Um Schnittstellen zu vermeiden, wollten wir für dieses Projekt einen Lieferanten und einen Verantwortlichen, der von Anfang an unsere Ansprechperson ist. Die Maschinen, die Werkzeuge und der Leimlieferant wurden von Ledinek organisiert“, erläutert Herbert Handlos, Geschäftsführer des gleichnamigen Unternehmens. Für ihn war auch wichtig, die Investitionssumme so gering wie möglich zu halten. Deshalb installierte man die Anlage in einer bestehenden 1800 m²-Halle.
Ausgestattet ist die Anlage mit zwei Eurozink-Compact-6 Keilzinkenfräsen sowie zwei X-Cut Kappsägen. Für eine dritte Keilzinkenanlage seien schon alle Vorbereitungen getroffen, jedoch müsse man erst sehen, wie sich das Geschäft entwickelt, so Handlos.
Verpresst werden die Einzelteile mit bis zu 40 t, wodurch maximale Querschnitte von 400 cm2 produziert werden. Die größten Dimensionen sind 12 mal 32 cm bis 16 mal 24 cm. Hauptsächlich will man Standarddimensionen anbieten. Der Kommissioniermarkt sei nicht das erklärte Ziel, aber durchaus möglich. Die Produktion solle so einfach wie möglich gehalten werden.
Nach der Entstapelung markiert ein Mitarbeiter Fehlstellen und Äste. Ein Lumineszenztaster erfasst die Markierungen und steuert die Kappsäge an, die diese herausgekappt. Der maximale Vorschub beträgt dabei 250 m/min. Über einen Querförderer wird das Holz weiter zu zwei Keilzinkenanlagen Eurozink-Compact-6 geführt. Dort fräst und beleimt ein Aggregat die Kanthölzer in einem Arbeitsgang.
Sind diese ausgerichtet, fährt das Aggregat in die untere Position. In der Aufwärtsbewegung greift ein Fräser ein und die Keilzinken werden beleimt. Verwendet wird dafür ein PU-Leim. Die Eurozink schafft laut Herstellerangaben bis zu sechs Verbindungen pro Minute. Ist die Bearbeitungseinheit wieder in der Ausgangsposition, verpresst man die bearbeiteten Elemente. Dieser Vorgang wiederholt sich, bis die maximale Länge erreicht ist. In einem Puffer lagert das verleimte Kon-struktionsvollholz, bis der Leim eine ausreichende Festigkeit für die Weiterverarbeitung aufweist.
Ein weiterer Querförderer transportiert die Stangenware anschließend zu einer vierseitigen Hobelmaschine. Von der Europlan 300 4V+4F-S80 läuft das KVH direkt zu einer weiteren X-Cut, welche die Ware auf ±1 mm genau ablängt, bevor sie verpackt wird. Die Europlan hat eine Hobelbreite von 300 mm, weist vier Spindeln sowie vier Faseinheiten auf. Die Vorschubgeschwindigkeit beträgt 80 m/min.
Seit Ende August 2015 produzierte man bei Handlos 14.000 m3 KVH. Mitte Januar stellte man auf einen Drei-Schicht-Betrieb um, wodurch 2016 rund 50.000 m3 KVH hergestellt werden sollen. Waren frühere Märkte in Südeuropa zu finden, entwickelte sich Handlos zum Holzprodukt-Anbieter für Österreich und Deutschland.
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