Scharfe Attacke wegen Bio-Strom

Ein Artikel von Administrator | 18.10.2002 - 09:15
Nur 6 Cent Einspeisetarif pro Kilowattstunde Strom fordere die Papierindustrie, doch Biostrom könne nicht unter 10 Cent/kWh produziert werden, erläuterten gestern die Spitzen des Fachverbandes der Holzindustrie, Komm.-Rat Gewerke DI Hans-Michael Offner, Komm.-Rat Dr. Erich Wiesner und Komm.-Rat DI Helmuth Neuner, unisono vor versammelter Presse in Wien. Die Papierindustrie dränge nun den staatlichen Regulator E-Control und den Wirtschaftsminister massiv, noch vor der Nationalratswahl die entsprechende Einspeise-Tarifverordnung durchzupeitschen.
Dabei habe gerade die Papierindustrie von der Strommmarkt-Liberalisierung am meisten profitiert, die Tarife seien ohnedies dort schon auf die Hälfte gesunken, während kleinere und Mittelbetriebe aufgrund ihrer geringeren Abnahmegröße im Hintertreffen blieben. Nun sollen etwa die Säger der Großindustrie zuliebe nochmals draufzahlen, so der Grundtenor.Monopolartige Struktur. „Wir leiden sehr unter der monopolartigen Abnahmestruktur der Papierindustrie”, klagte Säger-Berufsgruppenprecher Offner. „Wir bekommen mit den derzeitigen Preisen, die sich seit 1995 auf knapp 7,5 €/SRM halbiert haben, nicht einmal den Heizwert abgegolten.”
Mit der „Attacke der Papierindustrie wird der Biostrom gekillt und alle unsere Bemühungen ausradiert”, formuliert Offner kämpferisch. Neuner assistiert: „Die Papierindustrie hat die Preise für Industrieholz auf den realen Wert von 27% aus dem Jahr 1955 gedrückt. Nun startet sie eine Kampagne gegen die Verstromung von Biomasse vor Ort.” Damit würde der Transport-Tourismus zusätzlich forciert.