Schaffer verkauft Lamellierwerk an Rieder

Ein Artikel von Lorenz Pfungen | 27.09.2016 - 13:43
Die Rieder-Gruppe aus Ried im Zillertal übernehme per 1. Oktober die Tiroler Lamellierholz GmbH in Silz von Schaffer Holz, informiert Thomas Themessl, zuständig für Marketing und Kommunikation bei Rieder. Die handelnden Personen bleiben gleich, die Eigentümer und die Geschäftsführung wechseln jedoch.

Die 50 Mitarbeiter werden zur Gänze übernommen. Das Produktportfolio bleibe unter Rieder zunächst unverändert, jedoch wolle man sich den Kundenbedürfnissen bei Bedarf anpassen, erklärt Themessl. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.

Die Produktion im Lamellierwerk umfasst Fensterkanteln, formaldehydfrei verleimtes Wintergartenholz („Minileimbinder“) sowie die Verarbeitung heimischer Lärche zu Lamellierholzprodukten. Neben heimischer Lärche werden Fichte, Tanne, Sibirische Lärche und Eiche eingesetzt.

Die Rieder-Gruppe ist im Hoch- und Tiefbau sowie im Holzbau tätig. Darüber hinaus betreibt man eine Tischlerei mit 140 Mitarbeitern, in der man Möbel, Fenster und Türen produziert. Im Holzbau beschäftigt Rieder 53 Mitarbeiter. Von der Übernahme erwartet man sich, Synergieeffekte nutzen zu können.

„Wir wollen uns künftig auf unsere Kernkompetenzen konzentrieren – und das sind Starkholz und Lärche“, kommentiert Markus Schaffer, Eigentümer von Schaffer Holz aus Eppenstein, den Verkauf. Man übergebe einen „Betrieb mit vollen Auftragsbüchern“, für den man lediglich einen Partner suchte. Daraus wurde dann mehr. „Rieder Bau deckte schon bisher einen Teil seines Leimholzbedarfs bei uns. Künftig kann man noch stärker in Silz einkaufen. Wir werden den Produktionsstandort weiterhin mit Schnittholz beliefern“, so Schaffer.

Die Maschinen in Silz sind aus der Sicht Schaffers up to date. Neben mehreren kleineren Investitionen gab es 2013 die letzte größere Neuanschaffung: den Woodeye 5-Multisensorscanner.

Das Lamellierwerk erwarb Schaffer Holz 1999 gemeinsam mit dem Tiroler Holzhändler Marberger. Ab 2004 war das Unternehmen eine 100%-Tochter von Schaffer Holz.

Die Produktion belief sich zuletzt auf 12.000 m³ mit einem Umsatz von 8 Mio. €. An technischer Ausstattung verfügt man über eine Scannerkapplinie, eine händische Kapplinie, eine Keilzinkenanlage mit beidseitigem Leimauftrag sowie zwei Pressen. Trockenkammern vervollständigen den Standort.