2014 war für die Sägewerkskonzerne in Nordamerika und Skandinavien kein schlechtes Jahr. Das zeigt die Analyse berichtspflichtiger Unternehmen. Im Umsatzwachstums- und Profitabilitätsdiagramm ergibt sich ein bekanntes Muster: Die höchsten Margen (10 bis 15%) in Europa fahren jene Konzerne ein, welche die Ergebnisse der Sägewerke mit Zellstoffproduktionen vermengen. Europäische Betriebe, welche Säge- und Massivholzwerke gesondert ausweisen, bewegen sich dagegen zwischen 3 und 5% Rentabilität. Das ist ein deutlicher Hinweis, dass sich am alten Kontinent mit Zellstoff wesentlich mehr Geld verdienen lässt als mit Nadelschnittholz.
Anders sieht die Lage in Nordamerika aus. Dort erzielen selbst reine Schnittholzdivisionen Margen bis zu 13%. Das liegt in erster Linie am guten Schnittholzpreis. Der ist von 2011 bis 2013 um 40% gestiegen (2-by-4-Bauholz) und hat das Niveau seitdem gehalten. Gleichzeitig verteuerte sich Rundholz in Nordamerika nur moderat.
Doch es gibt auch einen Lichtblick für Europa. Es wird wieder Geld verdient. Die Verlustzone haben mittlerweile alle betrachteten Unternehmen verlassen.
Anders sieht die Lage in Nordamerika aus. Dort erzielen selbst reine Schnittholzdivisionen Margen bis zu 13%. Das liegt in erster Linie am guten Schnittholzpreis. Der ist von 2011 bis 2013 um 40% gestiegen (2-by-4-Bauholz) und hat das Niveau seitdem gehalten. Gleichzeitig verteuerte sich Rundholz in Nordamerika nur moderat.
Doch es gibt auch einen Lichtblick für Europa. Es wird wieder Geld verdient. Die Verlustzone haben mittlerweile alle betrachteten Unternehmen verlassen.
Unternehmen (Division) | Nation | Umsatz (Mio. €) | Umsatz (Mio. €) | Umsatz (Mio. €) | Profit* [Mio. €] | Profit* [Mio. €] | Profit* [Mio. €] | Profitmarge (2014) | Schnittholzproduktion (1.000 m³) |
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2012 | 2013 | 2014 | 2012 | 2013 | 2014 | ||||
Weyerhaeuser (Wood Products) | US | 2.909 | 3.790 | 3.762 | 110,5 | 410 | 304 | 8,1 % | 6.643 |
UPM (Biorefining) | FI | 1.970 | 1.988 | 1.937 | 248 | 306 | 223 | 12 % | k. A. |
West Fraser (Lumber) | CA | 1.366 | 1.705 | 1.931 | 66,3 | 231,3 | 259 | 13 % | 8.469 |
Stora Enso (Building and Living) | FI | 1.684 | 1.867 | 1.779 | 29 | 75 | 89 | 5 % | 4.493 |
SCA (Forest Products) | SE | 1.961 | 1.666 | 1.769 | 146 | 198 | 269 | 15 % | 2.070 |
Canfor (Lumber) | CA | 1.261 | 1.615 | 1.654 | 55,7 | 210 | 170 | 10 % | 6.906 |
Interfor | CA | 789 | 1.026 | 1.344 | –2,9 | 48,8 | 33,5 | 2,5 % | 3.555 |
Metsä (Wood Products) | FI | 904 | 900 | 897 | 16,3 | –1,8 | 34,1 | 3,8 % | k. A. |
Moelven (Wood und Timber) | NO | 610 | 621 | 688 | –5,2 | 1,4 | 22,5 | 3,3 % | k. A. |
Resolute Forest Products (Wood) | US | 464 | 528 | 567 | 24,1 | 38,1 | 64,1 | 11 % | 2.536 |
Södra (Timber) | SE | 332 | 364 | 463 | –50,3 | –23,3 | 12,3 | 2,7 % | 1.939 |
Setra | SE | 437 | 436 | 450 | –8,6 | 11,5 | 21,6 | 4,8 % | k. A. |
Zurück zu organischem Wachstum
Gegenüber 2013 hat sich das Umsatzwachstum verlangsamt. Damals legten alle großen nordamerikanischen Schnittholzproduzenten um über 25% zu. Weyerhaeusers Umsatz ging im Vorjahr sogar leicht zurück. Canfor und Resolute Forest Products wuchsen lediglich einstellig, West Fraser noch um 13%. Aus dem Rahmen der nordamerikanischen Riege fällt Interfor. Die Kanadier haben in den USA massiv zugekauft, unter anderem die ehemaligen Ilim Timber-Sägewerke in Georgia. Das bringt 31% Umsatzplus.Wachstumskaiser in Europa ist Södra Timber. Hier macht sich der zunehmende Vollbetrieb der Linck-Linie in Värö/SE bemerkbar. Nach zwei (deutlichen) Verlustjahren sind die Schweden nun auch wieder in die Gewinnzone zurückgekehrt.
Die Situation ist bei den einzelnen Betrieben also höchst unterschiedlich. Einige davon werden im Folgenden etwas genauer analysiert.
Umsatzkönig mit Wachstumshemmung
Unangefochtener Umsatzkönig in dieser Aufzählung ist Weyerhaeuser. Der US-Konzern erzielt aber nur knapp die Hälfte seiner Einnahmen mit Bauholz, den Rest mit Holzwerkstoffen und I-Trägern aus Holz. Die Schnittholzproduktion ist im Vorjahr um 1,6% auf 6,64 Mio. m3 gestiegen. Das reicht nur für Rang 3. Der Umsatz der Wood Products-Sparte sank um 0,7% auf 3,76 Mrd. €. Dabei wäre die Nachfrage sogar gewachsen, denn die Zahl der US-Wohnbaubeginne legte um 7,8% auf genau eine Million zu.Weltgrößter Säger ist hochprofitabel
Mehr Nadelschnittholz als West Fraser produziert keiner. Um 2,7% auf 8,47 Mio. m3 stieg dessen Ausstoß im Vorjahr. Zum Vergleich: Das ist ziemlich genau jene Menge, welche 2013 in allen Sägewerken Österreichs erzeugt wurde (Quelle: ISC-Konferenz, s. Holzkurier Heft 44/14, S. 7).West Frasers Umsatz legte 2014 ebenfalls zu: um 13,3% auf 1,93 Mrd. €. Mit einer Profitmarge von 13% ist der Konzern mit Sitz in Vancouver die profitabelste Schnittholzdivision in dieser Auflistung. In seinen 27 Sägewerken wurden im Vorjahr 269 Mio. € Gewinn erzielt. Die Kanadier haben in größerem Ausmaß Sägewerke in den USA zugekauft. Gleichzeitig werden Werke in Britisch-Kolumbien geschlossen. Dort wird das Rundholz aufgrund der Käferkalamität immer knapper. Fast ein Drittel seines Umsatzes macht West Fraser mit Southern Yellow Pine (Sumpfkiefer), die für den Südosten der Vereinigten Staaten typisch ist.
Weniger in Kanada, mehr in den USA
31 % mehr Umsatz im vergangenen Jahr
Der in Vancouver ansässige Holzkonzern Interfor deklariert sich stolz als „fastest growing lumber company in the world“. Diese Zuschreibung kommt nicht unverdient. 2013 nahm der Umsatz um 30% zu, im Jahr darauf um weitere 31%. Nahm Interfor 2012 erst 625 Mio. € ein, waren es im Vorjahr schon 1,07 Mrd. €.Das schafft man nur mit Zukäufen. Im abgelaufenen Jahr wurden weitere Großakquisitionen bekannt gegeben: Ilim Timbers zwei US-Sägewerke in Georgia gehören nun genauso zu Interfor wie vier Werke von Simpson Lumber (zwei in Washington sowie je eines in Georgia und South Carolina). Beim Wachstum mag Interfor uneinholbar vorne sein. Die Profitmarge ist jedoch von schon unterdurchschnittlichen 5% (2013) auf 2,5% gesunken.
Umbauarbeiten beim größten Europäer
Zurück nach Europa: Stora Ensos Umsatz mit seiner Massivholzsparte „Building and Living“ sank 2014 um 4,7% auf 1,78 Mrd. €. Das Ergebnis stieg aber um 19% auf 89 Mio. €. Die EBIT-Marge legte gegenüber 2013 von 4% auf 5% zu. Stora Ensos Sägewerke sind damit unter den profitableren in Europa. Innerhalb der Gruppe erzielt die Massivholzsparte aber unterdurchschnittliche Profite. Konzernweit schaffte man 7,9% EBIT-Marge. Gewinnbringer sind vor allem die Zellstoffaktivitäten.Zum Umsatzrückgang hat die Schließung des Sägewerks Sollenau im März 2014 beitragen. Dessen Anlagen werden nun im polnischen Murow weiterbetrieben. Mit 4,49 Mio. m3 war der börsennotierte Konzern Europas Nr. 1, was die Schnittholzproduktion anging.
Rationalisierungen in der Sparte plant der Konzern als Nächstes im Heimatland. Im ostfinnischen Varkaus werden 43 Mio. € in ein Bauelementewerk investiert. Dort will Stora Enso Holzbaukompetenzen bündeln. Im Gegenzug werden die Schließung des Komponentenwerks in Pälkäne und der Abbau von 50 Mitarbeitern geprüft.