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Rundholzspezialitäten knapp 

Ein Artikel von Gerd Ebner | 24.06.2014 - 08:22
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Der Absatzindikator Juni liegt unverändert gegenüber Mai bei 109 %. Die Differenz zum Juni 2013 ist mit –0,4 % ebenfalls gering. Trotzdem gibt es bei Einzelsortimenten sehr große Unterschiede im Jahresvergleich. Primär muss man bei den Veränderungen die Notierungen bei Hackgut und Sägespänen nennen. Sägespäne erlösen am Ende des II. Quartals in Österreich laut Holzkurier-Erhebung 10,1 bis 11,8 €/srm. Das sind um fast 11 % weniger als im Juni 2013. Deutlich nachgegeben hat auch der Preis für Hackgut: 14,6 bis 15,5 €/srm (–8 % im Jahresvergleich).

Druck bei Hackgut/Spänen sinkt

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Österreichische Säger fürchten in den Preisverhandlungen für das III. Quartal nochmals Erlösrückgänge bei den Sägenebenprodukten. Gleichwohl hat sich der Angebotsdruck in den vergangenen Wochen deutlich vermindert.
In Deutschland hat sich die Situation beim Sägerestholz zuletzt ebenfalls normalisiert.
Einen markanten Rückgang im Jahresvergleich gab es auch bei den Pelletspreisen. Minus 6 % waren es in Deutschland. Dort erlösten Pelletspreise im Juni 248,7 €/t. Im Vorjahr waren es noch 264 €/t. In Österreich waren die Preisausschläge bei Pellets geringer, daher ist die Preisdifferenz zum Vorjahr nur minimal. Die Nadelschnittholz- und Leimholzpreise lagen im Juni minimal über den 2013er-Notierungen (s. Link).

Genug Rundholzmassenware

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Der Absatzindikator berücksichtigt als Verkaufsindikator der Sägeindustrie keine Rundholzpreise. Am Rundholzmarkt müssen sich die Einkäufer fast monatlich auf eine neue Situation einstellen. Im Juni galt es festzuhalten, dass die Versorgungslage in Österreich, Süddeutschland und Tschechien nach wie vor sehr gut ist. Insbesondere gilt das für Fi/Ta-Sägerundholz mittlerer Qualität und Durchmesserklasse. Dieses Sortiment macht 80 % des Einschnittes aus.
Abseits des Massenbedarfs tun sich aber Versorgungslücken auf – etwa bei Stark-, Lang- oder Wertholz. Da das Angebot doch maßgeblich von Schadholznutzungen mitgeprägt ist, wird der reguläre Einschlag der Privatwaldbesitzer auf kleinerer Flamme fortgeführt. Das verändert das Angebot markant – vielfach wird die Endnutzung stark zurückgefahren.

Im Süden deutlich günstigeres Rundholz

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In Österreich gab es laut Holzkurier-Erhebung im Juni ein Rundholzpreis-Niveau von 92 bis 98 €/fm. Tiefer liegt noch Kärnten, wo der Kleinprivatwald bereits unter 90 €/fm anbietet, der Großprivatwald erlöst um die 90 €/fm. Das Preisniveau steigt mit der Entfernung zu den Eisbruch-/Schneebruchregionen im Süden. In Nordösterreich liegt das Preisniveau etwa 2 bis 3 €/fm unter denen der Höchststände 2013.
Die doch immer wieder kühleren, feuchten Witterungsphasen halten selbst in den Schadregionen die Käfersituation unauffällig.

Mehr Sturmholz in Slowakei?

Österreichische Einkäufer schätzen mittlerweile den Sturmholzanfall in der Slowakei auf bis zu 5 Mio. fm. Das Holz wird um 70 €/fm ab Waldstraße verkauft (knapp über 80 €/fm waggonverladen). Das erlaubt für österreichische Säger den Zugriff auf das Schadholz.
Vergleichsweise wenig verändert hat sich in den Vormonaten der Rundholzpreis in Bayern. Mit 96 bis 99 €/fm blieb der Junipreis am Niveau der Vormonate. In Baden-Württemberg waren zu Redaktionsschluss die Verhandlungen für das III. Quartal noch im Laufen.