Wird Angebot schlechter?
Für BSH-Lamellen macht die Holzkurier-Redaktion eine Oktoberpreisspanne von 191 bis 194,3 €/m³ aus. Das wären um 1,7 €/m³ mehr als noch im September. Die künftige Preisentwicklung wird, jahreszeitlich bedingt, von einem rückläufigen Bedarf geprägt sein – im Winter werden weniger Lamellen benötigt. Ein allfälliger Frischholzmangel wird sich wohl kaum noch preislich auswirken.
Rundholzangebot passt für KVH-Rohware
Verpackungsware konstant nachgefragt
Dünne Spanerseiten, frisch geliefert erlösten im Oktober frei Grenze 131 bis 137,7 €/m³. Das ist gegenüber September ein Rückgang von über 2 €/m3. Im Vergleich zum Frühjahrespreis (142,2 €/m³) fehlen schon 8 €/m³.Der Bedarf scheint in Italien aber weiter hoch zu sein. Als nahezu einziges Schnittholzsortiment gab es dafür in all den vergangenen „Krisenjahren“ einen hohen Bedarf.
Bei Spanerseiten sind die Lagerstände überproportional gestiegen. Prompte Verfügbarkeit ist gewährleistet. Überhaupt dürften die Schnittholzlager in Süddeutschland und Österreich um gut 20 % über dem Vorjahr liegen. Vor den ruhigeren Wintermonaten wird sich zeigen, wie rasch die Zusatzschichten (etwa Samstagsarbeit) zurückgenommen werden.
Vom Geschick, Sichtlamellen zu schneiden
Die Versorgung scheint nach Ansicht der meisten mitteleuropäischen Säger bis Ende des I. Quartals 2016 gesichert. Die Rundholzqualität, die einlangt, ist derzeit eher das Thema der Einkäufer als die Rundholzmenge. Das Rundholzangebot fordert das Geschick der Linienführer, um die in vielen Sortimenten geforderte blanke Ware erzeugen zu können. Mit 2 bis 3 cm stärkerer Ware schafft man es, die Hauptware aus dem mitunter verblauten Splint herauszuhalten. Diese Finessen im Einschnitt müssen gekonnt sein.Österreich in Italien: last man standing
„Italien wird sicherlich zu Unrecht gesundgeredet“, beklagt ein österreichischer Holzindustrieller auch in Richtung Holzkurier. Aus der Sicht eines BSH-Anbieters mag das gelten. Der Bedarf hat sich von 900.000 bis 950.000 m3 vor sieben Jahren auf befürchtete 550.000 m³ heuer gesenkt (s. auch Link unten). Der 2015er-Wert wäre gegenüber dem Vorjahr erneut ein Rückgang um 7 bis 8 %. Eine Folge der konsequenten Marktpräsenz der Österreicher: Der Importanteil liegt mittlerweile bei rund 80 %.Weniger BSH-Produktion heißt, weniger Schnittholzbedarf
Ein Rückfall auf nur noch 550.000 m³ BSH-Bedarf in Italien hat enorme Auswirkungen auf den Nadelschnittholzmarkt. Wie viele Kubikmeter Nadelschnittholz dadurch in der Verarbeitung fehlen, lässt sich leicht abschätzen.Die BSH-Produktionskapazität in Mitteleuropa hat in den Jahren des Bedarfsrückgangs in Italien eher zu- als abgenommen. Eine gesunde Angebot-Nachfrage-Situation wird wohl erst einkehren, wenn sich Italien wieder einigermaßen erholt hat. 2015 gab es nach dem kleinen „Expo 2015“-Boom einen BSH-Bedarfsdurchhänger. Für 2016 sind die Anbieter aber optimistisch. Außerdem: Erste politische Maßnahmen in Italien zur Baubelebung wurden bereits gesetzt. Stichwort: casa prima. Oder Stichwort: gesundreden Italiens …
Mit einer Preisspanne von 372 bis 383 €/m³ (Großmenge, frei Mailand) im Oktober liegen die BSH-Erlöse jedoch unter jenen des Januar. Nach einer Preiserhöhungsrunde im Frühsommer (+5 €/m³) verloren die Produzenten seither stetig. Gegenüber September waren es –3 €/m³. „Der Rückgang hält sich in Grenzen, weil es Alternativmärkte gibt“, deutet einer Mehrmengen abseits der Kernzone Deutschland, Österreich, Italien an. Und: sowohl September als auch Oktober waren im Mengenabsatz gut.
Am Nichtsichtmarkt sind die Preise im „tiefen Süden“ nochmals gefallen. Hier spielt die Minderqualität der Schnittware schon eine Rolle – es gibt mehr NSi-Lamellen. Der preisliche Abstand von Si- zu NSi-Ware wird größer. Von den üblichen 15 €/m³ ist man vielfach schon eher bei 25 €/m³.