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Rundholz-Umschlagwagen (RUW): Die Spurbreite beträgt 3?m, die Fahrschienenlänge 140?m © Emanuella Libal-Zitzmann

Rundholzplatz – kostbares Gut

Ein Artikel von Emanuella Libal-Zitzmann | 15.03.2016 - 15:35
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Rundholz-Umschlagwagen (RUW): Die Spurbreite beträgt 3?m, die Fahrschienenlänge 140?m © Emanuella Libal-Zitzmann

„Ein Mann und sein Kran“, so lautete die Überschrift vor zwei Jahren im Holzkurier, als Baljer & Zembrod einen Kran in Niederbayern installierte. Bei der Besichtigung des Sägewerkes Söllinger in Straßwalchen hatte der Holzkurier wieder denselben Eindruck. Kran und Fahrer verschmelzen förmlich und das sogar über ein Vierteljahrhundert.
1991 baute das Sägewerk Söllinger aus Straßwalchen einen Rundholzplatz mit einem Rundholz-Umschlagwagen (RUW) mit Kran von Baljer & Zembrod. 25 Jahre später entschied sich das Familienunternehmen erneut für das Unternehmen aus Altshausen/DE.

Amortisationskosten in nur fünf Jahren erreicht

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Geräumige Fahrerkabine: Alle Aggregate des Rundholzplatzes können von dem Bediener gesteuert und überwacht werden © Emanuella Libal-Zitzmann

In nur sechs Boxen sortiert Alois Söllinger über 40 Sortimente. Bei einer Einschnittleistung von 45.000 fm/J sind 200 fm/Tag von nur einem einzigen Mann zu sortieren. Dies erfordert neben einem erfahrenen Kranfahrer auch das dazugehörige Equipment, damit alle Anforderungen erfüllt werden. Familie Söllinger wählte dafür einen 20 t schweren RUW mit einem 75 kW Elektromotor mit angebauter Kran- und Fahrwerkspumpe und einem Vierradantrieb. Laut Söllinger senior fallen dadurch nur 3 €/h Stromkosten an, ein Lader hingegen benötigt 10 l/h Diesel. Die Zentralschmierung minimiert die Wartungsarbeiten enorm. Diese Kostenaufstellung war neben der Kundenzufriedenheit auch ein wichtiges Entscheidungskriterium. In nur fünf Jahren rechne sich die Investition, ist sich der Säger sicher.

Rundholz-Platzmangel wurde berücksichtigt

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Kranmodell OBX V: mit 15?m Kranreichweite hat das Modell eine Tragkraft von etwa 2,3?t ohne Greifer; das Schienenkonzept benötigt nur alle 6?m ein Streifenfundament, um die Gleisträger zu montieren © Emanuella Libal-Zitzmann

Die Spurbreite des RUW beträgt 3 m und die Fahrschienenverlängerung von 100 auf 140 m benötigt weit weniger Platz als eine mobile Manipulation. Ein hydrostatischer Fahrantrieb regelt die Fahrgeschwindigkeit von 0 bis140 m/min stufenlos über Einzelradmotoren. Wirtschaftliches Sortieren, Umschlagen und Beschicken funktionieren nur mit optimaler Wegzeitberechnung. Für die Anforderungen in Straßwalchen kam ein Kran OBX V zum Einsatz. Der RUW lässt sich auch mit einem Kran LGX ausstatten. Eine Erhöhung der Hebekraft auf 4,5 t bei 13 m Ausladung mit einer Greiferfläche von 1,6 m2 ist dadurch bei Bedarf gegeben. Zurzeit manipuliert das Modell OBX V. Oft erfordert die Praxis ein Arbeiten in mehreren Schichten und bei jeder Wetterlage. „In dieser bequemen Fahrerkabine und mit der guten Beleuchtung an der Kranarmknickung darf ich weitere 25 Jahre werken“, wisperte der Vater seiner Tochter im Büro zu. //