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Rundholzpreisbild von Juli 2009 bis zum Juli 2012 © Holzkurier

Rundholz-Preise relativ konstant 

Ein Artikel von DI Gerd Ebner | 07.08.2012 - 13:27
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Rundholzpreisbild von Juli 2009 bis zum Juli 2012 © Holzkurier

In Österreich gibt es immer noch die Hochpreisregion Oberösterreich. Offenbar keine merkliche Entlastung im Einkauf hat die Schichtrücknahme in Frankenmarkt gebracht. „100 €/fm und darüber“, lautet die Auskunft über das Preisniveau im Land ob der Enns. Hinzu kommt, dass Einkäufer aus Niederösterreich Boni für Abschlüsse zahlen.
Die Nachfrage aus Deutschland und Österreich sowie die starke Binnennachfrage ließ auch in Tschechien die Preise kräftig steigen.
Im Schnitt gilt in Österreich laut Holzkurier-Preisbild ein Niveau von 96 bis 99 €/fm. Das ist um 1 €/fm weniger in der Spitze, als noch im Juni zu zahlen gewesen ist.

Angleichung in Österreich

Lagen die Preise in Südösterreich zuletzt immer etwas darunter, hat aufgrund des geringeren Rundholzaufkommens nun eine weitestgehende Angleichung des Preisniveaus stattgefunden.
Mit Spannung erwarten sowohl die Waldbesitzer als auch die Abnehmer den September. Das vergleichsweise geringere Angebot und die Versorgungslage der Sägewerke lässt marktwirtschaftlich eigentlich nur eine Bewegung zu. „Dass es nicht mehr raufgehen kann, haben wir oft genug erklärt. Die Argumente sind ausgetauscht. Mittlerweile muss jeder wissen, was Sache ist“, erklärt ein Abnehmer die derzeit verdächtige Ruhe am Markt.

Preisspitzen weg?

Von österreichischer Forstseite wird dagegengehalten, dass „schon jetzt wenig kommt. Was würde erst passieren, wenn die Preise um 4 bis 5 €/fm abgesenkt würden? In Oberösterreich wollen Säger Anfragen von Waldbesitzern erhalten haben, die die Rundholz-Preise für Herbst garantiert haben wollen. Für August ist aber nicht zu erwarten, dass sich preismäßig viel tun wird. Die extremen Spitzen für Ergänzungskäufe dürften wohl vom Tisch sein.

Einzelne Preissenkungen

Dass die Preisrichtung eine andere sein kann, haben gerade Tiroler Unternehmen offenbar in Bayern vorgemacht. Hier wurden zuletzt schon die Preise um 2 €/fm abgesenkt. Nach den Ferien soll es weitere Verhandlungen über Preisrücknahmen geben. Die russische Sägewerksgruppe hat die Einkaufspreise auf 94 €/fm, also um 3 €/fm gesenkt.
Parallel gibt es die Preisverhandlungen der BaySF-Konzernzentrale mit den Langfristkunden. Man darf gespannt sein, wie die Preisrichtung ist. Nach einer ersten Verhandlungsrunde war es einem Kunden wichtig zu erläutern, „was wir durchstehen können und was aber nicht“. Auf drei, vier harte Runden hat man sich eingestellt.
Erste Details sickerten von den Verhandlungen nach außen. Sie lauten auf Preisrücknahmen um 1 bis 2 €/fm gegenüber dem 1. Halbjahr. Der BaySF-Kommentar dazu: „Wir möchten nur das, was dem Privatwald überall bezahlt wird.“ Größere Lieferverlässlichkeit und -qualität würden eher einen höheren Preis rechtfertigen. Über das Bekanntwerden von Verhandlungsdetails wäre man in Regensburg „not amused“.
Die ForstBW-Preise für das 2. Halbjahr liegen für B/C im Osten Baden-Württembergs bei 94 €/fm, im Westen sind es 3,5 € weniger. Für B-Qualität sind es nunmehr 96 €/fm im Osten und 92,5 € im Westen. In Summe sind das ungefähr 4 €/fm weniger als im 1. Halbjahr zu zahlen gewesen war.